Wenn man aufgrund von Mobilitätseinschränkungen nicht mehr die Treppe hoch oder runter kommt, schränkt das nicht nur ein, sondern kann gefährlich werden. Also muss ein Treppenlift her! Wir erklären, von welchen Faktoren die Kosten für einen Treppenlift abhängen, welche Systeme es gibt und vor allem, ob und wie viel Zuschuss du von der Krankenkasse bekommen kannst.
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Barrierefreiheit zu Hause Treppenlift: mieten, kaufen, Krankenkasse?
Unüberwindbare Stufen
Mit dem Treppenlift bis nach ganz oben
Egal ob jung oder alt: körperlich beeinträchtigte Menschen, die gerne in ihren eigenen vier Wänden bleiben wollen, sind auf Unterstützung angewiesen. Und manchmal liegt die Unterstützung in technischen Geräten. Um Treppen zu meistern, ist die beste Wahl ein Treppenlift. Wie du dir aber sicher denken kannst, ist das mit hohen Kosten verbunden. Krankenkassen und Pflegekasse geben unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse.
Die goldene Regel: so früh wie möglich über Fördermöglichkeiten, Genehmigungen und die Antragsstellung kümmern!
Stufenweise: 5 Fakten über Treppenlifte und Krankenkassen
- Jeder Treppenlift wird maßgeschneidert und kann für außen oder innen angefertigt werden.
- Treppenlifte können gekauft und gemietet werden. In beiden Fällen ist ein Zuschuss möglich.
- Der maximale Zuschuss für einen Treppenlift liegt bei 4000 Euro pro Person.
- Um einen Zuschuss von der Krankenkasse zu erhalten, muss ein Pflegegrad vorliegen.
- Der Zuschuss kommt nicht direkt von der Krankenkasse, sondern der angeschlossenen Pflegekasse.
Lass dich nicht einschränken.
Angebote erhaltenInhaltsverzeichnis
Treppenlift: so gelingt die Kostenübernahme
Treppenlift Krankenkasse
Angebot erhalten- Umstände und Voraussetzungen für einen Zuschuss
- Der Antragsprozess
- Arten von Treppenliften
- Kosten und Preisgestaltung
- Alternativen und was sie bringen
- Einbau und Wartung
Zurück nach oben
Unterstützung kommt!
01 Umstände und Voraussetzungen für einen Zuschuss
Ein Treppenlift kann im Ernstfall bis zu 18.000 Euro kosten. Eine Summe, die für viele nicht zu stemmen ist. Aber es gibt Möglichkeiten, Zuschüsse zu bekommen, um wenigstens einen Teil der Kosten nicht selbst tragen zu müssen.
Fälschlicherweise wird angenommen, dass der Zuschuss für einen Treppenlift eine Krankenkassenleistung. Jedoch ist die Pflegekasse bzw. -versicherung, die an eine Krankenkasse angeschlossen ist, die richtige Anlaufstelle.
Voraussetzung ist, dass bei Pflegebedürftigen ein Pflegegrad vorliegt; Pflegegrad 1 reicht dafür schon aus. Der Zuschuss beträgt von der Pflegekasse maximal 4.000 Euro pro pflegebedürftigen Bewohner, ist aber vom Einzelfall abhängig. Der Zuschuss kann jedoch pro Bewohner mit Pflegegrad steigen:
| Einkommensgrenze | Anzahl der Personen |
|---|---|
| bis zu 4.000 Euro | Einzelperson |
| bis zu 8.000 Euro | zwei Personen, z. B. Eheleute |
| bis zu 16.000 Euro | vier Personen oder mehr, z. B. Wohngemeinschaft |
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Der frühe Wurm fährt Treppenlift
02. Der Antragsprozess
Aber wie kannst du “zur Kur fahren”? Kannst du einfach was buchen? So einfach ist es leider nicht und es sind ein paar mehr Schritte notwendig. Außerdem musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Aber die sind nicht utopisch.
Wichtig: Ein Zuschuss kann nur mit einem vorliegenden Pflegegrad beantragt werden. Liegt noch kein Pflegegrad vor, muss bei der Pflegekasse zuerst dafür ein Antrag gestellt werden. Schon Pflegegrad 1 reicht aus.
