Berufsunfähigkeitsversicherung & Berufswechsel Neuer Beruf: Was passiert jetzt mit der BU?

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Die wichtigsten Infos zum Thema

Wie geht die Berufsunfähigkeitsversicherung mit einem Berufswechsel um?

Dein Beruf und damit deine tägliche Arbeit haben einen großen Einfluss auf deine Gesundheit. Vielleicht bist du im Beruf körperlich gefordert und muss ständig schwer heben. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du nicht bis zum Rentenalter durcharbeiten kannst. Du wirst den Beruf und dein Aufgabenfeld komplett ändern müssen.

Das wissen auch die Berufsunfähigkeitsversicherer. Sie interessieren sich daher stark für den ausgeübten Beruf ihrer Versicherten. Hier sind die wichtigsten Fakten zum Thema Berufswechsel und Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Für ausführliche Erklärungen liest du am besten die ganze Seite.

Drei Fakten rund um Berufsunfähigkeitsversicherung und Berufswechsel

  1. Wechselst du den Beruf, lässt das die Berufsunfähigkeitsversicherung normalerweise kalt.
  2. Sieht dein BU-Vertrag allerdings eine Meldepflicht vor, musst du den Berufswechsel mitteilen. Der Versicherer kann dann den Beitrag anpassen.
  3. Hat deine neue Position ein deutlich geringeres Berufsunfähigkeitsrisiko, lohnt es sich unter Umständen, den Versicherer über den Wechsel zu informieren – auch ohne Meldepflicht.

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Melden oder nicht - das ist die Frage

01 Wann musst du einen Berufswechsel bei der Berufsunfähigkeitsversicherung melden?

Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen wechseln im Laufe ihres Berufslebens ein- bis fünfmal ihren Job. Bei sieben Prozent sind es sogar bis zu zehn Arbeitsplatzwechsel, zeigt eine Umfrage von Statista.

Gründe für den Jobwechsel
  • Schlechte Bezahlung: 23 Prozent
  • Leistungen wurden nicht anerkannt: 17 Prozent
  • Schlechtes Arbeitsklima: 14 Prozent
  • Keinen Spaß bei der Arbeit: 14 Prozent
  • Zu lange Arbeitszeiten: 11 Prozent
  • Wunsch nach mehr Abwechslung, neuen Projekten: 10 Prozent

Für die Berufsunfähigkeitsversicherung ist es in der Regel völlig egal, wie häufig Versicherte ihre Arbeitsstelle beziehungsweise den Beruf wechseln. Die meisten Versicherer verzichten ohnehin auf eine sogenannte Meldepflicht, auch Anzeigepflicht oder Berufswechselklausel genannt.

Sieht der Vertrag diesen Verzicht vor, könnte dies wie folgt in den Versicherungsbedingungen formuliert sein:

„Bei der Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist der aktuell ausgeübte Beruf maßgebend für die individuelle Risikoeinstufung. Eine Veränderung des Berufs während der Laufzeit des Versicherungsvertrags muss nicht angezeigt werden.“

Für dich als Versicherten heißt das: Du bist nicht verpflichtet, deinen BU-Versicherer über den Berufswechsel zu informieren.

Aber Achtung: Auch wenn viele Versicherungsunternehmen mittlerweile auf entsprechende Mitteilungsklauseln verzichten, kann es Anbieter geben, die die Meldepflicht weiterhin vorsehen. Wenn du mehrere Angebote zur Berufsunfähigkeitsversicherung vergleichst, lohnt es sich, wenn du auch auf dieses Detail blickst.

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Reden wir übers Geld

02 Wird die Berufsunfähigkeitsversicherung durch den Berufswechsel teurer?

Sieht dein Versicherungsvertrag keine Meldepflicht vor, wird die Berufsunfähigkeitsversicherung mit einem neuen Beruf nicht teurer. Bei einem Vertrag mit Anzeigepflicht hängt diese Entscheidung davon ab, ob dein neuer Beruf eine höhere Gefahrenklasse hat als dein bisheriger. Ist dies der Fall, kann es sein, dass dein Beitrag für die BU steigt.

BU-Versicherer teilen die Berufe in verschiedene Gefahrenstufen ein. Meistens sind es drei bis vier, manche Anbieter haben aber auch mehr Gruppen.

Eine solche Einstufung kann beispielsweise so aussehen:

 

Die Einteilung kann auch anhand der psychischen Belastung erfolgen. Für die Einschätzung, in welche Klasse ein Beruf gehört, greifen die Unternehmen unter anderem auf Unfall- und Krankheitsstatistiken zurück.

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Die Versicherer haben kein einheitliches System, nach dem sie die Berufe einteilen. So kann eine Tätigkeit bei Anbieter 1 in die weniger risikoreiche Gefahrenklasse A gehören, bei Anbieter 2 findest du sie jedoch in Klasse B. Auch aus diesem Grund lohnt es sich, dass du mehrere Tarife zur Berufsunfähigkeitsversicherung anforderst und diese vergleichst.

Anja
Anja
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen

Die Jobfrage

03 Warum ist der Job für die Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig?

Der aktuelle Beruf ist für die meisten Versicherungen nur in zwei Situationen wichtig:

  • Beim Vertragsabschluss: Hier spielt der Beruf eine wichtige Rolle, um die Kosten für die BU zu berechnen. Die Gefahrenklasse deines Berufs wirkt sich auf das Risiko aus, ob du irgendwann durch die Beschäftigung berufsunfähig werden könntest. Dies wiederum spiegelt sich in deinem Versicherungsbeitrag wider.
  • Im Leistungsfall beziehungsweise bei Antrag auf BU-Rente: In diesem Fall überprüft der Versicherer, ob bei dir eine Berufsunfähigkeit vorliegt und die BU-Rente ausgezahlt wird. Berufsunfähig bist du, wenn du in deinem aktuellen Beruf nur noch zu maximal 50 Prozent kannst. Ob dies der gleiche Job wie bei der Vertragsunterzeichnung ist, ist unerheblich. Ausschlaggebend ist der Beruf, den du ausgeübt hast, bis du berufsunfähig geworden bist.

Noch eine Ergänzung: Der Beruf ist auch noch einmal wichtig, wenn die BU eine konkrete oder eine sogenannte abstrakte Verweisung vorsieht. Mit diesen Klauseln kann der BU-Versicherer dich auf einen Beruf verweisen, der in Einkommen und gesellschaftlicher Stellung mit der Position vergleichbar ist, die zu deiner Berufsunfähigkeit geführt hat. Dann kann sie nämlich die Zahlung der BU-Rente einstellen.

Die gute Nachricht ist: In der Regel verzichten die Anbieter heute auf Klauseln wie die abstrakte Verweisung.

Neuer Job, neues BU-Glück?

04 Wann ist es sinnvoll, der Berufsunfähigkeitsversicherung den Berufswechsel zu melden?

Gehst du beim Abschluss deiner Berufsunfähigkeitsversicherung einer Tätigkeit nach, in der das Berufsunfähigkeitsrisiko vergleichsweise hoch ist, zahlt es sich nach einem Berufswechsel für dich aus, wenn du diese Änderung mitteilst. Wichtig ist dabei, dass die neue Erwerbstätigkeit eine bessere Gefahrenklasse hat, also weniger Risiko für Berufsunfähigkeit birgt. Nach einer Neuberechnung der Beiträge können deine Kosten für die BU sinken.

Aber Achtung: Die BU-Versicherer behandeln den Berufswechsel wie einen Neuabschluss. Das bedeutet, dass du wieder die Gesundheitsfragen beantworten musst.

Hat sich dein Gesundheitszustand in der Zwischenzeit verschlechtert, drohen nach der Gesundheitsprüfung möglicherweise Risikozuschläge.

Diese machen deine BU teurer, sodass die Einsparungen verpuffen können. Daher solltest du dich im Vorfeld informieren, ob es sich auszahlt, dass du deinen neuen Job an die Berufsunfähigkeitsversicherung meldest.

Weitere interessante Fakten

05 Was ist noch wichtig beim Berufswechsel?

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Zuletzt aktualisiert am: 21.09.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen