Kosten für Untersuchungen, Behandlungen in Rehabilitation Was kostet eine Knorpel­transplantation im Knie?

Kniegelenke sind unverzichtbar für deine tägliche Mobilität. Knorpelschäden im Knie können dich daher gesundheitlich stark beeinträchtigen und zu erheblichen Schmerzen führen. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um den fehlenden Knorpel im Knie zu ersetzen. Die Kosten dafür sind meistens über deine Krankenversicherung abgedeckt.

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Ein kurzer Überblick

Das Wichtigste über Knorpeltransplantationen im Knie

Knorpel, Knochen und Gelenke sind wichtige Bestandteile des Bewegungsapparates. Ohne diese wären viele alltägliche Bewegungen nicht möglich. Für die Kniegelenke sind die Knorpelschichten besonders wichtig. Der Knorpel verhindert, dass die Gelenke aufeinander reiben. Die Knorpelschicht kann dabei bis zu fünf Millimeter dick sein. Sie wirkt wie ein Puffer und fängt den Druck der Bewegung ab.

Häufig entsteht der Schaden durch Fehlbelastungen, Verletzungen oder Sportunfälle. Der Knorpel wird Stück für Stück anfälliger für den Verschleiß, bis es letztendlich durch die Reibung der Kniegelenke zu einem Knorpelverlust kommt, der unterschiedliche Schweregrade annimmt. Unter bestimmten Voraussetzungen lässt sich der Knorpel im Knie wieder aufbauen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, welche Kostenfaktoren du berücksichtigen solltest und welche Kosten von der privaten Krankenversicherung (PKV) oder der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) übernommen werden, haben wir in diesem Artikel für dich zusammengestellt.

Drei Fakten über Knorpeltransplantationen im Knie & die Kosten

  1. Die Erfahrungen von Patienten mit einer Knorpeltransplantation im Knie sind gut. Sie kann zur Verbesserung deiner Lebensqualität führen. Rund 80 Prozent der Behandelten haben keine Schmerzen mehr und sind wieder sportfähig.
  2. Um den Knorpelverlust im Knie zu beheben, muss es sich um einen klar begrenzten Knorpelschaden handeln.
  3. Eine Knorpeltransplantation im Knie kann dich mehrere tausend Euro kosten. Daher solltest du dich vorher zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse oder Krankenversicherung informieren.

Deep Dive

01 Wie macht sich ein Knorpelschaden am Knie bemerkbar?

Wenn die Knorpelschicht im Knie nur leichte Abnutzung erfahren hat, bekommst du diesen Prozess in den meisten Fällen gar nicht mit. Im Knorpelgewebe verlaufen keine Nervenbahnen, daher beginnt die Diagnose und Behandlung erst, wenn akute Schmerzen entstehen.

Folgende Symptome können bei einem Knorpelschaden auftreten:

  • Knirschen oder Knacken im Knie
  • Das Knie fühlt sich blockiert an
  • Eingeschränkte oder schlechte Beweglichkeit
  • Schwellungen am Knie

Bei diesen Symptomen solltest du zeitnah einen ärztlichen Rat einholen. Knorpelschäden können sich auch im Rahmen anderer Verletzungen mit entwickeln, zum Beispiel bei gerissenen Kreuzbändern im Knie.

Du hast einen aktiven Lebensstil und treibst viel Sport? Dann ist es umso wichtiger, dass du für alle Gesundheitsrisiken abgesichert bist, um dir deine Bewegungsfreiheit zu bewahren. Die private Krankenversicherung bietet dir im Vergleich zu den gesetzlichen Krankenkassen das bessere Leistungsniveau.

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Behandlungen im Überblick

02 Gibt es unterschiedliche Methoden zur Transplantation?

Für Knorpelschäden im Knie gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Welcher medizinische Eingriff sich für dich eignet, hängt unter anderem vom Umfang des Knorpelschadens ab. Wir haben die Behandlungsmethoden für dich zusammengefasst.

 Knochen-Knorpel Trans­plantation
(OCT)
Autologe Knorpel­zelltrans­plantation (ACT)Mikro­frakturierung
Vorgehens­weise
  • Defekter Bereich im Knie wird ausgestanzt
  • Aus unbelasteten Teil des Knies wird Gelenkknorpel entnommen
  • Ausgestanzter Bereich wird durch einen körpereigenen Knochen-Knorpel Zylinder ersetzt
  • Knorpelzellen werden aus dem betroffenen Knie entnommen
  • Sie wachsen im Labor bis zu vier Wochen in einer Nähr­lösung
  • Neuer Knorpel wird schließlich transplantiert und beschädigte Knorpel­stücke entfernt
  • Geschädigter Knorpel wird bis an die Grenze zum Knochen abgetragen
  • Es werden in gleichmäßigen Abständen kleine Löcher in den Knochen gebohrt
  • Stammzellen aus den Knochen gelangen in die Bohrlöcher
  • Neuer Knorpel entwickelt sich
Vorteile
  • Es körpereigener Gelenkknorpel wird verwendet und wieder aufgebaut
  • Patienten haben mit ACT die größte Chance, das Knie wieder schmerzfrei bewegen zu können
  • Das Verfahren kann auch bei einer beginnenden Arthrose eingesetzt werden
Nachteile
  • Komplexes Verfahren
  • Große Narben in der Kniekehle
  • Voroperation notwendig (Zum Einsetzen der neuen Knorpel­zellen
  • Zweite OP notwendig (Zum Einsetzen der neuen Knorpe­lzellen)
  • Kosten­intensiv
  • Bildung nur von Faser­knorpeln mit einer geringeren Qualität
  • Nur für kleine Defekte
  • Nur für junge Patienten unter 30 Jahren

