Was du für deine Versicherung zahlst, hängt nicht nur von deinem Alter, sondern auch von der Gesundheitsprüfung ab. Zugegeben, das klingt aufwendig. Fragst du dich daher, ob du bei deiner Berufsunfähigkeitsversicherung auf die Gesundheitsfragen verzichten kannst? Die Antwort lautet „Jein“.
BU-Angebot erhalten
Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen Ist das möglich?
Kleiner Themenabriss gefällig?
Die Gesundheitsfragen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung kurz erklärt
Reden wir Klartext: Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist leider eine Versicherung, bei der du dich im übertragenen Sinn nackig machen musst. Denn die Versicherer wollen ziemlich genau wissen, wie es um deine Gesundheit steht. Die gute Nachricht lautet aber: Du hast mit einer klugen Wahl deines Anbieters ein wenig Mitspracherecht dabei, wie viel dieser von dir erfährt.
4 Fakten zu den Gesundheitsfragen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung
- Bronchitis, Armbruch, Krebs – In der Gesundheitsprüfung wirst du nach verschiedenen Erkrankungen gefragt.
- Du musst auch Krankheiten angeben, die schon mehrere Jahre zurückliegen.
- Wie detailliert und welcher Zeitraum genau abgefragt wird, unterscheidet sich zwischen den Versicherern.
- Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen gibt es nicht – wohl aber Angebote mit vereinfachter Gesundheitsprüfung.
Kein Bock auf Lesen? Schau dir an, wieso deine Gesundheit für die Versicherer wichtig ist
Wer sich mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung befasst, kommt um die Gesundheitsfragen nicht herum. Wieso das so ist, erklärt Lisa im Video.

Inhaltsverzeichnis
Worüber willst du mehr erfahren?
Die wichtigste Frage zuerst
Warum gibt es keine BU ohne Gesundheitsfragen und Wartezeit?
Es gibt keine Anbieter, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen zur Verfügung stellen. Allerdings gibt es Versicherer, die im Rahmen von Spezialangeboten und Aktionen Tarife mit vereinfachter Gesundheitsprüfung offerieren. In solchen Fällen müssen Antragsteller weniger Fragen beantworten und haben höhere Chancen auf die Aufnahme. Andererseits haben die Tarife der Sonderaktion oftmals einen geringeren Leistungsumfang oder bieten eine geringere Berufsunfähigkeitsrente bei gleichen Beiträgen.
Übrigens: Haben Versicherte eine Nachversicherungsgarantie vereinbart, ist die Erhöhung der monatlichen Rente zu einem späteren Zeitpunkt immer ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich.
Vor- und Nachteile der BU mit vereinfachter Gesundheitsprüfung
Vorteile | Nachteile |
Weniger Fragen zur Gesundheit | Angebote teils zeitlich begrenzt |
Kürzerer Abfragezeitraum | Oft nur für bestimmte Personengruppen |
Vereinfachte Antragstellung | Begrenzter Versicherungsschutz |
Weniger Vorerkrankungen relevant | Geringere monatliche Rente |
Fehlende Bausteine wie Beitragsdynamik |
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Angebot erhaltenAusnahme Golden BU von LV 1871
Die Versicherung LV 1871 gehört nicht nur zu den Versicherern, die im Rahmen von Aktionen für junge Menschen eine vereinfachte Gesundheitsprüfung anbieten. In der Vergangenheit konnten Interessierte dort auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen abschließen. Allerdings war die Versicherungssumme beim Angebot der „Golden BU“ auf 250 Euro im Monat beziehungsweise auf eine Jahresrente von 3.000 Euro gedeckelt.
Ziel des Schutzes ist daher nicht die Absicherung gegen den Einkommensverlust, sondern eine Summe bereitzustellen, mit der Kunden ihre offenen Versicherungsbeiträge bei anderen Versicherungsunternehmern weiter zahlen können.
Welche Fragen werden gestellt & was passiert bei Falschangaben?

Du bist unter anderem nach deinem Gewicht, schädlichen Gewohnheiten, Hobbys und Krankenhausaufenthalte gefragt. Mehr erfahren
Bei Falschangaben kann dich der Versicherer kündigen, deine Beiträge steigen oder du musst Leistungen zurückzahlen, falls du schon eine BU-Rente erhältst. Alle Infos dazu
Lass uns tiefer einsteigen
Welche Fragen gehören zur Gesundheitsprüfung?
In den Vertragsbedingungen zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist genau festgelegt, welche Fragen rund um die Gesundheit und Lebensführung zu beantworten sind. Allerdings gestaltet jede Versicherungsgesellschaft ihre Konditionen anders, sodass sich ein Vergleich lohnen kann, auch weil der abgefragte Zeitraum variiert. Mal werden nur die letzten fünf Jahre abgefragt, mal die letzten zwölf Jahre.
Am häufigsten drehen sich die Fragen um die folgenden Themen:
Fällt erst nach Abschluss des Vertrags auf, dass Gesundheitsinformationen fehlen oder kommt eine neue Erkrankung hinzu, dann sollten Versicherte diese Infos nachreichen. Es kann sein, dass dadurch höhere Beiträge fällig werden. Doch diese sind dem späteren Verlust des Versicherungsschutzes vorzuziehen. Aber: in den Vertragsbedingungen mancher BU-Tarife ist festgeschrieben, dass keine Anzeigepflicht für spätere Erkrankungen besteht.

