Berufsunfähigkeit wegen Depression: Dieses Schicksal kann jeden treffen.

Psychische Erkrankungen wie die Depression oder Burnout können jeden Menschen treffen, völlig unabhängig vom Alter, Geschlecht oder vom Beruf. Damit besteht auch das Risiko, dass das Leben so aus dem Gleichgewicht gerät, dass die Person nicht in der Lage ist, ihre berufliche Tätigkeit zu bewältigen..

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Berufsunfähigkeits­versicherung trotz Depression: Gelingt eine Absicherung, wenn die Psyche krank ist?

Die Depression ist mehr als nur ein Stimmungstief. Dahinter verbirgt sich eine ernste psychische Krankheit mit anhaltender Niedergeschlagenheit, nagenden Selbstzweifeln und Antriebslosigkeit. In der anstrengenden Arbeitswelt kann es dann schnell dazu kommen, dass Betroffene ihren Job nicht mehr bewältigen können. Umso wichtiger ist es, für diesen Ausfall des Einkommens gewappnet zu sein und frühzeitig für finanzielle Absicherung zu sorgen.

  • Als psychische Erkrankung gehört die Depression zu den Hauptursachen für eine Berufsunfähigkeit.
  • Rund 34 Prozent der Fälle von Berufsunfähigkeit sind auf psychische Probleme zurückzuführen.
  • Wer an einer Depression leidet, hat daher kaum eine Chance eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Versicherungsanbieter bewerten aber jeden Fall einzeln. Daher lohnt es sich für Betroffene, sich Angebote einzuholen. Dies müssen sie auch nicht allein tun, sondern mithilfe eines erfahrenen Versicherungsexperten. Wie dies funktioniert, erklärt dieser Ratgeber.

Berufsunfähig durch Depression: Wie sich die Psyche auf das Berufsleben auswirkt

Berufsunfähig durch Depression: Wie sich die Psyche auf das Berufsleben auswirkt

Mentale Gesundheit rückt immer stärker ins Bewusstsein. Menschen sprechen offen über Depression, sie suchen sich Hilfe.

So wird auch die Depression immer häufiger ein Grund für die Krankschreibungen. Laut DAK Psychreport entfielen im Jahr 2021 etwa 108 Fehltage pro 100 Versicherte auf die Diagnose Depression. Im Vergleich zu 2019 stieg die Anzahl der Fehltage um rund 2,7 Prozent an. Unterschiede zwischen Frauen und Männern gab es bei dieser Auswertung nicht.

Ursachen für Berufsunfähigkeitsversicherung

Dass die Krankheit Depression zu immer längeren Arbeitsausfällen führt, zeigt sich auch bei Statistiken zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn oft können Betroffene gar nicht mehr in ihren Beruf zurückkehren.

Das Analysehaus Morgen & Morgen errechnet regelmäßig eine Ursachenstatistik für die Berufsunfähigkeitsversicherung.

Laut neuesten Ergebnissen gehen rund 34 Prozent der BU-Fälle auf das Konto von Nervenkrankheiten. In diese Kategorie fällt auch die Depression. Damit schieben die psychischen Krankheiten andere Ursachen wie die Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates, Krebs oder Unfälle auf die niederen Ränge.

Häufige Symptome bei Depression

Typisch für die Depression sind die dauerhafte, gedrückte Stimmung sowie Gefühle von Niedergeschlagenheit und innerer Leere. Auch die mangelnde Lebensfreude und der Verlust von Interesse an Dingen, die sonst für Spaß und Aufmunterung gesorgt haben, charakterisieren dieses Krankheitsbild.

Hinzu kommen weitere Anzeichen wie:

Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt es dabei kaum. Laut Einschätzung der Deutschen Depressionshilfe berichten Männer häufig von Schlaflosigkeit und Gereiztheit. Gründe für die Depression sehen sie im beruflichen Umfeld, für Frauen spielen gesundheitliche und familiäre Ursachen eine Rolle.

