
Private Krankenversicherung im Test Die Testsieger im Überblick.
Zuletzt aktualisiert: Februar 2023
Private Krankenversicherung im Test: Welche Anbieter überzeugen 2023?
Eine gute private Krankenversicherung (PKV) bietet ein erstklassiges Leistungsniveau, auf das sich Versicherte in jeder Lebenslage verlassen können. Dabei sollte die Absicherung im Vergleich zu anderen Anbietern nicht zu teuer sein. Gerade beim Preis sind die Unterschiede jedoch groß, wie verschiedene Tests zu privaten Krankenversicherung zeigen.
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Private Krankenversicherung: Aktuelle Testsieger 2023
Die private Krankenversicherung bietet für jeden Interessierten das passende Leistungsniveau. Je nach Umfang der Versicherungsleistungen können Verbraucher einen Grund-, Standard- oder Topschutz vereinbaren.
Welche Anbieter eine sehr gute private Krankenversicherung bieten, zeigt 2023 bisher nur ein Fairness-Test auf Grundlage von Kundenurteilen. Andere Testinstitute wie das Handelsblatt und die WirtschaftsWoche werden voraussichtlich im Sommer 2023 neue Tests veröffentlichen. Solange können sich Interessierte an den Vorjahresergebnissen orientieren. Das gilt auch für die Testsieger der Stiftung Warentest und von Focus-Money.
Achtung:
„In keinem anderen Versicherungsbereich ist ein Preis- und Leistungsvergleich so schwierig“ wie in der PKV, sagt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Sie rät daher dazu, sich „Angebote immer bei bestehendem Krankenversicherungsschutz und ohne Zeitdruck einzuholen.“
Private Krankenversicherung im Vergleich beim Handelsblatt 2022
Im Mai 2022 ließ das Handelsblatt mit Unterstützung von der Ratingagentur Franke und Bornberg mehrere Versicherer für die private Krankenversicherung in einem Test analysieren. Die Tarife wurden in verschiedene Kategorien eingeordnet. Entscheidend ist dabei der Leistungsumfang. Eine private Krankenversicherung bietet einen sogenannten Standardschutz, wenn diese die Erstattung von
bietet. Leistet der Tarif weniger, gehört er in die Kategorie Grundschutz. Damit liegt er in etwa auf dem Leistungsniveau der gesetzlichen Krankenkasse.
Ein Tarif mit Topschutz sichert zusätzlich die Kostenerstattung beim Heilpraktiker, für ein Einbettzimmer, Implantate und mindestens 80 Prozent der Zahnersatzkosten.
Das Gesamtergebnis setzt sich beim Handelsblatt zu 50 Prozent aus der Bewertung der Leistungen, zu 30 Prozent aus der des Beitrags und zu 20 Prozent aus der Finanzkraft zusammen.
Im Bereich Topschutz überzeugen zehn der untersuchten 25 privaten Krankenversicherungen:
- Continentale „Premium, SP1“
- Arag „MedBest“
- Hallesche „NK.Select XL Bonus, URZ“
- Bayerische Beamtenkrankenkasse / UKV „GesundheitsVario, Vario AmbulantPlus, KlinikPlus, ZahnPlus
- Deutscher Ring „Comfort+, PIT“
- Signal Iduna „Exklusiv-Plus1, KurPlus/100“
- HanseMerkur „AZP, EGO, PS3“
- uniVersa „uni-A80, uni-ST Stufe 1/100, uni-ZA 80, uni-KU/100“
- R+V „AGIL premium U“
Im Vergleich zum Vorjahr rücken R+V und uniVersa wieder in die Spitzengruppe auf, AXA muss sich dagegen verabschieden. Ebenfalls neu mit sehr gut bewertet wurde Signal Iduna.
Private Krankenversicherung bei Stiftung Warentest im Test
Die Stiftung Warentest zählt zu den angesehensten Institutionen. Ihre Tests und die Ergebnisse sind daher häufig Grundlage bei der Entscheidung für oder gegen einen Anbieter. Nach fünfjähriger Pause hat die Stiftung Warentest im Oktober 2019 wieder einen Vergleich der privaten Krankenversicherung veröffentlicht.