Der Antrag kann formlos mit einem Schreiben bei der Pflegekasse eingereicht werden. Die Chancen auf einen Zuschuss werden besser, wenn:
- ausführlich erläutert wird, wie ein Treppenlift zur Verbesserung des häuslichen Wohnumfeldes beiträgt
- die Notwendigkeit begründet wird
- ein ärztliches Attest beigefügt wird (keine Bedingung, aber erhöht die Chance)
Leider sind benötigte Umbauarbeiten bereits in dem maximalen Zuschuss enthalten. Umbauarbeiten und der Treppenlift gelten als eine Maßnahme. Sollte sich jedoch die Situation verändern und es müssen weitere oder andere Maßnahmen am Wohnumfeld für eine Verbesserung durchgeführt werden, kann erneut ein Zuschuss beantragt werden.
Aber es gibt noch einige Möglichkeiten, um Fördermittel zu beantragen, die finanziell aushelfen:
- Berufsgenossenschaften (nach Arbeitsunfällen)
- Haftpflichtversicherung (nach Unfall durch Fremdverschulden)
- Sozialamt oder Bundesagentur für Arbeit (bei Bedürftigkeit)
- Unfallversicherung (ebenfalls Arbeitsunfall)
Bevor du einen Antrag stellst, solltest du dich vorab bei den Versicherungen bzw. Behörden informieren.
Und weil ein Treppenlift günstiger als ein Pflegeheim ist, hat der Staat auch Fördermöglichkeiten ins Leben gerufen. Durch regionale Zuschüsse oder Kredite unterstützen die Bundesländer den Einbau von Treppenliften.
Als weitere Anlaufstelle gibt es die KfW-Förderung für den barrierereduzierenden Umbau. Damit werden auch Einzelmaßnahmen an Treppen und deren Umgestaltung sowie die Anschaffung von Treppenliften, Hebe- und Plattformlifte und Senkrechtlifte finanziert. Manchmal werden Kosten teilweise übernommen.
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Hoch und runter auf Maß
03. Arten von Treppenliften und die Vor- und Nachteile
Treppenlifte sind fast so individuell wie Treppen und ihre Menschen, sodass sie maßgefertigt werden müssen. Denn die Gegebenheiten am oder im Haus und der Treppe sowie die körperliche Konstitution spielen eine entscheidende Rolle.
Generell gibt es drei Treppenlifttypen:
- Schmerzen die Gelenke und nur die Stufen werden zu Hindernissen, reicht ein Sitzlift.
- Sind die Gelenke dagegen steif, sodass auch das Hinsetzen schwer fällt, kann ein Stehlift verwendet werden. Sieht aus wie ein Sitzlift, nur ohne Sitz, aber mit Rückenteil und Armlehnen.
- Ist eine Person auf den Rollstuhl angewiesen, wird ein Rollstuhl- bzw. Plattformlift benötigt. Ausnahme: unten und oben steht jeweils ein Rollstuhl und die Person kann zwischen den Rollstühlen und Plattformlift eigenständig wechseln.
Dazu kommt, dass Treppen unterschiedlich lang sind und Formen haben und hier wird zwischen Kurventreppenlift und geradem Treppenlift unterschieden. Bei allen Treppenlifttypen ist die Funktionsweise aber die gleiche: An einer Laufschiene befestigt, fährt der Sitzlift oder Plattformlift in die gewünschte Richtung, ob nun gerade oder um eine Kurve.
Bei der Wahl des perfekten Treppenlifts sollte unbedingt eine Probefahrt gemacht werden, weil es teilweise große Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern gibt.
Teste dein Treppenlift auf folgende Faktoren:
- Handhabung
- Betriebsgeräusche
- Bedienung ohne fremde Hilfe
- Bequemes Ein- und Aussteigen
- Optional: Absenkbarer Sitz für den Notfall
- Optional: Alarmknopf
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Orientierungshilfe
04. Treppenlifte: Kosten und Preisgestaltung
Auch die Kosten hängen ganz vom Treppenlifttyp und der Treppe ab. Ist die Treppe gerade und kurz, geht der Preis runter, weil die Planung und der Einbau weniger Zeit brauchen. Je länger und individueller der Treppenverlauf, desto komplizierter und länger dauert die Planung und der Einbau. Und so können die Kosten für einen Treppenlift zwischen 4.000 und 15.000 Euro schwanken.
Welche Faktoren beeinflussen die Preisgestaltung von einem Treppenlift?
Reden wir mal konkreter über die Preisgestaltung von Treppenliften und welches Aspekte Einfluss haben:
- Etagenanzahl: Für 3 Stufen wird mehr Fahrbahn und entsprechend mehr Materialien benötigt, als bei 12 oder mehr. Auch der Einbau dauert länger.
