Nicht immer können Verletzungen oder Krankheiten von außen festgestellt werden, besonders bei weichem Gewebe und Muskeln. Eine Möglichkeit, ins Innere unserer Körper zu gucken, ist ein MRT. Was das genau ist, worin der Unterschied zu einem CT liegt, wie viel ein MRT kostet und wann deine Krankenkasse die Kosten übernimmt, erfährst du hier.
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Der Blick ins Innere MRT-Untersuchung: Kosten und wann zahlt die Krankenkasse?
Bildgebende Untersuchung
MRT: Untersuchung und Kosten kurz und knapp erklärt
Ein MRT ist ein bildgebendes Diagnoseverfahren, mit welchem Veränderungen und Erkrankungen im Körper “sichtbar” gemacht werden. Dazu gehören zum Beispiel Tumore, Entzündungen, Verschleiß aber auch Bandscheiben, Muskeln und Blutgefäße. MRT ist dabei nur die Abkürzung von Magnetresonanztomographie.
5 Fakten über MRT-Untersuchungen
- Andere Bezeichnungen für MRT sind Kernspintomographie und MRI.
- Die Bilder entstehen durch eine Kombination aus Radiowellen und Magnetfeldern.
- Röntgen-Fachärzte und Radiologen können ein MRT durchführen.
- Kosten für ein MRT reichen von 130 Euro bis 2000 Euro.
- Bei einer ärztlichen Verordnung trägt die Krankenkasse die Kosten für ein MRT.
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Was willst du über das MRT wissen?
Strahlen, Resonanz, Schnittbilder
01. Wie funktioniert ein MRT?
Wir können durch Fenster und Glas durchschauen, aber nicht durch unsere Haut, Gewebe und Zellen. Auch der umgangssprachliche “Röntgenblick” hilft uns dabei nicht. Manchmal ist es aber absolut notwendig, Bilder vom Inneren des Körpers zu bekommen. Und das wird möglich durch eine MRT-Untersuchung.
Mit MRT wird das entsprechende Verfahren bezeichnet, bei dem durch Magnetfelder und Radiowellen ein “Strahlen” innerhalb des Körpers ausgelöst wird. Bei diesem “Strahlen” reagieren bestimmte Atome auf das Magnetfeld, was Resonanz genannt wird. Dadurch ist es möglich, durch Tomographen Schnittbilder von Organen, Gewebe und Co. zu erstellen.
Der große Vorteil eines MRTs: Auch wenn ein Strahlen erzeugt wird, so ist der Körper keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.
Welche Körperteile und -bereiche werden mit einem MRT untersucht?
Besonders Veränderungen und Erkrankungen von Gewebe und Strukturen werden mit einem MRT sichtbar gemacht, deswegen eignet sich ein MRT zur Untersuchung von:
- Schädel und Gehirn: Schaden nach Stürzen oder Schlägen, Kopfschmerzen, Cluster-Kopfschmerzen, Hirnblutung, Hirntumor etc.
- Wirbelsäule (Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule): Schleudertrauma, Arthrose, Wirbelsäulenfrakturen, Bandscheibenvorfall, Wirbelgleiten, ISG-Syndrom etc.
- Thorax/Brustkorb: Erkrankungen oder Verletzungen der Lunge, des Herzens, Luft- und Speiseröhre etc.
- Weibliche Brüste: Brustkrebs
- Bauch und Becken: Leber, Galle, Milz, Nieren, Prostata bei Erkrankungen wie Krebs, Endometriose, Entzündungen etc.
- Arme, Hände, Beine, Füße: Muskelfaserrisse, Kreuzband, Innen- und Außenbänder, Muskelverletzungen, Knorpel, Kapselrisse, Rheuma, Athritis
Unterschied MRT und CT
Ein CT ist eine Computertomographie und der größte Unterschied ist, dass bei einem CT durch die Röntgenstrahlung eine Strahlenbelastung für den Patienten entsteht (bei einem MRT sind es Magnetfelder).
Vor allem bei Notfällen wird häufiger ein CT gemacht, weil innerhalb von Minuten die Bilder ausgewertet werden können. Beim MRT dauert es etwa 15 bis 30 Minuten. Außerdem eignet sich ein CT eher bei Untersuchungen von Schädel, Knochen und auch Gefäßen. Organe, Gewebe, Blutgefäße und Muskeln werden dagegen mit dem MRT gescannt.