Mehr als 100 Tarife hat die Verbraucherinstitution in Bezug auf deren Preis-Leistungs-Verhältnis überprüft. Dieses floss zu 80 Prozent in das Gesamtergebnis. Für die Leistungen legte die Stiftung Warentest Mindestanforderungen fest:
- Freie Arzt- & Klinikwahl
- Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung
- 30 Tage stationäre Psychotherapie beziehungsweise 50 ambulante Sitzungen bis zu 70 Prozent Kostenübernahme
- Honorar für Ärzte bis zum Höchstsatz (3,5-facher)
- 90 Prozent Zahnbehandlung
- 65 Prozent Zahnersatz
- 75 Prozent Heil- und Hilfsmittel
Zusätzlich wurden unterschiedliche Zusatzleistungen bewertet wie die Erstattung von Sehhilfen oder Heilpraktikerleistungen. Auf diese Weise wurden private Krankenversicherungen mit unterschiedlichen Leistungsniveaus gegenüberstellt. Die Tarife wurden daher von A bis C gruppiert, wobei A für einen sehr hohen Leistungsumfang steht. Eine PKV mit C-Niveau spiegelt ein mittleres Niveau wieder, das allerdings noch über dem der gesetzlichen Krankenversicherung liegt.
Die restlichen 20 Prozent der Gesamtbewertung entfielen auf die Beitragsentwicklung, wobei die Kosten für einen 35-Jährigen berechnet wurden. Je stabiler die Beiträge für Neukunden in den letzten sechs Jahren gewesen sind, desto besser wurde die private Krankenversicherung bewertet.
Die PKV-Testsieger der Stiftung Warentest
Im Vergleich zum letzten PKV-Test Ende 2014 finden sich unter den Top-Tarifen alte Bekannte wieder. Für Angestellte schneidet nur ein Angebot mit einer sehr guten Bewertung ab. Er kommt vom regionalen Anbieter Provinzial Hannover (Tarif „VKA+u, KHPnu, KHUnu, KTG-A 6“). Der Versicherer zählte auch vor fünf Jahren zu den Testsiegern. Seine private Krankenversicherung spiegelt ein C-Leistungsniveau wider.
Hinter dem Testsieger platziert sich die Signal Iduna mit zwei Tarifen der Kategorie B: „Exklusiv 1, Pro 043v“ und „Komfort-Plus 1, Pro 043v“. Die drei Tarife kosten zwischen 431 Euro und 518 Euro im Monat.
Für Selbstständige erhält keine private Krankenversicherung ein sehr gutes Finanztest-Urteil. Das beste gute Angebot kommt von Signal Iduna („Exklusiv 2, Pro 043v“, Leistungsumfang B) für 457 Euro im Monat bei 960 Euro Selbstbeteiligung. Dahinter landet die Provinzial Hannover („VKSu, KHPnu, KHUnu, KTG-S 6, C-Niveau) für 442 Euro monatlich und 900 Euro Selbstbehalt. Bester A-Tarif ist „QMP 600 U, TFN 42“ von Inter für 577 Euro (600 Euro Selbstbeteiligung).
Weitere Testsieger im Vergleich von Focus-Money
Im Herbst 2022 ließ das Wirtschaftsmagazin Focus-Money verschiedene PKV-Tarife hinsichtlich ihrer Leistungen und Kosten (Ausgaben 40, 41 und 42 2022) testen. Diese wurden den drei Kategorien Top-, Standard- und Grundschutz zugeordnet.
Wie beim Handelsblatt arbeitete Focus-Money mit Franke und Bornberg zusammen. Die Bereiche Leistungen, Beitrag und Finanzstärke werden jedoch anders gewichtet. Statt 50/30 fließen Leistungsumfang und Beitragshöhe mit jeweils 40 Prozent gleich stark in das Gesamtergebnis ein. Beim Handelsblatt haben die Leistungen also etwas mehr Einfluss auf die Testergebnisse.
Die folgende Tabelle zeigt die Top-Tarife mit hervorragender Bewertung in den jeweiligen Kategorien. Eine sehr große Auswahl haben Interessierte demnach bei privaten Krankenversicherungen mit ausgewogenem und Top-Schutz.