Ungewöhnlich, aber nicht selten: Funktionale Depression

Depression zeigt sich nicht immer durch Erschöpfung, Traurigkeit und sozialen Rückzug. Bei der sogenannten funktionalen Depression meistern Betroffene scheinbar mühelos ihren Job und ihren Alltag. Dabei tragen sie innerlich ebenso Gefühle von Unruhe, Stress, Schwermut, Selbstzweifel und Versagensängste mit sich herum. Dies fällt Außenstehenden jedoch nicht auf. In diesen Fällen ist es ratsam, dass Erkranktw ehrlich zu sich sind und die Notbremse ziehen, bevor das Kartenhaus zusammenbricht und ein Burnout zum Ausstieg aus dem Beruf zwingt.

Diagnose berufsunfähig wegen Depression: Zahlt die Versicherung?

Im Prinzip zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung, wenn alle Kriterien aus den Versicherungsbedingungen erfüllt sind. Das sind:

  • Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent
  • Keine Besserung über einen Zeitraum von mindestens sechs Monate oder länger
  • Versicherungsschutz umfasst Krankheiten der Psyche
  • Wahrheitsgemäße Beantwortung der Gesundheitsfragen
  • Verzicht auf abstrakte Verweisung durch den Anbieter

Das häufigste Kriterium für eine Ablehnung der Berufsunfähigkeitsrente ist nicht die Ursache, sondern der Grad der Berufsunfähigkeit.

Was bedeuten mindestens 50 Prozent Berufsunfähigkeit bei Depression?

Der Versicherte muss für den Bezug der Berufsunfähigkeitsrente den Nachweis erbringen, dass er in seinem aktuellen Job auf Dauer eine Ausfallquote von 50 Prozent hat. Bei Depression kann er beispielsweise durch ein Gutachten des Psychotherapeuten oder des Arztes erledigen.

Auch der Schweregrad der Depression kann für die Versicherung ausschlaggebend sein. Es werden grob drei Grade unterschieden:

Hier ist zu bedenken, dass der festgestellte Schweregrad bei einem Depressions-Patienten nicht gleich bleiben muss. Die Intensität der psychischen Leiden kann schwanken.

Daher ist auch eine Diagnose einer anhaltenden Depression, die in Intervallen immer wieder vorkommt (Diagnose-Schlüssel ab F 33.1 gegenwärtig leichte Episode), eine Grundlage für den Arzt, um eine Arbeitsunfähigkeit und – bei längerer Dauer – eine Berufsunfähigkeit festzustellen.

Nicht versichert: Welche staatlichen Hilfen gibt es bei Berufsunfähigkeit wegen Depression?

Ohne Berufsunfähigkeitsversicherung können sich bei langer Krankschreibung finanzielle Engpässe entwickeln. Gesetzlich Krankenversicherte haben in den ersten 78 Wochen noch Anspruch auf die Lohnfortzahlung und das Krankengeld.

Zeichnet sich in dieser Zeit trotz psychotherapeutischer Behandlung ab, dass die Person nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt einsatzfähig ist, steht als finanzielle Unterstützung die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) zu Auswahl. Doch diese staatliche Leistung ist an Bedingungen geknüpft, sei es eine Wartezeit von fünf Jahren oder die Versicherungspflicht in der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Die EM-Rente steht nicht jedem automatisch zu.

Hinzu kommt, dass diese Frührente sehr niedrig ist und nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu halten. Aus diesem Grund zählt die Berufsunfähigkeitsversicherung als Absicherung der Arbeitskraft zu den wichtigsten Policen, die jeder abschließen sollte.

BU-Versicherung trotz Depression: Geht das überhaupt?

Da die Depression eine der Hauptursachen für eine Berufsunfähigkeit ist, haben es Personen mit dieser Krankheit leider nicht leicht, einen Versicherungsvertrag zu bekommen.