Ab in die Röhre
02. So läuft eine MRT-Untersuchung ab
Bei einer MRT-Untersuchung wird der Patient in eine Röhre geschoben. Hier sitzt die entsprechende Technik, um Schichtaufnahmen deines Inneren anfertigen zu können. Generell kann für gesetzlich Krankenversicherte ein MRT nur von einem Radiologen durchgeführt werden. Privat Krankenversicherte haben eine größere Auswahl, die in den jeweiligen Verträgen und Vertragsbedingungen zu finden ist.
Und so läuft die Untersuchung ab:
- Du legst dich auf eine Liege, die in die Röhre geschoben wird.
- Die Dauer beträgt circa 15 bis 20 Minuten (abhängig vom Körperteil bzw. -bereich); kann aber auch bis zu einer Stunde dauern (z. B. Ganzkörper-MRT).
- Es befindet sich nur der zu untersuchende Bereich in der Röhre.
- Die Untersuchung ist sehr laut – wir empfehlen dir Kopfhörer zu tragen.
- Während der Untersuchung musst du so still wie möglich liegen bleiben und jede Bewegungvermeiden.
- Anschließend werden die einzelnen Schnittbilder vereint und die Diagnose vorgenommen.
Um ein besseres Bild von Gefäßen zu erhalten, wird in einigen Fällen ein Kontrastmittel über eine Armvene gespritzt. Damit soll vermieden werden, ähnliches Gewebe in ähnlichen Grautönen abzubilden. Das Kontrastmittel wird innerhalb von 24 Stunden von deinen Nieren wieder abgebaut. Informiere den Radiologen also unbedingt, wenn du eine Nierenkrankheit hast.
Aufgrund der nicht vorhandenen Strahlenbelastung können auch mehrere MRTs hintereinander durchgeführt werden, wenn es nötig ist oder verschiedene, einzelne Körperteile untersucht werden.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie…
03. Was du bei einem MRT beachten solltest
Vor, während und nach einem MRT solltest du einige Punkte beachten:
- Metall am und im Körper: metallische Gegenstände können sich erhitzen und Verbrennungen auslösen, Schmuck und Piercings entfernen; bei Verhütungsspiralen oder Schrauben bzw. Schienen, Wundklammern, Stents mit dem Arzt reden
- Implantierte Geräte: Funktionen des MRTs können gestört werden, was heutzutage aber nicht mehr häufig der Fall ist; auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen
- Ruhig und still liegen: Bewegungen können die Bilder verschlechtern; bei Kleinkindern wird teilweise eine Kurzzeitnarkose eingeleitet
- Make-up: manche Kosmetika beinhaltet metallische Partikel, die die Funktion des MRT beeinflussen können
Nebenwirkungen gibt es durch das MRT per se nicht, aber gegebenenfalls durch ein verabreichtes Kontrastmittel. Als Nebenwirkungen von Kontrastmitteln können eine allergische Reaktion, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Hitzewallungen, Hautrötungen oder Ausschlag auftreten. Sehr selten sind es Nierenfunktionsstörungen, Atembeschwerden, Schwellungen oder ein Taubheitsgefühl.
Schwangere, Patienten mit Permanent-Make-up oder -tattoo, Prothesen und Implantaten sollten nur im absoluten Notfall ein MRT machen lassen und vorab mit dem Radiologen darüber reden.
Ein weiterer Punkt, den du beachten solltest, ist, dass du teilweise Wochen oder Monate auf einen MRT-Termin warten musst. In Notfällen solltest du auf eben diesen Notfall hinweisen und dich, wenn vorhanden, auf eine Liste setzen lassen, falls Patienten kurzfristig abspringen.
Was tun bei Platzangst?
Es gibt viele Patienten, die Angst bzw. Panik in engen Räumen bekommen. Häufig fängt die der Angstzustand bereits beim Gedanken daran an. Das Problem: Die Röhre des MRTs ist ein sehr enger Raum.
Es gibt inzwischen jedoch offene MRT-Geräte, bei denen der Patient auf dicken Scheiben liegt und hinausschauen kann. Nachteile sind, dass die Untersuchung länger dauert und die Bildqualität etwas schlechter ist.
Auch Geräte, in denen man stehen und sitzen kann (Upright-MRT-Gerät), gibt es. Diese werden vor allem bei übergewichtigen Patienten oder bei Untersuchungen der Wirbelsäule verwendet. Unter bestimmten Bedingungen übernehmen die Krankenkassen die Kosten auch hierfür.
Wichtig ist, dass du das Thema Platzangst sehr ernst nehmen solltest. Sprich mit deinem Arzt und sucht nach Lösungen. Neben dem offenen Geräte gibt es noch die Möglichkeiten Beruhigungsmittel zu bekommen oder bei ganz schwachen Formen der Platzangst Entspannungsmusik oder -podcasts zu hören.
Grundbetrag oder höherer Satz?
04. Was kostet ein MRT?
Die Kosten für ein MRT hängen ganz vom Körperteil und der -region ab. Wir listen hier für dich exemplarische Kosten auf. Diese sind relevant, wenn du ein Kassenpatient aber Selbstzahler bist.
Kosten für Kassenpatienten als Selbstzahler
Die Kosten für Kassenpatienten, welche selbst zahlen müssen, sind festgelegt. Hierbei greift die Kostentabelle der GOÄ, der Gebührenordnung der Ärztekammer. Einen Auszug für unterschiedliche Teile des Körpers, welche mit einem MRT untersucht werden, kannst du im nächsten Abschnitt entnehmen.
Körperteil | Kosten |
---|---|
Gehirnschädel, Gesichtsschädel, Schädelbasis | 131,28 Euro je Teilabschnitt |
Brustwirbelsäule, Halswirbelsäule, Lendenwirbelsäule | 131,28 Euro je Teilabschnitt |
Brustkorb | 131,28 Euro |
Weibliche Brustdrüsen | 237,34 Euro |
Oberbauch, Becken oder Abdomen | je 131,28 Euro |
Gliedmaßen (ohne Hände und Füße) | 131,28 Euro |
Solltest du Privatpatient sein, kommen noch Kosten für die Beratung und eventuell Kontrastmittel und/ oder Beruhigungsmittel hinzu. Außerdem können Fachärzte höhere Sätze veranschlagen. In der Regel wird der 1,8-fache Satz berechnet und in Ausnahmefällen sogar der 2,5-fache Satz.
Kosten für Privatpatienten
Körperteile | Kosten |
---|---|
Kopf, Nacken, Hals | 256,46 bis 461,64 Euro |
Wirbelsäule (Brustwirbelsäule, Halswirbelsäule, Lendenwirbelsäule) | 244,81 bis 440,65 Euro |
Brustkorb | 250,64 bis 451,14 Euro |
Abdomen | 256,46 bis 461,64 Euro |
weibliche Brustdrüsen | 233,15 bis 419,67 Euro |
Becken | 256,46 bis 461,64 Euro |
Abschnitte von Gliedmaßen | 139,89 bis 251,80 Euro |
Komplette Gliedmaßen | 233,15 bis 419,67 Euro |
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Kassenpatient vs. Privatpatient
05. Kostenübernahme: MRT von der Krankenkasse
Wer die Kosten für ein MRT trägt, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es kommt immer auf die Art der Versicherung und Körperteile an:
- Patienten von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), auch Kassenpatienten genannt, müssen bei einer ärztlichen Verordnung nicht selbst zahlen, also wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht.
- Besteht keine medizinische Notwendigkeit bei Kassenpatienten, bezahlt die GKV nicht.
- In der Regel kann ein Kassenpatient ein MRT pro Quartal durchführen und bezahlen lassen.
- Privatpatienten bei privaten Krankenversicherungen (PKV) müssen die Kosten selbst bezahlen und können sich, je nach Vertragsbedingungen, zurückerstatten lassen.
- Ganzkörper-MRTs werden grundsätzlich nicht von den Krankenkassen bezahlt (Kosten 1000 bis 2000 Euro)
Privatpatienten können jedoch zusätzlich zu ihrer PKV eine Restkostenversicherung abschließen, die die Kosten für teure Untersuchungen abdeckt, wozu eine MRT-Untersuchung zählt.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
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Zuletzt aktualisiert am: 26.05.2023
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