- Treppenform: Je kurviger und verwinkelter eine Treppe ist, desto umständlicher wird der Einbau des Fahrsystems und desto höher sind die Kosten.
- Treppenmaße und Raum: Enge Treppen benötigen andere Fahrbahnen als breite und kosten dementsprechend mehr. Auch der Platz und Raum am Treppenlift zum Ein- und Aussteigen entscheidet über den Preis. Ist der Preis knapp, muss eine Sonderkonstruktion her, die deutlich mehr kostet.
- Treppenlifttyp: Die günstigste Variante ist der Sitzlift. Plattformlifte kosten durch das erhöhte Gewicht und Größe einfach mehr.
- Funktionsumfang: Wie bei einem Autokauf kostet die Zusatzausstattung für den Treppenlift auch mehr.
- Qualität: Bei den Materialien, Verarbeitung und herstellertypisch gibt es Unterschiede in der Qualität. Hier sollte jedoch nicht am meisten gespart werden!
- Bausubstanz: Das Fahrsystem für den Treppenlift muss an der Wand montiert werden (wenn möglich und nicht Sonderkonstruktionen notwendig sind). Reicht die Statik und Substanz nicht aus, muss vor dem Einbau eine Verstärkung verbaut werden, die sich auf den Preis auswirkt.
Übersicht: Preise für einen Treppenlift
| Treppenlifttyp | Einflussfaktoren | Kosten (Durchschnitt) |
|---|---|---|
| Sitzlift | Gerade Treppe | 3.000 – 8.000 € |
| Wendeltreppe | 9.000 – 16.000 € | |
| Plattformlift | Länge, Beschaffenheit der Treppe | 9.000 – 18.000 € |
| Stehlift | örtliche Gegebenheiten | 4.000 – 10.000 € |
| Kurvenlift (über Eck fahren) | je nach Treppe | 7.000 – 10.000 € |
Mieten, kaufen, wohnen
05. Was bringen Alternativen zum Treppenlift?
Treppenlifte können nicht nur gekauft, sondern auch gemietet werden. Das macht dann Sinn, wenn ein Treppenlift zwar aktuell erforderlich ist, aber vielleicht bald umgezogen wird. Ebenfalls können gebrauchte Treppenlifte gekauft werden. Diese sind dann jedoch schon etwas verschlissen und nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Außerdem müssen höchstwahrscheinlich Anpassungen vorgenommen werden. Manchmal hat man aber auch Glück und die Treppenlift sind komplett generalüberholt.
Am besten informierst du dich für dich oder deine Angehörigen ausführlich und lässt dir verschiedene Kostenvoranschläge geben.
Zum eigentlichen Treppenlift gibt es jedoch auch noch zwei Alternativen. Hier bekommst du eine kleine Übersicht:
| Alternative | Funktionsweise | Preis |
|---|---|---|
| Außenlift | Wird außen am Haus angebracht und sieht aus wie ein Fahrstuhl | ab 40.000 Euro (Lift) plus bis zu 17.000 Euro für Planung, Statik und Einbau |
| Senkrechtlift bzw. Homelift | Wie ein Personenaufzug im Haus | 18.000 bis 40.000 Euro |
Hausumbau
06. Einbau und Wartung: das muss beachtet werden
Treppenlifte erfordern häufig Umbaumaßnahmen am oder im Haus. Aber es gibt Unterschiede zwischen Eigentum und Mietwohnungen:
- Bei Eigentum ist das nicht weiter problematisch.
- Bei Mietwohnung muss eine Erlaubnis vom Vermieter eingeholt werden. Wenn jedoch ohne Treppenlift kein Zugang mehr zur Wohnung besteht, darf der Vermieter den Einbau nicht verweigern. Wiederum darf ein Einbau verboten werden, wenn es die Sicherheit der anderen Mieter gefährdet. Außerdem kann eine Sicherheit der Kostenübernahme bei einem möglichen Rückbau (z. B. nach Auszug) gefordert werden.
Beim Einbau eines Treppenlifts werden die Umstände, wie Wände und Treppen, überprüft und deren Statik. Ggf. muss hier nachgerüstet werden, damit der Treppenlift eingebaut werden kann. Niemals würde ein seriöser Hersteller oder Dienstleister ohne eine Prüfung einen Treppenlift anfertigen und aushändigen. Also bitte immer darauf achten!
Zusätzlich zum Einbau müssen Treppenlifte gewartet werden. Die Wartung des Treppenlifts sollte im Angebot enthalten sein, damit hinterher keine versteckten und zu hohen Kosten entstehen.
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