Die Elternzeit soll jungen Eltern helfen, Job und Kind zu vereinbaren: Jeder Elternteil hat einen Rechtsanspruch auf berufliche Freistellung oder Teilzeitarbeit für einen Zeitraum von maximal 36 Monaten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist deine Krankenversicherung. Wir verraten dir, wie sich die Elternzeit auf deine Krankenversicherung auswirkt und wie du deine Beiträge während der Elternzeit möglichst niedrig hältst.
Privatpatient werdenDas gilt für deine Krankenversicherung während der Elternzeit So ist deine Krankenversicherung bei Elternzeit geregelt
Elternzeit: Weniger Arbeit, mehr Familie
Elternzeit kurz und knapp erklärt
Die Elternzeit ist eine unbezahlte Auszeit vom Job, die du als Arbeitnehmer in Anspruch nehmen kannst, wenn du dein Kind in den ersten Lebensjahren betreust. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dich bis zu 36 Monate von der Arbeit freizustellen oder dich in Teilzeit arbeiten zu lassen.
Dabei hast du grundsätzlich die Wahl, ob du diese Zeit bis zum 3. Geburtstag deines Kindes am Stück nehmen oder maximal in drei Zeiträume aufteilen möchtest. Diese müssen dann vor dem 8. Geburtstag deines Nachwuchses liegen. Der gesetzliche Mutterschutz von acht Wochen nach der Geburt wird auf die Elternzeit der Mutter angerechnet.
Während der Elternzeit kannst du Elterngeld beantragen, um die Einkommenseinbußen auszugleichen. Da du von einem besonderen Kündigungsschutz profitierst, kannst du nach Beendigung deiner beruflichen Auszeit wieder an deinen alten Arbeitsplatz zurückkehren.
Für den Anspruch auf Elternzeit spielt es keine Rolle, ob du in Vollzeit angestellt bist oder einer Teilzeitbeschäftigung oder einem Mini-Job nachgehst. Auch bei befristeten Verträgen, einem Studium mit parallelem Arbeitsverhältnis oder einer Ausbildung kannst du in Elternzeit gehen.
Drei Fakten über die Krankenversicherung in der Elternzeit
- Gesetzlich Versicherte profitieren von der Möglichkeit der Familienversicherung.
- Beiträge zur privaten Krankenversicherung (PKV) musst du auch während der Elternzeit zahlen.
- Für Beamte gelten bei der Elternzeit besondere Regelungen.
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Zum PKV-AngebotInhaltsverzeichnis
Worüber möchtest du mehr erfahren?
- Wer kann Elternzeit nehmen?
- Wie wirkt sich die Elternzeit auf die Krankenversicherung aus?
- Welchen Einfluss hat die Elternzeit auf meine Beiträge?
Elternzeit nur für Angestellte
01 Unter diesen Voraussetzungen kannst du Elternzeit nehmen
Um Elternzeit nehmen zu können, musst du diese Voraussetzungen erfüllen:
- Du bist Arbeitnehmer
- Du lebst mit deinem Kind in einem Haushalt
- Du betreust dein Kind selbst
Nicht nur die leiblichen Eltern können Elternzeit bis zu drei Jahre nehmen, sondern auch Adoptiveltern oder Pflegeeltern. Das gilt ebenfalls für Großeltern, die die Betreuung eines Enkelkindes übernommen haben und mit diesem in einem Haushalt leben – allerdings nur, wenn die leiblichen Eltern die Elternzeit nicht nutzen.
Elternzeit & Krankenversicherung
02 So wirkt sich die Elternzeit auf deine Krankenversicherung aus
An deinem Versicherungsverhältnis ändert sich während deiner Elternzeit erstmal nichts. Warst du vorher in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert, bleibst du gesetzlich versichert. Warst du vorher privatversichert, bist du es auch während der Elternzeit.
An den Leistungen, die deine Krankenkasse dir bietet beziehungsweise, die du mit deinem Versicherer vereinbart hast, ändert sich ebenfalls nichts. Du kannst auch in dieser Zeit die Krankenkasse oder den Tarif wechseln. Dazu später mehr.
Wichtig: Die Elternzeit der Krankenversicherung melden?
Mütter informieren ihre Krankenkasse mit dem Antrag auf Mutterschaftsgeld automatisch über ihre geplante Elternzeit. Wird diese Angabe nicht schon beim Antrag abgefragt, bittet die Versicherung im Zuge der Zahlung des Mutterschaftsgeldes um entsprechende Angaben.
Väter müssen die Krankenkasse schriftlich über ihre Elternzeit informieren. Dafür muss auch ein Fragebogen ausgefüllt werden. Wir empfehlen dir, so früh es geht, deine geplante Elternzeit der Krankenversicherung zu melden. So gehst du sicher, dass alles Wichtige geregelt ist.