Um den Knorpelschaden zu verhindern, gibt es außerdem die Möglichkeit der Knorpelglättung. Dabei werden abstehende oder eingerissene Knorpelfasern entfernt, um einem größeren Schaden am Knie entgegenzuwirken. Bei allen Eingriffen musst du mit einem längeren Genesungszeitraum von bis zu einem Jahr rechnen.

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Mit welchen Kosten musst du rechnen?

03 Kosten für eine Knorpeltransplantation im Knie

Da es sich bei Knorpeltransplantationen im Knie um komplexe operative Verfahren handelt, sind die Kosten hoch. Je nach Größe des Knorpelschadens können sie sich zum Beispiel für eine autologe Knorpelzelltransplantation zwischen 15.000 und 30.000 Euro bewegen.

Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt von der ärztlich festgelegten Behandlung und Diagnostik ab. Der Preis für die Kultivierung von Knorpelzellen im Rahmen der ACT beträgt bis zu 6.000 Euro.

Folgende Faktoren sind ausschlaggebend für die Höhe der Kosten:

  • Grad der Beschädigung des Knorpels im Knie
  • Methode zur Transplantation der Zellen
  • Krankenhausaufenthalte für die Operationen
  • Reha-Maßnahmen
  • Mögliche Verdienstausfälle aufgrund der längeren Genesungszeit

Doch die gute Nachricht ist: Wenn du nachweisen kannst, dass es sich um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, übernimmt die Krankenkasse oder Krankenversicherung die Behandlung, Diagnostik und Nachsorge.

Grundsätzlich werden die Kosten für medizinisch notwendige Eingriffe auch von der privaten Krankenversicherung übernommen. Du kannst ganz einfach deine Rechnungen bei deinem Versicherer einreichen. In den meisten Fällen stellt der Antrag auf die Kostenübernahme für diese Therapie kein Problem dar.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Kosten für Vor-und Nachsorgeuntersuchungen bei einer Knorpeltransplantation im Knie

Bedenke, dass nicht nur Kosten für den operativen Eingriff entstehen. Vor der Knorpeltransplantation finden umfangreiche diagnostische Verfahren statt. Bei einem ersten Anamnesegespräch schilderst du Symptome und Beschwerden. Im Anschluss wird ein Gelenktest durchgeführt, um die Beweglichkeit zu prüfen.

Wird ein Knorpelschaden festgestellt, erfolgt die Abklärung mittels eines MRT des Kniegelenks. Die Voruntersuchungen werden ebenfalls von der PKV oder der GKV übernommen.

Nach der Operation darfst du das Gelenk für sechs Wochen nicht belasten. Daher kommen hier noch die Kosten für eine Gehhilfe hinzu. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Gehhilfe oder bieten dir einen anteiligen Zuschuss. Nach den sechs Wochen beginnt die Physiotherapie mit einem Umfang von bis zu drei Monaten.

Operieren lassen oder nicht

04 Wann ist der Eingriff sinnvoll?

Ist der Knorpeldefekt bei dir bereits zu groß, hilft auch keine Transplantation mehr. In der Praxis behandeln Spezialisten eine Defektgröße von maximal zehn Quadratzentimetern.

Um den Erfolg einer Knorpeltransplantation am Knie zu gewähren, solltest du die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Stabiles Gelenk
  • Normale Gelenkachse
  • Keine freien Gelenkkörper wie abgelöste Knorpel- oder Knochenstücke
  • Intakte Bänder
  • Kein Übergewicht – Normalgewicht
  • Keine Arthrose

Das ideale Behandlungsalter liegt zwischen 15 und 55 Jahren. Hierbei gilt nicht unbedingt dein konkretes Alter, sondern vielmehr wie dein gesundheitliche Zustand ist.

Eine OCT kommt nur bei kleineren Knorpeldefekten mit einer Größe von maximal 2,5 Quadratzentimetern zum Einsatz. Ansonsten ist das Risiko zu hoch, die gesunde Fläche durch die Entnahme des Knorpels zu beschädigen.

Was du noch wissen solltest

Häufige Fragen zum Thema Knorpeltransplantation im Knie

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns.

Zuletzt aktualisiert am: 09.10.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen