Rentenlücke Darum solltest du den Gap zwischen Einkommen und Rente schließen

Die Rentenlücke zeigt dir den Unterschied zwischen dem Nettoeinkommen aus dem Berufsleben und der Altersrente. Die Rente ist nämlich deutlich niedriger als das Arbeitsentgelt. Bei einer hohen Rentenlücke ist das Risiko groß, dass du im Ruhestand als armer Mensch dastehst. Damit dein Geld später ausreicht, ist es wichtig, dass du finanziell vorsorgst.

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Rentenlücke berechnen und aktiv werden: Sichere deinen Lebensstandard

Zugegeben, die Rentenlücke ist kein Thema, das besonders viel Freude macht. Trotzdem solltest du ihrer Wahrheit früh genug ins Auge sehen. Denn nur wenn du dir bewusst bist, wie gering dein Einkommen zum Renteneintritt sein wird, kannst du rechtzeitig und zielgerichtet handeln. Ein passender Vorsorgeplan hilft dir, die Lücke zu schließen und Altersarmut vorzubeugen.

Drei Fakten zur Rentenlücke

  1. Damit du als Rentner im Alter finanziell sicher leben kannst, sollten deine Einkünfte etwa 70 bis 80 Prozent deines letzten Nettoeinkommens entsprechen.
  2. Denke bei der Berechnung deiner Wunschrente an Steuerabzüge, Beiträge für die Sozialversicherungen und die Inflation.
  3. Wenn du viel verdienst, gewöhnt du dich an eine gewisse Lebensweise. Es lohnt sich daher, die Rentenlücke im Laufe der Zeit neu auszurechnen, um Sparraten oder Finanzierung anzupassen.

Fangen wir einfach an

01 Was ist die Rentenlücke?

Bei Themen rund um die Altersvorsorge darf die Rentenlücke nicht fehlen. Dabei wollen die meisten sie nur ungern sehen. Denn dieser Wert zeigt deutlich, wie gering die gesetzliche Rente im Vergleich zum Einkommen als Erwerbstätiger ist. Doch dieser Wahrheit muss jeder ins Auge sehen, der sich für die Zeit als Rentner finanzielle Sicherheit wünscht.

Die Rentenlücke, auch als Vorsorgelücke oder Versorgungslücke bekannt, ist die Differenz zwischen dem letzten Nettogehalt aus der Berufstätigkeit und der ersten gesetzlichen Rente.

Bei der Planung der Altersvorsorge ergibt sich die Rentenlücke jedoch vielmehr aus dem Unterschied zwischen dem Einkommen, das du brauchst, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu leben, und deinen Alterseinkünften.

Zu diesen Einkünften zählen neben der staatlichen Rente weitere Alterssicherungen, etwa aus der privaten Rentenversicherung oder aus einer Betriebsrente.

 

Deine Wunschrente sollte kein utopischer Traum sein. Wenn du eine Summe dafür festlegst, hilft es, wenn du dich an den gängigen Lebenshaltungskosten orientierst.

Insgesamt kommt es nicht so genau darauf an, ob sich die Rentenlücke aus Nettoeinkommen minus staatlicher Rente oder aus der Rechnung Wunschrente minus Ruhestandseinkommen ergibt. In beiden Definitionen gibt es eine unbestreitbare Tatsache: Die gesetzliche Rente allein reicht nicht aus, um im Alter finanziell gut über die Runden zu kommen und den gewohnten Lebensstandard zu halten. Eine Altersvorsorge sollte für jeden eine Pflicht sein. Und dazu ist ein Blick auf die Rentenlücke zwingend nötig.

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02 Rechner: Wie wird die Rentenlücke berechnet?

Die bewährte Herangehensweise zur Berechnung der Rentenlücke ist diese:

  1. Zunächst rechnest du aus, wie viel Einkommen pro Monat nötig ist, damit du von deinem bisherigen Lebensstandard keine Abstriche machen musst. Als grober Richtwert gelten 80 Prozent des Nettogehalts.
  2. Davon ziehst du die voraussichtliche Nettorente ab, also die Rente nach Abzug von Steuern und Beiträgen für Kranken- und Pflegeversicherung.
  3. Das Ergebnis ist die Rentenlücke.

Nach diesem Prinzip arbeiten viele Rentenlückenrechner im Internet.

Dazu ein Beispiel:

Ein 35-jähriger Arbeitnehmer verdient aktuell 4.300 Euro brutto. Das sind ungefähr 2.750 Euro netto pro Monat. Laut Rentenrechner wird der Verbraucher eine gesetzliche Rente von etwa 1.720 Euro netto im Monat erhalten.

Die Vorsorgelücke, also die Differenz zwischen dem letzten Einkommen und voraussichtlicher Nettorente, liegt bei 1.030 Euro im Monat. Diese muss der Angestellte mit seiner privaten Altersvorsorge füllen.

80 Prozent dieses Nettolohns sind 2.200 Euro. Dieses Einkommen sollte im Ruhestand mindestens vorhanden sein. Würde unser Musterkunde die 80 Prozent Nettoeinkommen als Richtwert für seine notwendigen Alterseinkünfte ansehen, besteht zwischen der voraussichtlichen Rente und dieser Summe immer noch eine Lücke von rund 500 Euro pro Monat.

 

Hinweis: Um deine Nettorente zu ermitteln, hilft ein Blick in deine letzte Renteninformation. Dort findest du deine voraussichtliche Bruttorente. Mit ein wenig Rechenkunst musst du davon den Anteil für Sozialversicherungsbeiträge und Steuern abziehen.