Während der Elternzeit darfst du bis zu 32 Stunden pro Woche arbeiten. Das heißt, du kannst deine Teilzeitbeschäftigung fortführen oder deine übliche Arbeitszeit reduzieren. Dabei wird nicht die einzelne Woche betrachtet, sondern der monatliche Durchschnitt der Arbeitszeit.
Versicherungsbeiträge während der Elternzeit
03 Deine Versicherungsbeiträge während der Elternzeit und wie du sie optimierst
Während der Elternzeit kann sich die Höhe deiner Krankenversicherungsbeiträge verändern. Die Höhe deiner Beiträge ist dabei in erster Linie davon abhängig, wie du versichert bist.
Familienversicherung und gesetzliche Pflichtversicherung: In der Regel beitragsfreie Elternzeit
Warst du vor deiner Elternzeit bereits familienversichert, ändert sich in der Elternzeit nichts. Solange du ein Einkommen unter 505 Euro pro Monat hast (Minijob 538 Euro), bleibst du über deinen Ehepartner beitragsfrei versichert.
Warst du vor deiner Elternzeit pflichtversichert, bleibt die Versicherung erhalten. Erzielst du kein eigenes Einkommen (Elterngeld ist nicht beitragspflichtig), bist du während deiner Elternzeit beitragsfrei versichert. Arbeitest du hingegen während deiner Elternzeit in Teilzeit, leistest du wie gewohnt gemeinsam mit deinem Arbeitgeber die Beitragszahlungen auf dein Gehalt.
Krankenversicherung in der Elternzeit von freiwillig gesetzlich Versicherten: Familienversicherung möglich
Während der Elternzeit in der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung zahlst du weiterhin Beiträge. Dafür hast du oft einen höheren Elterngeldanspruch. Denn anders als bei Pflichtversicherten zieht der Staat bei freiwillig Versicherten bei der Elterngeld-Berechnung keine Pauschale für Kranken- und Pflegeversicherung ab.
Bedenke: Hast du neben dem Elterngeld weniger als 1.178,33 Euro monatliches Einkommen, zahlst du den Mindestbeitrag von 107,04 Euro plus Zusatzbeitrag (Stand 2024). Verdienst du mehr, wird dein Beitrag einkommensabhängig bis zur Beitragsbemessungsgrenze erhoben.
Ist dein Ehepartner ebenfalls gesetzlich versichert, kannst du beitragsfrei versichert werden, wenn die Voraussetzungen für die Familienversicherung erfüllt sind – du also während der Elternzeit nicht mehr als 505 Euro im Monat verdienst (Minijob 538 Euro). Ist dein Ehepartner hingegen privatversichert, kann sein Einkommen bei der Berechnung deines Beitrags berücksichtigt werden.
Private Krankenversicherung während der Elternzeit: Arbeitgeberanteil erhöht den Beitrag
Als privatversicherter Angestellter entfällt während der Elternzeit der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung. Du musst die kompletten PKV-Kosten selbst tragen. Allerdings erhältst du als PKV-Mitglied ein höheres Elterngeld, das die gestiegenen Beiträge zum Teil ausgleicht.
Bist du zudem verheiratet und dein Partner ist ebenfalls in der privaten Krankenversicherung, kannst du prüfen, ob sein Arbeitgeberzuschuss ausgeschöpft ist. Ist dies nicht der Fall, kannst du diesen bis zur Maximalgrenze von 421,76 Euro für deinen Beitrag nutzen.
Eine Möglichkeit, deinen Beitrag zu reduzieren, ist der Wechsel in die GKV für die Dauer der Elternzeit: Gehst du aufgrund des Nachwuchses einer Teilzeitbeschäftigung nach und sinkt dein Einkommen dadurch unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze, musst du dich gesetzlich krankenversichern.
Für den späteren Wechsel zurück in die PKV kannst du eine Anwartschaftsversicherung abschließen. Auf diese Weise ruht deine private Krankenversicherung und du kannst sie später ohne erneute Risikoprüfung wieder aufnehmen.
Beamte in der PKV erhalten auch während ihrer Elternzeit die Beihilfe durch ihren Dienstherrn. Zudem bekommen sie einen zusätzlichen monatlichen Zuschuss zur Kranken- und Pflegeversicherung, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Für Bundesbeamte gilt beispielsweise, dass sie entweder unter der Versicherungspflichtgrenze verdienen oder bis zur Besoldungsstufe 8 eingruppiert sind.
Unser Tipp: Die Tarife der PKV bieten dir mehr als den Grundschutz der gesetzlichen Krankenkassen. Fordere ein unverbindliches Angebot an, um dir umfangreiche Leistungen und einen maßgeschneiderten Gesundheitsschutz zu sichern.
Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
Hinterlass uns deine Kontaktdaten und wir rufen zurück.
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