Geld in die Brieftasche packen
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Rentenerhöhung 2023: Renten steigen zwischen 4,39 und 5,86 Prozent

Es sind gute Nachrichten für Rentner: Auch 2023 wird ihre Rente angepasst – und das höher als erwartet. Während es im November letzten Jahres noch nach einer Steigerung zwischen 3,5 Prozent und 4,2 Prozent aussah, hat das Arbeitsministerium nun die offiziellen Zahlen der Rentenerhöhung 2023 bekannt gegeben. Im Westen sind es 4,39 Prozent, im Osten 5,86 Prozent.

  • Nachdem der Rentenversicherungsbericht 2022 bereits Aufschluss darüber gegeben hat, wie hoch die Renten 2023 steigen werden, liegen nun die offiziellen Zahlen vor.
  • Im Vergleich zur letzten Rentenerhöhung fällt die Anpassung etwas geringer aus.
  • Ab Juli 2023 sind die Rentenpunkte in Ost und West gleich viel wert.

Das Wichtigste vorweg: Ab 1. Juli 2023 steigen die Renten in den alten Bundesländern um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent.

Damit liegt die Anpassung deutlich über dem, was der aktuelle Rentenversicherungsbericht im November erwartet ließ. Für den Westen ging man damals von 3,5 Prozent aus, für den Osten von 4,2 Prozent. Doch da sich der Arbeitsmarkt gut entwickelt und die Löhne steigen, konnte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nun deutlich bessere Werte verkünden.

Rentenerhöhung 2023: Mehr Geld für Rentner

Bruttorente bis Juni 2023Bruttorente ab Juli 2023 – WestBruttorente ab Juli 2023 – Ost
1.000 Euro1.043,90 Euro1.058,60 Euro
1.200 Euro1.252,68 Euro1.270,32 Euro
1.400 Euro1.461,46 Euro1.482,04 Euro
1.600 Euro1.670,24 Euro1.693,76 Euro
1.800 Euro1.879,02 Euro1.905,48 Euro

Keine Unterschiede mehr beim Rentenwert ab Juli 2023

Die Rentenerhöhung 2023 basiert auf mehreren Faktoren. Dabei ist vor allem die Lohnentwicklung des vergangenen Jahres wichtig. Demnach stiegen die Gehälter in den alten Bundesländern um 4,5 Prozent und in den neuen um 6,78 Prozent.

Die gute Lohnentwicklung führt nicht nur generell zu einer höheren Rentenanpassung 2023. Zudem wird die angestrebte Rentenangleichung Ost ein Jahr früher als geplant erreicht. Gesetzlich müsste der Rentenwert Ost in diesem Jahr bei 99,3 Prozent des Rentenwerts West liegen. Tatsächlich kann Arbeitsminister Heil schon ab Juli eine vollständige Angleichung der Rentenwerte verkündigen. Ein Rentenpunkt ist dann 37,60 Euro wert, unabhängig vom Bundesland.

Rentenerhöhung 2023 bleibt hinter Inflation zurück

Mit Blick auf die Inflation wird die Rentenerhöhung 2023 nicht ausreichen, diese auszugleichen. Aus Sicht des Bundesarbeitsministeriums ist dies aber nur eine „Momentaufnahme“. Blickt man auf die letzten zehn Jahre zurück, hat sich der Rentenwert um 26 Prozent (West) beziehungsweise um 40 Prozent (Ost) erhöht. Demgegenüber steht eine Preissteigerung von 20 Prozent. Im Westen haben Senioren somit 68 Euro monatlich über der Inflation bekommen, im Osten sogar 198 Euro.

Auch wenn dies insgesamt gute Nachrichten sind: Angesichts der anhaltend hohen Inflation wird das Zahlenspiel Rentnern nur wenig weiterhelfen, wenn die Rentenerhöhung 2023 die teureren Preise auf Energie, Lebensmittel und Co. nicht ausgleichen wird. Immerhin: Die Lohnentwicklung für dieses Jahr sieht mit Blick auf die nächste Rentenanpassung 2024 vielversprechend aus. Die Renten könnten dann stark steigen.