Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung Wie kommst du von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung?

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Kurzer Überblick gefällig?

Wie funktioniert die Rückkehr von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung?

Die private Krankenversicherung (PKV) bietet mit ihrem Leistungsplus zwar einen großen Vorteil gegenüber der gesetzlichen Absicherung. Doch wenn der Versicherungsschutz nicht mehr zu deinem Leben passt, hast du dich bestimmt schon gefragt, wie du in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zurückkehren kannst. Unsere Antwort: Dir stehen sechs Wege offen.

Fünf Fakten über den Wechsel von der PKV zur GKV

  1. Als Selbstständiger kannst du in die GKV zurückkehren, indem du in eine Festanstellung wechselst.
  2. Bist du Angestellter, musst du prüfen, wie du dein Einkommen so reduzieren kannst, dass du unterhalb der Versicherungspflichtgrenze verdienst.
  3. Ein Wechsel zur GKV ist auch möglich, wenn du dich arbeitslos meldest oder dich für einige Zeit im Ausland krankenversicherst.
  4. Lass dir nicht zu lange Zeit, denn für Personen ab 55 Jahren gibt es meist keine Chance mehr auf die GKV.
  5. Für den Krankenversicherungswechsel im Ruhestand solltest du prüfen, ob du im Alter in die Krankenversicherung für Rentner aufgenommen werden kannst.

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Für Selbstständige

01 Die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung führt über eine Festanstellung

Als Selbstständiger oder Freiberufler kannst du in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln, indem du dir eine Festanstellung suchst. Keine Angst, das muss kein Vollzeitjob sein. Wichtig ist, dass dein Einkommen im neuen Beruf mindestens 538 Euro pro Monat beträgt, also Mindestlohnniveau. Nach oben hin spielt die sogenannte Versicherungspflichtgrenze (auch bekannt als Jahresarbeitsentgeltgrenze, kurz JAEG) eine Rolle für deine Mitgliedschaft in GKV. Diese liegt 2024 bei 69.300 Euro im Jahr.

Dein Bruttojahreseinkommen sollte unterhalb der Versicherungspflichtgrenze liegen. Als Angestellter bist du dann verpflichtet, dich in der gesetzlichen Krankenversicherung zu versichern. Mit der Änderung der Beschäftigungsart (also von der Selbstständigkeit zur Anstellung) kannst du ohne Schwierigkeiten von der PKV in die GKV wechseln.

Was ist, wenn das Einkommen über die Versicherungspflichtgrenze steigt?

Sollte dein Jahreseinkommen später die Jahresarbeitsentgeltgrenze wieder überschreiten, greift die Pflichtversicherung in der GKV nicht mehr. Um in der GKV zu bleiben, änderst du deinen Status vom Pflichtversicherten zum freiwilligen Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Teilzeit-Job: GKV-Vorteile und Selbstständigkeit kombinieren

Bist du in Teilzeit angestellt und verdienst dein Einkommen hauptsächlich aus dieser Tätigkeit, kannst du deine selbstständige Arbeit nebenberuflich weiterführen. Auf diese Weise musst du dein Business nicht für immer an den Nagel hängen und genießt dennoch den Komfort der leicht kalkulierbaren Beiträge in der GKV.

Für Arbeitnehmer

02 Weniger Geld verdienen und als Angestellter in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren

Als Angestellter kannst du nur dann in der PKV versichert sein, wenn dein Jahresverdienst über der Versicherungspflichtgrenze liegt. Um wieder in die GKV zu kommen, musst du einfach dein Einkommen reduzieren, und zwar so, dass es unter diese Einkommensgrenze fällt. Dann bist du automatisch versicherungspflichtig. Das heißt, du musst dich gesetzlich krankenversichern und kannst dir eine passende gesetzliche Kasse aussuchen.

Weniger verdienen ist leichter gesagt als getan. Wer verzichtet schon gerne freiwillig auf Gehalt? Die gute Nachricht ist: Du musst nicht zwingend auf etwas verzichten. Du kannst deine finanziellen Mittel anders verteilen und so eine Altersvorsorge oder auch mehr Freizeit gewinnen.

Schau dir folgende Optionen einmal genauer an:

 

Tipp: Überschreitet dein Einkommen die Versicherungspflichtgrenze um wenige Euro, kann es sich für dich auszahlen, wenn du einfach ein wenig Geduld mitbringst. Denn die Grenze wird jährlich angepasst und steigt in der Regel immer weiter an. Es kann also durchaus sein, dass du als Arbeitnehmer zum nächsten Jahreswechsel mit deinem Gehalt sowieso unter diesem Limit liegst und somit zurück in die GKV musst.

Für Angestellte ab 55 Jahren bringt die Reduzierung des Einkommens unter die Versicherungspflichtgrenze nichts. Sie können nicht auf diese Weise in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren und bleiben privat versichert.

Verdienst du deutlich über der Versicherungspflichtgrenze, kann eine Entgeltminderung für dich eine sehr große Umstellung bedeuten – selbst, wenn dies nur zeitweilig sein muss. Trifft dies auf dich zu, empfehlen wir dir, stattdessen über einen Tarifwechsel bei deinem PKV-Versicherer nachzudenken.

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Verdienst du weniger als du für die Mitgliedschaft in der PKV müsstest, kannst du deinem privaten Krankenversicherer mit der schriftlichen Bestätigung deines Arbeitgebers über die Einkommenshöhe fristlos kündigen. So ist der Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung unkompliziert möglich.

