Im Rentenalter haben Frauen durchschnittlich weniger Geld als Männer – fast 30 Prozent weniger. Die meisten sind sich nicht bewusst, dass diese Lücke in Einkommen entsteht. War dir dieser Fakt bis jetzt klar? Werde jetzt aktiv, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein.
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Gender Pension Gap Wenn aus der Lohnlücke eine noch größere Rentenlücke wird.
Schnell-Einstieg ins Thema
Gender Pension Gap: Ein gewichtiger Unterschied zwischen Frauen & Männern
Weil Frauen durchschnittlich weniger verdienen als Männer, haben sie im Rentenalter weniger Geld. Vielen ist jedoch gar nicht bewusst, wie groß diese Lücke ist. Frauen sollten sich daher rechtzeitig mit diesem Thema vertraut machen und sich aktiv um eine private Altersvorsorge kümmern. Mit dieser Vorsorge können sie ihre finanzielle Lücke im Rentenalter möglichst klein halten.
Fünf Fakten zum Thema Gender Pension Gap
- Frauen erhalten eine niedrigere Rente als Männer. Der Unterschied wird als Gender Pension Gap bezeichnet.
- Statistiken zufolge lagen die Alterseinkünfte von Frauen ab 65 Jahren 2021 im Durchschnitt bei rund 17.800 Euro brutto im Jahr. Bei den Männern lag der Durchschnittswert dagegen bei rund 25.400 Euro. Das ist ein Unterschied von fast 30 Prozent.
- Studien belegen, dass der Gender Pension Gap ab 35 Jahren beginnt. Ab diesem Zeitpunkt wachsen die Rentenansprüche bei Frauen nicht mehr so stark an wie bei den Männern.
- Spätestens beim Renteneintritt wird der Unterschied beim Alterseinkommen deutlich.
- Eine geringe gesetzliche Rente lässt sich mit einer gut geplanten Vorsorge ausgleichen. Eine private Altersvorsorge ist daher besonders für Frauen wichtig.
Siehst du dich in so einer Situation, dann werde aktiv und schließe die Lücke mit einer privaten Altersvorsorge. Zeit ist in diesem Fall wirklich bares Geld: Je früher du mit deiner Altersvorsorge beginnst, desto weniger kostet sie dich pro Monat. Die Investition lohnt sich, denn so lebst du im Ruhestand entspannter – zumindest was die Finanzen betrifft.
Inhaltsverzeichnis
Worüber willst du mehr erfahren?
Noch mal genauer
01 Gender Pension Gap – Was ist das?
Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer in gleichen beruflichen Tätigkeiten. Das ist dir sicherlich bekannt. Dieser Verdienstunterschied beziehungsweise diese Lücke (englisch „gap“), die zwischen den durchschnittlichen Einkommen von Frauen und Männern klafft, wird auch als Gender Pay Gap (GPG) bezeichnet.
Dass sich dieser Unterschied auch bei der Rente fortsetzt, ist hingegen nur wenigen bewusst.
Der englische Begriff Gender Pension Gap beschreibt diesen relativen Unterschied zwischen den Alterseinkünften von Frauen und Männern. Er wird auch als „geschlechtsspezifische Altersvorsorgelücke“ bezeichnet.
- Gender Pension Gap steht für die Tatsache, dass Frauen eine deutlich niedrigere Rente erhalten als Männer. Dieser Unterschied betrifft in erster Linie die gesetzliche Rente.
Schon ohne Gender Pension Gap reicht die gesetzliche Alterssicherung nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Durch den Rentenunterschied sind Frauen allerdings noch stärker vom Problem der Altersarmut betroffen. Für sie ist es daher enorm wichtig, aktiv ihre Finanzen in die Hand zu nehmen.
Glaubst du, dass du sehenden Auges auf die Altersarmut zugehst? Das muss nicht sein. Du kannst dafür sorgen, dass du im Alter ein Finanzpolster für den entspannten Lebensabend hast. Weil die Finanzwelt ihre Fallstricke hat, ist unser Tipp: Nutze das Expertenwissen eines Versicherungsberaters. Er hilft dir, einen Vorsorgeplan aufzustellen, der zu deiner Lebenssituation passt.
Konkrete Zahlen, bitte
02 Wie groß ist das Rentengefälle?
Der Gender Pension Gap zeigt an, um wie viel Prozent das durchschnittliche Alterseinkommen von Frauen höher (negativer Wert) oder niedriger (positiver Wert) ist als das der Männer.
Zu den Alterseinkünften zählen neben der gesetzlichen Rente auch Hinterbliebenenrenten sowie Renten aus privater Vorsorge.
Da die Hinterbliebenenrente von den Erwerbseinkünften des verstorbenen Partners abhängt, kann dieser Punkt bei der Ermittlung des Gender Pension Gaps auch weggelassen werden. Dann vergrößert sich die Lücke noch einmal deutlich, wie die folgende Übersicht zeigt.
Durchschnittliches Alterseinkommen von Frauen und Männern ab 65 Jahren
(Aktuelle Zahlen anhand des Bruttojahreseinkommens von 2021)
(Quelle: Statistisches Bundesamt, 2023)
Das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften liegt in Deutschland bei 29,9 Prozent. Frauen haben demnach im Alter etwa ein Drittel weniger Geld zur Verfügung als Männer. Ohne Berücksichtigung der Hinterbliebenenrente vergrößert sich der Unterschied auf 42,6 Prozent.
Wie kommt es dazu?
03 Welche Ursachen führen zu dem Gender Pension Gap?
Das Gefälle zwischen den Alterseinkünften von Frauen und Männern entsteht zum einen dadurch, dass Frauen meist ein geringeres Arbeitseinkommen erzielen als Männer. Sie werden oft geringer entlohnt als männliche Kollegen mit gleicher Qualifikation. In Deutschland liegt der Gender Pay Gap, also der geschlechtsspezifische Unterschied in der Entlohnung, laut Statistischem Bundesamt bei 18 Prozent.
Die Lücke bei den Renten ist im Vergleich dazu deutlich höher. Denn zur Einkommensungleichheit kommen weitere Ursachen hinzu:
- Frauen arbeiten vermehrt in Bereichen auf dem Arbeitsmarkt, in denen es vorwiegend niedrige Löhne gibt, etwa der Dienstleistungssektor
- Sie arbeiten oft in Teilzeit
- Frauen unterbrechen ihren Karriereweg für die Familiengründung häufiger für längere Zeit als Männer
- Frauen arbeiten seltener in Führungspositionen
Da wir in Deutschland ein umlagefinanziertes Rentensystem haben, hängt der Rentenanspruch stark von der Höhe des Einkommens ab. Verdienst du im Berufsleben wenig Geld, fällt deine gesetzliche Rente niedrig aus. Wenn das Rentensystem keine Ausgleichsoptionen bietet, wirken sich die oben genannten Gründe für das verringerte Einkommen unmittelbar auf die Rentenhöhe aus.
Genauere Gründe
04 Warum sind Frauen von niedrigerem Einkommen betroffen?
Die Ursachen, weshalb Frauen in ihrem Erwerbsleben weniger Rentenpunkte verdienen, findest du auch in den gesellschaftlichen Strukturen.
Die wissenschaftliche Studie „The Gender Pension Gap in Germany“ von Professorin Alexandra Niessen-Ruenzi (Universität Mannheim) und Professor Christoph Schneider (Tilburg University) zeigt dazu einen interessanten Fakt auf:
Der Unterschied im Rentenanspruch zwischen Frauen und Männern beginnt ab dem Alter von 35 Jahren.
Für die Auswertung griffen die Wissenschaftler auf echte Daten zurück und nicht auf Durchschnittswerte, mit denen die Versicherungen oft rechnen. Demnach ist das geschlechtsspezifische Rentengefälle in der Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen ist noch wenig ausgeprägt und zeitweise geradezu bei 0.
Ab 35 Jahren beginnt die Entwicklung, dass Männer stetig mehr Entgeltpunkte verdienen als Frauen.
Quelle: Gender Pension Gap in Germany (PDF)
Eine Ursache dafür sehen die Forscher in der Familiengründung, die bei vielen Menschen in diesem Alter erfolgt ist. Viele Frauen gehen in Elternzeit, um sich auf Haushalt und Kind(er) zu konzentrieren – vielleicht für einige Monate oder auch für einige Jahre.
Nach der Geburt des Kindes arbeiten Mütter häufiger in Teilzeit als Väter. Darüber hinaus sind es oft die Frauen in der Familie, die sich um die Pflege von Angehörigen kümmern. Damit sind sie mit sogenannter Sorgearbeit, oder besser Care-Arbeit beschäftigt. Diese wird meist gar nicht oder schlecht bezahlt. Auch Kindererziehung und Arbeit im Haushaltskontext zählen dazu.
Diese Erwerbsunterbrechungen führen dazu, dass es für Frauen schwerer ist, nach einer Pause beruflich wieder voll einzusteigen und in einer gut bezahlten Position zu arbeiten. Der geringere Verdienst und weniger Erwerbsjahre führen zu einer kleineren Rente.
Wie hoch ist die Rente für Frauen?
Hättest du gedacht, dass sich bei den Rentenansprüchen im Laufe der Zeit ein solcher Unterschied auftut? Den meisten Frauen ist dies nicht bewusst. Die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) machen den Rentenunterschied besonders deutlich.
Durchschnittliche Renten für Frauen und Männer in Deutschland
Laut den Statistiken der DRV erhielten Seniorinnen und Senioren 2021 in Deutschland im Durchschnitt folgende Renten:
Alte Bundesländer | Neue Bundesländer | |
Frauen | 737 Euro | 1.082 Euro |
Männer | 1.212 Euro | 1.292 Euro |
(Quelle: DRV, Aktuelle Zahlen 2023, Altersrenten / Rentenbestand am 31.12.2021)
Dass Rentnerinnen in den neuen Bundesländern im Ruhestand mehr Geld erhalten, liegt daran, dass Frauen in der DDR in der Regel berufstätig waren und daher mehr in die Rentenkasse einzahlen konnten.
Der Rentenatlas 2023 zeigt einen gesamtdeutschen Vergleich der Rentenbezüge von Frauen und Männern für 2022:
Rentenbetrag | Männer | Frauen |
Durchschnittliche Bruttorente | 1.728 Euro | 1.316 Euro |
Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag (ausgezahlte Rente) | 1.543 Euro | 1.173 Euro |
Auch hier zeigt sich, dass Frauen geringere Renteneinkünfte haben als Männer. Dies zieht weitere Konsequenzen nach sich. So zeigt die EU-Statistik zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) aus 2021, dass Frauen eine höhere Belastung durch Wohnkosten haben als Männer. Insgesamt gilt sogar jede fünfte Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet.
Altervorsorge planen
05 Für das Alter vorsorgen – Was können Frauen tun?
Die gesetzliche Altersrente ist zu niedrig, um davon im Ruhestand sorgenfrei leben zu können. Auch die Rentenpunkte, die Frauen für Kindererziehungszeiten erhalten, können diese Rentenlücke nicht schließen.
Doch Wegschauen hilft nicht. Es gibt zwei Gründe, weshalb es sich auszahlt, wenn Frauen ihre Unsicherheit gegenüber Finanzthemen und Altersvorsorge überwinden:
Mehr Zeit: Je früher du anfängst, desto mehr Zeit bleibt dir, um das Ruder herumzureißen und gegenzusteuern.
Für viele Vermögensaufbau-Strategien und Investitionen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Kursschwankungen an der Börse verlieren für diejenigen den Schrecken, die abwarten können.
Mehr Selbstvertrauen: Das Gefühl, für die Zeit im Ruhestand vorgesorgt zu haben, gibt mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein. Ein Boost für das eigene Selbstvertrauen ist es für viele Frauen, wenn sie sich einen Überblick über ihre Finanzen verschafft haben und nicht von anderen abhängig sind.
Diese Schritte gehören zur Altersvorsorge-Planung
- Rentenlücke berechnen: Das ist die Differenz zwischen der voraussichtlichen Rente und der Summe, die nötig ist, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Online-Rechner helfen dir beim Ermitteln dieses Wertes weiter.
- Inflation mit in der Planung bedenken: Die Wunschrente von heute ist in zwanzig oder dreißig Jahren weniger wert. Denn die Kaufkraft des Geldes wird im Laufe der Jahre kleiner. Dies sollten Frauen sowie Männer bei der Vorsorgeplanung bedenken.
- Ausgaben überblicken: Für die sichere Finanzplanung ist es auch nötig, auf die Ausgaben zu schauen. Frauen mit Partner holen auch ihn oder sie mit ins Boot, damit gemeinsame Kosten in der Familie im Ruhestand abgesichert sind.
- Strategie planen: Welche Möglichkeiten es gibt, um die Rentenlücke zu stopfen, zeigt ein kompetenter Berater. Ob Fondssparplan, ETF-Sparen, Festgeldkonto, Wohneigentum oder vielleicht Rürup- oder Riester-Rente: Oft hilft ein Mix aus mehreren Optionen.
- Loslegen! Wenn der Plan zur privaten Altersvorsorge steht, kannst du damit starten, deine Rentenlücke zu füllen.
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