Der Grund ist relativ simpel: Wegen der Vorerkrankung ist das Risiko, dass es zu einem Leistungsfall, sprich zu einer Berufsunfähigkeit kommt, viel höher. Viele Versicherungsgesellschaften sind dann nicht bereit, einen Schutz zu gewähren und lehnen den Antrag ab.

Doch es gibt eine gute Nachricht: Die Versicherer entscheiden darüber nach Einzelfall und sie setzen jeweils unterschiedliche Maßstäbe an. Was für den einen Anbieter ein Ausschlusskriterium ist, lässt ein anderer gerade noch gelten.

Wer an Depressionen leidet oder in der Vergangenheit daran erkrankt war und gerade deshalb einen Berufsunfähigkeitsschutz wünscht, sollte unbedingt versuchen, eine Versicherung zu finden. Um sich im Versicherungsdschungel mit seinen Klauseln und Vertragsbedingungen zurecht zu finden, sollten sich Interessierte Unterstützung an die Seite holen.

Die Hilfe von Experten nutzen

Es gibt die Möglichkeit, im Voraus anonym und unverbindlich zu prüfen, wie ein Versicherungsunternehmen die Depression als Vorerkrankung bewertet. Für diese anonyme Risikovoranfrage müssen Versicherungsnehmer auf die Dienste eines Versicherungsexperten zurückgreifen. Er schickt die Vertragsunterlagen ohne Personendaten an den Wunschanbieter.

Zu diesen Formularen gehören auch die Gesundheitsfragen, die der Antragsteller wahrheitsgemäß und detailliert beantworten muss. Dabei darf die Depression nicht verschwiegen werden. Über diese Risikoprüfung verschafft sich der Versicherer einen Eindruck von der Krankengeschichte des Versicherungsnehmers.

Bei einer Versicherung wie der BU ist der Gesundheitszustand ein wichtiger Faktor, der sich auf die Kosten und den Leistungsumfang auswirkt. Bringt der Versicherungsnehmer bei Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung Vorerkrankungen mit, kann der Anbieter:

  • einen Risikozuschlag berechnen
  • bestimmte Leistungen aus dem Versicherungsschutz ausschließen
  • den Vertrag ablehnen

Womit müssen Versicherungsnehmer mit der Vorerkrankung Depression rechnen?

Befindet sich der Antragsteller gerade in einer Therapie zur Depression, stehen die Chancen auf eine BU-Versicherung schlecht. Der Vertrag wird mit großer Wahrscheinlichkeit abgelehnt.

Liegt die Behandlung schon einige Zeit zurück und gilt laut Gutachten des Therapeuten als abgeschlossen, kann ein Vertrag zustande kommen.

Schlägt der Versicherer einen Risikozuschlag vor, wird die Police teurer, schließt er die Psyche als Ursache für die BU aus (Leistungsausschluss), wird die Versicherung bezahlbar, bietet aber nicht mehr den kompletten Schutz.

Gemeinsam mit dem Versicherungsexperten können Interessierte abwägen, welche Option sich für sie lohnt. Wenn es gar kein interessantes Versicherungsangebot gibt, sollten sie sich über alternative Versicherungen zur Berufsunfähigkeitsversicherung informieren, die wenigsten einen Teilschutz bieten.

Warum lohnt es sich, eine Berufsunfähigkeits­versicherung abzuschließen?

Vorerkrankungen, mögliche Folgeerkrankungen sowie ein höheres Alter, mit dem oft eine längere Krankengeschichte einhergeht sind alles Faktoren, die sich auf den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung auswirken.

Eine frühzeitige Absicherung bringt also deutliche Vorteile hinsichtlich Leistungsumfang und Kosten der BU. Interessierte sollten die Versicherung ihrer Arbeitskraft daher schnell in die Hand nehmen. Dann ist auch eine Berufsunfähigkeit wegen Depression kein Grund mehr zur Sorge.

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