Rechtsschutzversicherung & Steuer Rechtsschutz­versicherung: Kannst du die Kosten von der Steuer absetzen?

Für eine gute Rechtsschutzversicherung musst du im Schnitt zwischen 300 Euro und 400 Euro im Jahr einplanen. Gut zu wissen, dass du diese Kosten von der Steuer absetzen kannst, zumindest einen Teil davon. Wir geben dir einen klaren Überblick darüber, wie du das in deiner Steuererklärung umsetzt.

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Das Wichtigste in Kürze

Rechtsschutzversicherung bei der Steuer geltend machen

Das Wichtigste zuerst: Unter bestimmten Umständen kannst du deine Rechtsschutzversicherung steuerlich geltend machen. Die Absetzbarkeit hängt davon ab, ob sich die Versicherung auf berufliche Bereiche bezieht. Als Versicherungsnehmer hast du also die Option auf eine Steuererstattung bei deiner Berufsrechtsschutzversicherung.

Vier Fakten zur Rechtsschutzversicherung und Steuer

  1. Nur der Arbeitsrechtsschutz deiner Rechtsschutzversicherung ist steuerlich absetzbar.
  2. Selbstständige können die Firmenrechtsschutzversicherung absetzen.
  3. Wenn deine beruflichen Ausgaben den Werbungskostenpauschbetrag für das Steuerjahr 2024 von 1.230 Euro überschreiten, ist das Absetzen sinnvoll.
  4. Angestellte nutzen Anlage N, Selbstständige nutzen die EÜR.

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Absetzbare Leistungen

01 Diese Leistungen der Rechtsschutzversicherung sind von der Steuer absetzbar

Im Rahmen deiner Rechtsschutzversicherung kannst du nur den Arbeitsrechtsschutz steuerlich geltend machen. Dieser Schutz ist relevant, wenn du zum Beispiel gegen eine Kündigung vorgehen möchtest oder andere rechtliche Auseinandersetzungen mit deinem Arbeitgeber hast. Der Arbeitsrechtsschutz fällt unter die Kategorie der Werbungskosten und kann daher vollständig von der Steuer abgesetzt werden.

Das bedeutet, wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, die speziell den beruflichen Bereich abdeckt, kannst du die Kosten dafür in deiner Einkommensteuererklärung ansetzen. Wenn du selbstständig bist, kommt für dich die Firmenrechtsschutzversicherung infrage, die ebenfalls absetzbar ist.

 

Da der Arbeits- oder Berufsrechtsschutz immer nur zusammen mit einer Privatrechtsschutzversicherung abschließbar ist, kannst du nur den Anteil der Beiträge steuerlich geltend machen, der auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt.

Höhe der Absetzbarkeit

02 So viel kannst du von der Rechtsschutzversicherung absetzen

Die Höhe, in der du deine Rechtsschutzversicherung steuerlich geltend machen kannst, hängt davon ab, wie viel von deiner Versicherung auf den Arbeitsrechtsschutz entfällt.

 

Bei der Steuererklärung wird automatisch ein Pauschbetrag von 1.230 Euro als Werbungskosten verrechnet. Alles, was über diese Pauschale hinausgeht und beruflich bedingt ist, kann vollständig von der Steuer abgesetzt werden.

Steuerlast senken

03 Dann lohnt es sich, die Rechtsschutzversicherung von der Steuer abzusetzen

Wenn deine beruflichen Aufwendungen den geltenden Werbungskostenpauschbetrag von 1.230 Euro überschreiten, ist es sinnvoll, deine Rechtsschutzversicherung steuerlich geltend zu machen.

Der Pauschbetrag wird jedem Arbeitnehmer und Selbstständigen automatisch gewährt, auch ohne Nachweise. Alle beruflichen Ausgaben darüber hinaus müssen belegt werden, um sie steuerlich absetzen zu können. Dazu zählen die Kosten für deinen Arbeitsrechtsschutz.

Außer der Rechtsschutzversicherung kannst du weitere berufliche Ausgaben als Werbungskosten absetzen, wie Kosten für:

  • Fort- und Weiterbildung
  • Berufskleidung
  • Fachliteratur
  • Fahrtkosten
  • Ausgaben für Arbeitszimmer und Arbeitsplatz

 

Zusammen können diese Posten dazu führen, dass deine Werbungskosten den Pauschbetrag deutlich überschreiten.

Ein Rechenbeispiel:

Angenommen, du hast im Jahr Kosten für den Arbeitsrechtsschutz von 240 Euro, Fahrtkosten von 325 Euro, Reisekosten von 800 Euro und Ausgaben für Berufsbekleidung von 180 Euro, in der also 1.545 Euro. Da dieser Betrag den Werbungskostenpauschbetrag von 1.230 Euro übersteigt, lohnt sich die Angabe in der Steuererklärung. Du könntest so den zusätzlichen Betrag von 315 Euro (1.545 Euro – 1.230 Euro) steuerlich geltend machen.

Eine Höchstgrenze für die Beträge, die das Finanzamt bei der Berufsrechtsschutzversicherung berücksichtigt, gibt es nicht. Das kann zu einer erheblichen Steuererstattung im Rahmen deiner Rechtsschutzversicherung führen.

Anja
Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen

Steuererklärung

04 Wo trägst du die Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung ein?

Die Eingabe der Kosten für deine Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung erfolgt an unterschiedlichen Stellen, je nachdem, ob du angestellt oder selbstständig bist.

  • Angestellte nutzen die Anlage N.
  • Selbstständige führen die Rechtsschutzversicherung in der EÜR auf.

Fristen und Abgabe

05 Bis wann kannst du die Kosten der Rechtsschutzversicherung absetzen?

Um deine Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzen zu können, musst du die Fristen für die Abgabe der Einkommensteuererklärung beachten. Für das Steuerjahr 2023 läuft die Frist am 31. August 2024 ab. Da dieser Tag ein Samstag ist, verlängert sich die Frist bis zum 2. September 2024.

Es gibt einige Ausnahmen, die du beachten solltest:

  • Freiwillige Steuererklärung: Wenn du nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet bist (etwa als Angestellter), kannst du deine Steuererklärung auch unterjährig für die letzten vier Jahre rückwirkend einreichen.
  • Zusammenarbeit mit einem Steuerberater: Lässt du dir die Steuererklärung von einer Steuerberatung oder einem Lohnsteuerhilfeverein abnehmen, verlängert sich die Frist für das Steuerjahr 2023 auf den 31. Mai 2025.

Wenn das Finanzamt deine angegebenen Werbungskosten nicht anerkennt, kannst du dein Recht erkämpfen. Eine Rechtsschutzversicherung mit Steuerrecht-Baustein übernimmt hierfür die Kosten. Leistungsstarke Tarife bieten bereits bei außergerichtlichen Tätigkeiten, wie Beschwerden oder Einspruchsverfahren, einen Versicherungsschutz.

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Zuletzt aktualisiert am: 03.01.2024

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Rechtsschutzversicherungen