Auf Nummer sicher gehen
Gesundheitsfragen der Berufsunfähigkeitsversicherung falsch beantwortet: Das kann passieren
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen gibt es nicht. Was also tun, wenn eine begründete Annahme besteht, dass der Versicherer den Antragsteller ablehnt? In diesem Fall gilt: Wahrheit ist Trumpf. Wer den Vorsorgeschutz abschließen möchte, ist dazu verpflichtet, alle notwendigen Angaben zur Gesundheitsprüfung wahrheitsgemäß zu tätigen.
Werden die Gesundheitsfragen zur Berufsunfähigkeitsversicherung falsch beantwortet, kann dies für Versicherte im Leistungsfall jede Menge Schwierigkeiten mit sich bringen. Zu den negativen Konsequenzen gehören unter anderem:
- Rücktritt des Versicherers vom Vertrag
- Erhöhung der Versicherungsbeiträge
- Erlöschen des Leistungsanspruchs
- Kündigung des Vertrags
- Rückzahlung bereits erhaltener Leistungen
Es ist daher unerlässlich, sorgfältig vorzugehen und die Gesundheitsfragen gewissenhaft zu beantworten, gerne auch mit Unterstützung der behandelnden Ärzte. Zudem sollten Versicherungsnehmer keine Fragen auslassen, denn andernfalls kann der Versicherer den Antrag nicht bearbeiten.
Wozu gibt es die Prüfung und was ist bei Vorerkrankungen?

Mit der Gesundheitsprüfung ermitteln die Versicherer das individuelle Berufsunfähigkeitsrisiko. Je höher dieses durch Vorerkrankungen ist, desto mehr kostet die Versicherung. Weiterlesen
Wenn du Vorerkrankungen hast, ist das erstmal kein K.-o.-Kriterium. Auch damit bekommst du häufig einen Vertrag – vielleicht jedoch mit Einschränkungen. Tiefer eintauchen
Was will der Versicherer von dir?
Sinn und Zweck der Gesundheitsfragen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung
Bei der Antragstellung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird jede Versicherungsgesellschaft eine Gesundheitsprüfung durchführen und in diesem Rahmen eine Reihe von Gesundheitsfragen stellen. Diese helfen den Versicherern bei der Einschätzung des Gesundheitszustandes potenzieller Versicherungsnehmer und stellen einen wichtigen Baustein des BU dar. Auf Basis der Antworten wird unter anderem die Wahrscheinlichkeit einer späteren Berufsunfähigkeit kalkuliert.
Die Fragen der Versicherung für den BU-Vorsorgeschutz zielen aber nicht nur auf den Gesundheitszustand ab. Auch die Arbeitsstelle, die Hobbys und die allgemeine Lebensführung werden abgefragt, um eine Risikoeinschätzung vornehmen zu können. Je unwahrscheinlicher ein späterer Leistungsfall ist, desto niedriger sind in der Regel die Beiträge.
Die meisten Versicherer speichern die Antworten zu den Gesundheitsfragen sowie weitere Informationen wie Beruf und Arbeitsstelle in einer gemeinsamen Datenbank. Diese trägt die Bezeichnung HIS – Hinweis- und Informationssystem der deutschen Versicherer. Die Datenbank soll der effektiven Risikoprüfung dienen und Versicherungsbetrug erschweren.

Du bist nicht so fit? Kein Problem
BU trotz Vorerkrankungen?
Wer bereits gesundheitliche Einschränkungen hat, muss nicht zwangsläufig auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung verzichten. Zunächst einmal bedeutet nicht jede Erkrankung, dass die BU sehr teuer wird oder die Anfrage eine Ablehnung zur Folge hat. Untersuchungen haben gezeigt, dass Versicherungsgesellschaften unterschiedlich auf die Angaben eines potenziellen Versicherungsnehmers reagieren:
- Einige Versicherer erteilten eine Absage gemäß ihrer Ausschlussklausel
- Andere Gesellschaften boten einen Vertrag an
- In manchen Fällen wurde ein Risikozuschlag fällig
Dies bedeutet, dass es sich lohnt, nicht gleich aufzugeben und es auch bei einer Ablehnung weiter zu versuchen.
Wer generell aufgrund seiner Vorerkrankungen Bedenken hat, eine zu hohe Prämie wegen dem Risikozuschlag zu zahlen, Ausschlüsse hinnehmen zu müssen oder gar abgelehnt zu werden, sollte sich mit einem Versicherungsexperten zusammentun und über ihn eine anonyme Risikovoranfrage stellen. Name und Anschrift werden dabei der Versicherung nicht preisgegeben. So landen Vorerkrankte nicht in der HIS-Datenbank und müssen sich nicht vor wiederholten Ablehnungen der Anbieter fürchten.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Hinterlass uns deine Kontaktdaten und wir rufen zurück.
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Zuletzt aktualisiert am: 22.02.2023
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