Therapie mit mechanischen Impulsen Extrakorporale Stoßwellentherapie: Kosten, Ablauf und Wirksamkeit

Fersensporn, Kalkschulter und Nierensteine: Die Stoßwellentherapie soll unterschiedliche Beschwerden lindern und kommt bei immer mehr Menschen zum Einsatz. Viele Erkrankte fragen sich, wer für die Kosten aufkommt und wie ihre Krankenversicherung die Kostenübernahme regelt. Wir haben die Antworten.

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Was ist die Stoßwellentherapie und wie viel kostet sie?

Die Stoßwellentherapie dürfte nicht jedem bekannt sein – kommt allerdings in den letzten Jahren immer häufiger zum Einsatz. Anwendung findet die Therapie, die auf mechanischen Impulsen basiert, in unterschiedlichen Bereichen – und soll in erster Linie bestimmte Schmerzen lindern.

Nachfolgend erklären wir dir, welche Kosten für die Stoßwellentherapie anfallen und wann die Krankenversicherungen die Behandlungsgebühren übernehmen. Außerdem findest du heraus, wie die Stoßwellenbehandlung funktioniert, wo sie zum Anwendung findet und welche Risiken sowie Nebenwirkungen bestehen.

  • Bei der Stoßwellentherapie können Kosten von mehreren hundert Euro entstehen. Die Krankenversicherungen übernehmen sie nur in bestimmten Fällen und nur bei gewissen Krankheitsbildern.
  • Solche Behandlungen werden beispielsweise bei Nierensteinen oder der sogenannten Kalkschulter durchgeführt. Nicht immer sind die positiven Effekte der Therapie belegt.
  • Für manche Menschen kommt die Stoßwellentherapie nicht in Frage – so zum Beispiel bei denen, die unter Blutgerinnungsstörungen leiden, sowie während der Schwangerschaft.

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01. Kosten der Stoßwellentherapie: Mit diesen Gebühren ist zu rechnen

Die Stoßwellentherapie wird anhand der Gebührenordnung für Ärzte berechnet. Die genauen Kosten hängen von der Art der Therapie ab sowie davon, wie viele Sitzungen notwendig sind. In vielen Fällen kommen zu den Therapiekosten noch Gebühren für Ultraschall- oder Röntgenbilder hinzu, die im Rahmen der Voruntersuchung angefertigt werden.

  • Radiale Stoßwellentherapie kostet pro Sitzung im Durchschnitt zwischen 30 Euro und 50 Euro.
  • Fokussierte Stoßwellenbehandlung schlägt mit Gebühren zwischen 80 Euro und 200 Euro zu Buche.
  • Werden beide Therapieformen bei einer Sitzung kombiniert, entstehen Kosten zwischen 60 Euro und 120 Euro.

Dies sind lediglich Richtpreise, sodass die endgültigen Gebühren höher oder auch niedriger ausfallen können. Vor allem für Selbstzahler könnte es daher relevant sein, sich etwas Zeit zu nehmen, um die Preise zu vergleichen.

Zahlen die Krankenversicherer?

02. Kostenübernahme für Stoßwellentherapie

Lange Zeit galt die Stoßwellentherapie als sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Das bedeutet, dass Kassenpatienten die Behandlung selbst bezahlen müssen. Inzwischen zählen einige der Stoßwellenbehandlungen zu den Kassenleistungen.

So gehört seit dem Jahr 2019 die Therapie bei Fersenschmerz, der durch Fersensporn verursacht wurde, zu den Leistungen der Krankenkassen.

Viele gesetzliche Versicherungen (GKV) übernehmen außerdem die Kosten für die Stoßwellenbehandlung bei Nierensteinen – und zwar anteilig oder in vollem Umfang.

Die Kosten für alle anderen Behandlungen mit Stoßwellen tragen Patienten als Selbstzahler. Informiere dich also am besten vor Behandlungsbeginn über die Regelungen zur Kostenübernahme für die Stoßwellentherapie.

Regelungen für Privatpatienten

Die privaten Krankenversicherungen (PKV) zeigen sich in puncto Kostenübernahme bei bestimmten Diagnosen und Behandlungsgebieten sehr offen. Neben Fersenschmerzen gelten Behandlungen bei Kalkschulter oder knöchernen Fehlheilungen (Pseudarthrosen) zu den Kosten, die häufig übernommen werden.

Manche Versicherungsanbieter übernehmen außerdem die Kosten für Behandlungen des sogenannten Tennisellenbogens (chronische Epicondylitis). Beachte, dass jede PKV einen anderen Umfang an Leistungen hat und du dich im Vorfeld bei deiner Versicherung informieren solltest, wenn du über eine Stoßwellentherapie nachdenkst.

Bei welchen Erkrankungen hilft die Behandlung?

03. Anwendungsgebiete der Therapie

Die Behandlung mit der Stoßwellentherapie ist eine schonende Alternative zur Operation. Anwendung findet die Therapie vor allem in der Orthopädie und Urologie. Neben Schulter- und Armschmerzen werden Nieren-, Harn- und Blasenbeschwerden behandelt. Nicht jedem Patienten hilft die Behandlung – in einigen Fällen zeigt sich eine positive Wirkung, manchmal dagegen nicht.

Die Wirkung der Stoßwellentherapie ist für einige Krankheitsbilder durchaus umstritten. So zum Beispiel bei der Kalkschulter, denn für diese Erkrankung gibt es hinsichtlich der Schallwellentherapie keine aussagekräftigen Studien. Bei anderen Beschwerden wie zum Beispiel beim Tennisarm überwiegen die möglichen Schäden den Nutzen.

Wann ist von einer Behandlung abzuraten?

In einigen Fällen darf eine Stoßwellentherapie nicht durchgeführt werden. Abzusehen ist von einer Behandlung, wenn Störungen der Blutgerinnung vorliegen oder wenn der Patient einen Herzschrittmacher hat. Auch Schwangere sollten von einer Therapie mit Stoßwellen absehen.

Nicht geeignet ist die Stoßwellenbehandlung außerdem, wenn sich im Radius der Druckwellen Tumore oder akute Hautentzündungen befinden. Darüber hinaus dürfen Stoßwellen weder auf Lunge und Darm noch auf Gehirn und Rückenmark gerichtet sein.

Druckwellen als Behandlungsmethode

04. So funktioniert die Stoßwellentherapie

Die Stoßwellentherapie hat zum Ziel, eine Reihe von Erkrankungen zu lindern oder zu heilen. Die Behandlungen finden außerhalb des Körpers statt, sodass die Behandlungsform von Medizinern als extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bezeichnet wird. Unterschieden wird zwischen zwei Behandlungsarten:

 

Die Dauer der jeweiligen Behandlungen sowie ihre Anzahl hängen von der Schwere und dem Ausmaß der Erkrankung ab. Eine Therapieeinheit dauert in den meisten Fällen 5-15 Minuten. In vielen Fällen sind eine bis drei Behandlungen notwendig, wobei zwischen den jeweiligen Behandlungsterminen zwei bis vier Wochen liegen.

Stoßwellentherapie selber machen – ist es möglich?

Grundsätzlich kannst du eine Stoßwellenbehandlung auch selbst durchführen. Im Handel sind entsprechende Geräte auch für Privatpersonen erhältlich. Es ist allerdings davon abzuraten, die Behandlung auf eigene Faust zu machen. Zunächst einmal sind gute Geräte kostspielig und haben nicht alle die gleichen Wirkweisen und Eigenschaften.

Zudem ist es für Laien nicht einfach, die richtige Körperstelle zu lokalisieren. Das Richten des Stoßwellengeräts kann bei falschen Körperpartien gravierende Folgen haben. Begib dich also am besten zu einem Experten, bevor mehr Schaden als Nutzen entsteht.

Was könnte passieren?

05. Mögliche Nebenwirkungen der Stoßwellenbehandlung

Behandlungen mit Druckwellen können eine Reihe an Nebenwirkungen verursachen. So empfinden manche Patienten die Stoßwellen als sehr schmerzhaft, obwohl der Arzt die zu behandelnden Stellen vor Beginn der Therapieeinheit betäubt.

Bei einigen Patienten können Rötungen, Schwellungen und Blutergüsse an den behandelten Körperstellen entstehen.

In manchen Fällen kann eine sogenannte Erstverschlimmerung auftreten. Die behandelten Körperbereiche tun in diesem Fall eine Zeitlang noch mehr weh als vorher.

Diese Schmerzen halten allerdings in der Regel nur wenige Tage an, bevor sich eine Verbesserung einstellt. Sehr selten, aber nicht gänzlich ausgeschlossen, sind Schädigungen an den Nerven, Knochen und Blutgefäßen.

Was kommt außerdem in Frage?

06. Alternativen zur Therapie mit Stoßwellen

Hilft die Stoßwellentherapie nicht weiter, gibt es andere Behandlungsmethoden, die du ausprobieren kannst. Bei Schulter- und Gelenkschmerzen kommen orthopädische Behandlungen in Frage. Auch Osteopathie kann heilsame Wirkung entfalten. Gegen Schmerzen kann Akupunktur helfen – aber auch gezielte Massagen vermögen es häufig, Betroffenen Linderung zu verschaffen.

Bei Nierensteinen können bestimmte Medikamente helfen und deren Abgang unterstützen. Hilft dies nicht, dann bleibt noch eine Operation, die in heutiger Zeit zu den minimalinvasiven und risikoarmen Eingriffen zählt.

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Zuletzt aktualisiert am: 26.05.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Krankenversicherungen