Jenny
Jenny
Expertin für Krankenversicherungen

Weitere Optionen für die Rückkehr zur GKV

03 Arbeitslos melden und zurück in die gesetzliche Krankenkasse wechseln

Ein weiterer Weg in die GKV führt gewissermaßen über einen Karriereknick. Stichwort Arbeitslosigkeit. Hast du Anspruch auf Arbeitslosengeld I und meldest dich arbeitslos, wirst du automatisch versicherungspflichtig und musst dich folglich gesetzlich krankenversichern.

Wichtig für Selbstständige: Du hast nur dann Anspruch auf das ALG I, wenn du dich abgesichert und freiwillig in die gesetzliche Arbeitslosenversicherung eingezahlt hast.

Achtung: Für Personen, die 55 Jahre und älter sind, bleibt diese Möglichkeit zur Rückkehr in die GKV verwehrt.

Ins Ausland wechseln und dort pflichtversichern

Du kannst die Möglichkeiten der Freizügigkeit in der EU für dich nutzen. Verlege deinen Lebensmittelpunkt dauerhaft ins europäische Ausland und lass dich dort krankenversichern. Der Plan ist: Kehrst du nach mindestens zwölf Monaten nach Deutschland zurück, wechselst du einfach in die gesetzliche Krankenversicherung.

Achtung: Diese Methode zur Rückkehr in die GKV funktioniert nur dann, wenn das Land, in das du gezogen bist, eine Pflichtversicherung hat. Das trifft auf Schweden, die Schweiz und die Niederlande zu.

Die liebe Familie

04 In die kostenlose Familienversicherung des Partners wechseln

Bist du verheiratet oder hast einen Lebenspartner, der Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung ist, funktioniert für dich vielleicht die Rückkehr in die GKV über die kostenlose Familienversicherung. Die Sache hat jedoch einen Haken und der betrifft dein Einkommen. Denn die Absicherung über ein Familienmitglied ist nur dann möglich, wenn du einen Verdienst auf Minijob-Niveau hast.

Die gute Nachricht ist: Diese Option ist die einzige, die auch Personen ab 55 Jahren offensteht.

Warum ist der Wechsel zur GKV für Ältere fast unmöglich?

Für Privatpatienten ab 55 Jahren ist die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung mit einigen Hürden verbunden. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Der Gesetzgeber möchte vermeiden, dass zwischen den beiden Krankenversicherungssystemen hin- und hergesprungen wird.

In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen alle Mitglieder in einen Topf ein, aus dem alle Gesundheitsausgaben finanziert werden. Wenn du jung bist und höchstens zwei- oder dreimal im Jahr zum Arzt gehst, zahlst du mit deinen Beitragskosten mehr ein, als für die Arztbesuche und andere Gesundheitsleistungen ausgegeben wird. Allerdings zahlst du im Alter auch nicht mehr, auch wenn du mehr Behandlungen benötigst.

Mit den Einschränkungen für Personen ab 55 möchte der Gesetzgeber vermeiden, dass Personen, die jahrelang keine Beiträge in den gemeinsamen Topf gezahlt haben und jetzt teurere Behandlungen benötigen, in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln.

Nachteile

05 Ist die Rückkehr zur GKV wirklich die richtige Entscheidung?

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Privatpatienten aus der PKV herauswollen. Die Versicherung ist zu teuer geworden. Bei Selbstständigen hat sich der Verdienst nicht wie erhofft entwickelt. Oder die private Krankenversicherung passt einfach nicht mehr zur Lebenssituation, etwa weil nun Kinder da sind, die eigenständig versichert werden müssen. Trotzdem solltest du es dir gut überlegen, ob der Wechsel in die GKV für dich langfristig gesehen sinnvoll ist.

Denn es gibt einen großen Nachteil. Und der betrifft die Absicherung im Rentenalter. Wechselst du zu einem späten Zeitpunkt in deinem Leben wieder in die GKV, steht dir der Weg in die Krankenversicherung für Rentner (KVdR) nur dann offen, wenn du die Vorversicherungszeit erfüllst. Das ist der Fall, wenn du in der zweiten Hälfte deines Berufslebens mindestens zu 90 Prozent gesetzlich krankenversichert warst (sogenannte 9/10-Regelung).

Freiwillige GKV-Mitgliedschaft als Rentner: Was folgt daraus?

Erfüllst du die Voraussetzung der KVdR, dann zahlt die Rentenkasse die Hälfte deines Krankenkassenbeitrages. Reicht deine Versicherungszeit in der GKV nicht aus, bleibt dir die freiwillige Versicherung. Das bedeutet für dich: Nicht nur von der Rente gehen Krankenkassenbeiträge ab, sondern auch von anderen Einkommen wie Mieteinnahmen oder privaten Renten. Eine Unterstützung gibt es trotzdem: Als freiwilliges GKV-Mitglied kannst du bei der Deutschen Rentenversicherung einen Zuschuss beantragen.

Tipp: Wenn du nun doch nicht wechseln willst oder kannst, hast du jederzeit das Recht auf einen Tarifwechsel bei deinem PKV-Versicherer. Lass dich bei der Anpassung deiner PKV von einem Versicherungsexperten unterstützen. Denn er hat den Überblick über die angebotenen PKV-Tarife und berät dich bei der Änderung deiner Krankenversicherung.

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Zuletzt aktualisiert am: 19.01.2024

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen