Früher in Rente ohne Abzüge Wie du nach 45 Jahren in die Rente starten kannst

Das reguläre Renteneinstiegsalter in Deutschland erhöht sich immer weiter und liegt aktuell bei 67 Jahren – für alle ab Geburtsjahr 1964. Wie du trotzdem vorzeitig in Altersrente gehen kannst, auf was du dabei achten musst und welche Möglichkeiten es gibt, dir deinen Traum vom frühzeitigen Lebensabend zu verwirklichen, erfährst du hier. Denn: Du hast viele Jahre gearbeitet und dir deinen Ruhestand mehr als verdient. 

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Das Wesentliche

Kann ich nach 45 Beitragsjahren in Rente gehen?

Die einfache Antwort: Ja! Aber wie so vieles im Leben ist auch das ein wenig komplexer: In Deutschland ist es möglich, nach 45 Versicherungsjahren ohne finanzielle Nachteile mit 67 Jahren in Rente zu gehen und die sogenannte Regelaltersrente beziehen. Erfüllst du jedoch die Voraussetzung von 45 Beitragsjahren, kannst du deine Rente auch schon früher beantragen. Mit der Altersrente für besonders langjährig Versicherte gehen gibt’s keine Abzüge.

Drei Fakten zur Rente nach 45 Jahren:

  1. Die Rente nach 45 Beitragsjahren ist eine Altersrente, die grundsätzlich lebenslang ausgezahlt wird.
  2. Deine Beitragsjahre müssen nicht in einem einzigen Arbeitsverhältnis oder bei einem Arbeitgeber gesammelt werden.
  3. Auch Zeiten der Arbeitslosigkeit, der Kindererziehung oder für die Pflege von Angehörigen werden angerechnet.

Rentenpunkte und Wartezeit

01 Frühzeitig in Rente: Wie geht das?

Mit dem Traum, frühzeitig in Rente zu gehen, bist du nicht alleine: Mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen in Deutschland hat laut dem Demographie Netzwerk diesen Wunsch.

In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten, um vorzeitig deinen staatlichen Rentenanspruch geltend zu machen.

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Deep Dive

02 Rente mit 45: Das sind die Voraussetzungen

Über die Altersrente für besonders langjährige Versicherte hast du also die Möglichkeit, nach 45 Beitragsjahren, die du als Arbeitnehmer in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast, ohne Abschläge in Rente zu gehen. Wenn du im Jahr 1964 oder später geboren bist, ist dies ab einem Renteneintrittsalter von 65 Jahren möglich.

Für die Berechnung dieser 45 Jahre werden laut Deutscher Rentenversicherung folgende Zeiten berücksichtigt:

  • Deine Pflichtbeiträge aus deiner Beschäftigung oder Selbstständigkeit
  • Berücksichtigungszeiten für die Kindererziehung bis zum 10. Geburtstag
  • Beiträge aus Minijobs – hier allerdings nur vollständig anrechenbar, wenn du ebenfalls Sozialabgaben geleistet hast und nicht nur dein Arbeitgeber
  • Die Zeit deines Wehr- oder Zivildienstes, aber auch deines Bundesfreiwilligendienstes
  • Die Pflichtbeiträge aus Zeiten, in denen du Sozialleistungen wie Krankengeld bezogen hast
  • Sogenannte Ersatzzeiten, in denen Versicherte daran gehindert wurden, Beiträge zu leisten, beispielsweise Monate der politischen Verfolgung in der DDR.
  • Zeiten der Pflege, sofern Versicherungspflicht bestand

Ob du die Voraussetzungen für die Rente nach 45 Jahren perspektivisch erfüllen kannst, erfährst du von deiner Rentenversicherung ab deinem 55. Geburtstag.

Rente nach 45 Jahren Tabelle

Wann du nach 45 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen kannst, zeigt die folgende Tabelle. Entscheidung ist dabei dein Geburtsjahr.

Geburts­jahrRenten­eintritt (Jahre + Monate)Geburts­jahrRenten­eintritt (Jahre + Monate)
1952 und früher63 + 0195964 + 2
195363 +2196064 + 4
195463 + 4196164 +6
195563 + 6196264 + 8
195663 +8196364 + 10
195763 + 101964ab 65 + 0
195864 + 0

Nimmst du dagegen nicht die Rente für besonders langjährig Versicherte in Anspruch – also nach 45 Jahren –, sondern nur die Rente für langjährig Versicherte, kannst du auch vor dem 65. Geburtstag deine gesetzliche Rente bekommen. Der Nachteil ist jedoch, dass du dabei nicht um Abschläge herumkommst. Du hast allerdings die Möglichkeit, diese auszugleichen – mit Sonderzahlungen an die gesetzliche Rentenversicherung. Wie viel Geld es braucht, um deine Frührente zu finanzieren, berechnet dir deine Rentenkasse.

Kennst du diese Summe einmal, kannst du sie mit einer Einmalzahlung oder Teilzahlungen begleichen. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag zum Thema Rente aufstocken.

Arbeitest du auf die Rente nach 45 Jahren hin, musst du darauf achten, dass bestimmte Zeiten deines Lebens für diese nicht angerechnet werden. Hierzu zählen:

  • Pflichtbeiträge aus Arbeitslosengeld
  • Versorgungsausgleich nach einer Scheidung
  • Anrechnungszeiten aus sogenannten persönlichen Gründen wie Studium, Schulausbildung, Schwangerschaft und Krankheit
  • Rentensplitting

Solltest du Arbeitslosengeld in den letzten zwei Jahren vor deinem geplanten Renteneinstieg beziehen, ist diese Zeit anrechenbar, wenn deine Arbeitslosigkeit auf eine Insolvenz oder Betriebsaufgabe zurückzuführen ist.

Hast du einen Teil deiner Lebenszeit mit der Erziehung deines Nachwuchses verbracht, mache diese Zeit als sogenannte Kindererziehungszeit geltend. Für vor 1992 geborene Kinder können zwei Jahre und sechs Monate und für nach 1992 geborene Kinder bis zu drei Jahre beantragt werden. Diese Zeiten werden bei der Wartezeit für die abschlagsfreie Rente nach 45 Jahren angerechnet.

Anja
Anja
Expertin für Altersvorsorge

Trotzdem weitermachen

03 Rente nach 45 Jahren: Wie viel darfst du nebenher verdienen?

Beim Thema Rente gibt es viele komplexe Antworten auf vermeintlich einfache Fragen. Aber die Antwort auf die Frage nach der Höhe deines möglichen Zuverdienstes neben deiner Rente ist tatsächlich sehr einfach: So viel du möchtest!

Im Zuge der Corona Pandemie wurde die Zuverdienstgrenze bereits von 6.300 Euro auf 46.060 Euro angehoben und ist seit dem 01. Januar 2023 komplett weggefallen. Dies ermöglicht dir auch, neben deiner Rente ein zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften.

Dies kann auch spannend für dich sein, wenn du trotz des Erreichens des Rentenalters einfach noch Lust auf deinen Beruf hast und weitermachen möchtest.

Durch die private Rentenversicherung die Rentenlücke schließen

04 Jede Rente funktioniert anders – mach sie zu deiner Rente

Je nachdem, was dich und deine Karriere ausmacht, ändern sich die Parameter deiner späteren Rentenzahlungen. Dazu gehören neben deinen Einzahlungen und deiner Wartezeit ebenfalls die Höhe deiner Pflichtbeiträge zur Renten- und Sozialversicherung. Denn: Je höher diese aufgrund deines Einkommens sind, desto höher fällt auch deine voraussichtliche Rente aus. Das bedeutet in dem Fall: Deine Rente reicht aus, um dich früher in deinen wohlverdienten Ruhestand zu bringen.

Um diese Perspektive zu begünstigen, gibt es neben den staatlichen Mechanismen auch private Vorsorgekonzepte.

Beispielsweise kannst du durch den Abschluss einer privaten Rentenversicherung sicherstellen, dass du trotz vorzeitigem Ruhestand eine ausreichende Rente erhältst und so deine finanzielle Situation stabil bleibt.

Hast du noch Fragen? Meld dich gerne bei uns

Zuletzt aktualisiert am: 23.11.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Altersvorsorge