Hast du eine ganz konkrete Wunschrente im Sinn hat oder kannst neben der staatlichen Altersrente mit weiteren Einkünften rechnen, dann kannst viel genauer an die Finanzplanung herangehen. Und mit diesem Ziel deine entsprechende private Absicherung zur Altersvorsorge planen.

Hol dir dazu gerne das Wissen von einem Versicherungsexperten. Schließlich gibt’s einige Fallstricke, die du als Laie nicht immer vor Augen hast.

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Die Wunschrente: Wie viel Geld brauche ich im Ruhestand?

Wenn es darum geht, deinen Finanzbedarf zu ermitteln, den du für deine Lebenshaltung mindestens jeden Monat brauchen wirst, empfehlen Rentenberater, genauer auf Schritt 1 der Rentenlücken-Berechnung zu schauen, also auf die Ausgaben.

Einige Zahlungen, die heute regelmäßig bei dir anfallen, sind nach dem Renteneintritt gar nicht mehr erforderlich. Das kann zum Beispiel ein Kredit sein, der bis dahin getilgt ist. Betrifft das deine eigene Immobilie, kann das bedeuten, dass mietfreies Wohnen möglich ist. Auch Aufwände, die für den Beruf nötig sind, fallen im Rentenalter nicht mehr an.

Andererseits kommen für Rentner an anderen Stellen höhere Ausgaben hinzu, etwa für Medikamente.

Wer zudem davon träumt, sich im Alter einige lang gehegte Wünsche zu erfüllen – vielleicht Reisen oder teure Hobbys –, sollte auch dafür ein kleines Budget einplanen.

 

Gutverdiener haben außerdem oft einen höheren Lebensstandard, der mehr kostet als der grobe 80-Prozent-Richtwert. Andere müssen mit ihrem Verdienst weitere Personen mitversorgen. Auch dies wird bei der individuellen Berechnung der Rentenlücke berücksichtigt. In diesen Fällen kann die Versorgungslücke größer sein.

Inflation einkalkulieren

Es ist sehr wichtig, dass du bei der Planung der Altersvorsorge an die Inflation denkst. Die Kaufkraft des Geldes wird durch sie geringer. Das bedeutet umgekehrt, dass du in Zukunft einen höheren Geldbetrag brauchst, um dir den jetzigen Lebensstil zu leisten: Wo heute 1.700 Euro ausreichen, müssen es in 25 Jahren schon fast 2.800 Euro sein, damit du keine Abstriche machen musst.

Daher solltest du deine Zielrente um den Wert erhöhen, der sich aus der Inflation ergibt. Hierbei hilft ein Rentenrechner. Der empfohlene Richtwert liegt bei zwei Prozent Inflation pro Jahr – das ist der Wert, den die Europäische Zentralbank anstrebt.

Weitere Faktoren, die nur schwer vorauszusehen und mit einzukalkulieren sind, sind Zinsentwicklung, Scheidung, Jobverlust oder Jobwechsel.

Auch der Rentenwert, das Rentenniveau oder der gesetzliche Rentenbeginn können sich im Laufe der Zeit ändern oder verschieben, was sich wiederum auf die Rentenhöhe auswirkt.

 

Welche Rente bekomme ich voraussichtlich?

Um die gesetzliche Rente einzuschätzen, hilft dir ein Blick auf deine Rentenansprüche, die du in der jährlichen Renteninformation erfährst.

Bist du bereits mit privater oder betrieblicher Altersvorsorge zusätzlich abgesichert, rechne diese Einkünfte zu deinem voraussichtlichen Alterseinkommen dazu. Das betrifft etwa Zusatzrenten aus bestehender privater Vorsorge, die staatlich geförderte Riester-Rente, ebenso wie Einmalzahlungen aus einer Kapitallebensversicherung oder anderen Vermögensaufbau-Optionen.

Denke auch daran, dass die gesetzliche Rente besteuert wird und dass Abgaben für Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen werden. Es ist empfehlenswert, mit dem Betrag der Nettorente zu rechnen. Denn das ist die Summe, die dir später wirklich zur Verfügung steht.

Anja
Anja
Expertin für Altersvorsorge

Was ist zu tun?

03 Vorsorge: Wie lässt sich die Rentenlücke schließen?

Du hast deine Rentenlücke ausgerechnet. Was kannst du nun tun, um dieses Minus zu schließen? Hierfür gibt es viele Optionen. Dazu zählen:

  • Mietfreies Wohnen im eigenen Haus
  • Zusatzrente, etwa für Selbstständige in Form der geförderten Rürup-Rente, oder generell eine private Rentenversicherung
  • Eine betriebliche Altersversorgung für Angestellte

Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten des Vermögensaufbaus. Welche Wege optimal für dich sind, hängen von deinem Anspruch, von deinem Verdienst sowie bereits abgeschlossenen Vorsorgen ab.

Für den Vermögensaufbau ist Zeit ein Vorteil

Hast du noch einige Jahrzehnte vor dir, ehe du die gesetzliche Altersrente bekommst? Dann lohnt sich für dich möglicherweise das Fondssparen oder andere Vermögensaufbau-Produkte mit attraktiven Renditen, bei denen Geld am Kapitalmarkt investiert wird. Für diese Optionen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Kursschwankungen sind dann kein Grund zur Nervosität. Diese kannst du dann einfach aussitzen.

Generell gilt für das Schließen der Rentenlücke: Nicht lange warten, sondern schnell starten. Jeder Monat zählt für den Aufbau der Altersvorsorge.

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Zuletzt aktualisiert am: 09.11.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge