Rentner auf einer Bank
Anja Schlicht

Redaktionsleitung

Heil sieht Rentenkasse stabil: Keine Beitragserhöhung bis 2025

Seit 2018 liegt der Rentenbeitrag stabil bei 18,6 Prozent. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will dieses Niveau möglichst lange halten. Er setzt dabei nicht nur auf die bessere Beschäftigungslage in Deutschland, sondern auch auf die Aktienrente. Fraglich bleibt allerdings, was die Rente am Ende wert sein wird.

  • Arbeitsminister Heil hat eine Prognose für die Entwicklung des Rentenbeitrags abgegeben.
  • Dieser kann noch mindestens zwei Jahre stabil gehalten werden, ehe moderate Anpassungen notwendig sind.
  • Der Minister baut dabei auf die Aktienrente – obwohl diese noch nicht einmal beschlossen ist.

Während es der gesetzlichen Pflege- und Krankenversicherung an Geld fehlt, blickt Arbeitsminister Heil vergleichsweise positiv auf die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung. Noch bis 2025 regelt die sogenannte doppelte Haltelinie, dass ihr Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen darf. Von diesem Niveau ist die Rentenversicherung aktuell weit entfernt – und das soll nach dem Willen des SPD-Politikers so bleiben.

Seiner Einschätzung nach kommt es der Rentenkasse positiv zugute, dass es im Vergleich zu vor zehn Jahren fünf Millionen mehr Erwerbstätige gibt als prognostiziert, teilt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit. Sie tragen mit ihren Beträgen zu höheren Einnahmen der Rentenkasse bei.

Geringe Mehrbelastung durch steigenden Rentenbeitrag

Heil zufolge kann der Beitragssatz bis 2025 stabil gehalten werden. Dann folgt ein moderater Anstieg. Konkrete Zahlen bleibt der Minister allerdings schuldig. Hier hilft ein Blick auf den aktuellen Rentenversicherungsbericht. Demnach kann der Beitrag 2026 auf dem gleichen Niveau gehalten werden, ehe er 2027 auf 19,3 Prozent ansteigt.

2030 könnte er 20,2 Prozent betragen. Bei einem Verdienst von 3.000 Euro brutto würde dies eine Mehrbelastung von rund 570 Euro im Jahr bedeuten, wobei der Arbeitgeber davon die Hälfte trägt.

Aktienrente, Fachkräfte halten, Bundeszuschuss

Um einen starken Anstieg des Rentenbeitrags zu vermeiden, sieht Heil zwei Stellschrauben: die Fachkräftesicherung und die Aktienrente. Letztere war eigentlich dazu gedacht, die eigene Rente mithilfe des Kapitalmarkts zu erhöhen. Nun ist das Geld dafür eingeplant, den Beitragssatz der Rentenversicherung ab Mitte der 2030er Jahre zu stabilisieren. Noch ist die Aktienrente – oder Generationenkapital, wie sie nun genannt wird – jedoch nicht beschlossen.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler dürfte auch der Bundeszuschuss sein. Dieser ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während die gesetzliche Rentenversicherung 2020 noch 97 Milliarden Euro aus Steuermitteln bekam, sind es 2023 schon 112 Milliarden Euro.

Nicht allein auf gesetzliche Rente verlassen

Während Heil die Bürger mit Blick auf die finanzielle Belastung durch den Rentenbeitrag wohl für die nächsten Jahre beruhigen kann, bleibt fraglich, was die eingezahlten Beträge am Ende wert sein werden. Jedem sollte klar sein, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichen wird, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Um dies zu erreichen, ist private Vorsorge wichtig, sei es mit privater Altersvorsorge, Immobilien oder einer geeigneten Geldanlage.