
Private Krankenversicherung für Beamte Niedrige Kosten, hohes Leistungsniveau.
Private Krankenversicherung für Beamte
Beamte und Anwärter können frei zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung wählen. Aufgrund der Beihilfe ihres Dienstherrn ist die private Krankenversicherung für die meisten Beamten jedoch die sinnvollere Absicherung.
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Immer gut zu wissen
Beamte und Beamtenanwärter in der PKV
Beamte und Beamte auf Widerruf oder Probe, die sich für die private Krankenversicherung entscheiden, erhalten bei der Gesundheitsversorgung einen Zuschuss von 50 bis 80 Prozent von ihrem Dienstherrn. Die speziellen Beihilfe-Tarife der privaten Krankenversicherung sind daher im Vergleich zu den Angeboten für Angestellte oder Selbstständige sehr günstig.
Versichern sich Beamte dagegen freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung, müssen sie die gesamten Kosten selbst tragen. Eine Ausnahme bilden derzeit die Bundesländer Hamburg, Brandenburg, Thüringen, Berlin und Bremen, die auch die gesetzliche Krankenversicherung für Beamte bezuschusst. In Sachsen ist dieser Schritt in Planung.
PKV-Beitrag: Kosten für Beamte
In der privaten Krankenversicherung bemisst sich der Beitrag unter anderem am gewählten Leistungsniveau, am Alter und am Gesundheitszustand. In der gesetzlichen Krankenversicherung wird stattdessen der Verdienst herangezogen. Hiervon müssen Beamte
- 14,6 Prozent an ihre Krankenkasse zuzüglich
- Individueller Zusatzbeitrag von bis zu 1,99 Prozent und
- 3,05 beziehungsweise 3,4 Prozent an die Pflegekasse zahlen.
Als Kassenpatient reduziert sich das Einkommen durch die Sozialabgaben somit um fast 20 Prozent. Einzig Beamte mit vielen Kindern sollten über die gesetzliche Krankenversicherung als ernsthafte Alternative nachdenken. Denn sie können ihren Nachwuchs kostenfrei über die Familienversicherung absichern.
Im Schnitt zahlen Selbstständige und Beamte folgende Monatsbeiträge für die private und gesetzliche Krankenversicherung:
Private Krankenversicherung auch für Ehepartner und Kind
Beamte können nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Ehepartner und ihren Kindern eine leistungsstarke Gesundheitsversorgung in der privaten Krankenversicherung ermöglichen. Denn der Partner und die kindergeldberechtigten Kinder haben ebenfalls das Recht auf Beihilfe.
Um diese zu erhalten, müssen die Familienmitglieder von der sogenannten Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung befreit sein.
Höhe der Beihilfe
Wie viel Beihilfe gezahlt wird, ist in der Bundesbeihilfeverordnung geregelt, an der sich auch die meisten Bundesländer orientieren.
Beamte ohne Kind: | 50 % |
Beamte mit zwei oder mehr Kindern: | 70 % |
Kind: | 80 % |
Ehepartner: | 70 % |
Achtung:
Das Abrechnungsverfahren für Beamte und Anwärter, die privat krankenversichert sind, ist etwas aufwändiger als bei gesetzlich Versicherten. Ärztliche Rechnungen müssen in der Regel zunächst vom Versicherungsnehmer beglichen werden. Für eine Erstattung benötigen dann sowohl die Beihilfe als auch die PKV ihre Unterlagen. Bei sehr teuren Behandlungen können jedoch direkt Vereinbarungen zwischen der Krankenversicherung und dem Arzt getroffen werden.
Aktuelles zur Krankenversicherung
Beamte in der gesetzlichen Krankenversicherung
Die Absicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung ist für Beamte nur unter Umständen möglich. Sie müssen eine Vorversicherungszeit von mindestens 24 Monaten in den letzten fünf Jahren beziehungsweise 12 Monate unmittelbar vor Ausscheiden aus der Versicherungspflicht vorweisen.
Können Beamte ihre PKV-Beiträge von der Steuer absetzen?
Bereits seit Januar 2010 sind die Krankenversicherungsbeiträge steuerlich abzugsfähig. Beamte können somit die Basisbeiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung als Sonderausgaben bei ihrer Steuer ansetzen. Das Finanzamt erkennt dabei nur die Beiträge an, die PKV-Kunden für ihre Grundabsicherung zahlen. Kosten, die durch individuell erwünschte Zusatzleistungen wie Chefarztbehandlung und Einbettzimmer während eines Krankenhausaufenthaltes anfallen, sind daher nicht von der Steuer absetzbar.
PKV für Beamte im Test 2022
Vom Wirtschaftsmagazin Focus-Money ist im Herbst 2022 ein Test zur privaten Krankenversicherung für Beamte und Beamtenanwärter erschienen (Ausgabe 44/2022). In Zusammenarbeit mit der der Ratingagentur Franke und Bornberg wurden 21 Versicherer in diesen drei Kategorien abgeklopft.
Die Ergebnisse fallen im Bereich der privaten Krankenversicherung für Beamte wie folgt aus:
- Dreiimal hervorragend
- Neunmal sehr gut
- Achtmal gut
- Einmal befriedigend
Die großen Qualitätsunterschiede zeigen, wie wichtig es ist, vor Vertragsabschluss mehrere Angebote zu berücksichtigen. Andernfalls landen Beamte bei einer privaten Krankenversicherung, bei der weder die Leistungen noch die Kosten stimmen.
Tarifrechner zur Unterstützung bei der PKV-Wahl nutzen
Die meisten Tests zur privaten Krankenversicherung haben einen Nachteil: Sie ermitteln die Top-Tarife anhand von Modellkunden mit einem vorgegebenen Alter und einer sehr guten gesundheitlichen Verfassung. Ob die ausgezeichneten privaten Krankenversicherungen auch individuell in Frage kommen, lässt sich daher schwer sagen.
Mit einem Tarifrechner zur privaten Krankenversicherung können Beamte allerdings eine Vorauswahl treffen. Unersetzlich bleibt dennoch die kostenlose und unverbindliche Beratung durch einen Versicherungsexperten. Nur so lassen sich die Kosten der PKV ermitteln, denn diese hängen unter anderem vom Gesundheitszustand ab. Diesen abzufragen, schafft kein Vergleichsrechner.