Klassik-Schutz | Ausgewogener Schutz | Top-Schutz |
---|---|---|
Hallesche „Primo. Bonus Z, Joker.flex, URZ“ | Arag „K600, FlexiPro“ | Hallesche „NK.Slect XL Bonus, URZ“ |
AXA „EL Bonus-U, Komfort Zahn-U, KUR-U/100” | Gothaer „MediCompactPlus“ | UKV/Bayerische Beamten „GesundheitVario, AmbulantPlus, KlinikPlus, ZahnPlus“ |
HanseMerkur „KVS1, KUT/100“ | AXA „ActiveMe-U, Komfort Zahn-U, KUR-U/100“ | Arag „MedBest“ |
Hallesche „Primo. Bonus Z plus, Joker.flex“ | DKV „BMK0, BMZ1, BMKD“ | |
Süddeutsche „AM30, S1, Z6“ | HanseMerkur „AZP, EGO, PS3, PSV“ | |
Württembergische „Ambulant Komfort Hausarzt (A2H), Stationär Komfort (S2), Zahn Kompakt (Z3)“ | Continentale „Premium, SP1“ | |
R+V „Agil comfort U“ |
Im Vergleich zum Vorjahr können einige Anbieter ihre Position halten, etwa HanseMerkur, Arag und Hallesche. Andere, wie Allianz und Debeka, verlieren ihre Top-Bewertung und sind 2022 in den Augen der Tester sehr gut statt hervorragend.
Preislich unterscheiden sich die untersuchten Tarife teils erheblich. Im Grundschutz variiert der monatliche Beitrag der untersuchten Krankenversicherungen beispielsweise zwischen 216 Euro und 303 Euro für einen Angestellten. Beim Topschutz beläuft sich die Spanne auf 316 Euro bis 423 Euro.
In der Vergangenheit hat der PKV-Test auch die Höhe der Beitragsrückerstattungen erfasst, die Versicherte erhalten, wenn sie innerhalb eines Jahres keine Leistungen ihrer Versicherung beanspruchen. Hier zeigen sich ebenfalls große Unterschiede. Während manche Anbieter keine oder nur geringe Rückerstattungen von wenigen hundert Euro vorsehen, zahlen andere über 2.000 Euro zurück.
Empfehlenswerte private Krankenversicherungen für Selbstständige und Angestellte 2022
Einen weiteren Vergleich der privaten Krankenversicherungen hat das Analysehaus Morgen & Morgen für die WirtschaftsWoche im September 2022 erstellt. Hierbei wurden die Tarife hinsichtlich des Leistungsniveaus und der Beitragshöhe bewertet. Als Musterkunde wurden ein 28-jähriger Arbeitnehmer und ein 40-jähriger Selbstständiger herangezogen.
Die Tester zogen generell nur die Tarife für die Untersuchung heran, die aus Sicht des Analysehauses eine Vier- oder Fünf-Sterne-Bewertung erhalten und somit ein gewisses Leistungsniveau voraussetzen.
Für Angestellte weisen 2022 dem Test zufolge zehn Tarife ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf, bei den Selbstständige sind es sogar zwölf. Die Top 3 im Überblick:
Aktuelles zur Krankenversicherung
Weitere PKV-Testsieger
Während sich das Handelsblatt, die WirtschaftsWoche und die Stiftung Warentest auf konkrete Angebote der privaten Krankenversicherer konzentrieren, gehen manche Tester wie der Branchendienst Map-Report einen anderen Weg. Unabhängig von Tarifen und Kosten analysiert er, welcher Versicherer top aufgestellt ist.
Im November 2022 untersuchten die Experten dazu zwölf Versicherungsunternehmen anhand dieser drei Teilbereiche:
Im Vergleich zum Vorjahr erreichen weniger Anbieter zur privaten Krankenversicherung die Höchstnote „mmm+“, die für hervorragende Leistungen steht. Statt acht sind es nun nur noch zwei Versicherer. Drei erhalten die Bewertung „mmm“, die für sehr gute Leistungen steht. Diese Top 5 setzt sich zusammen aus:
✓ Debeka
✓ Signal Iduna
✓ LVM
✓ R+V
✓ Allianz
2021 taten sich noch die VGH Provinzial, SDK und Alte Oldenburger mit einer sehr guten Bewertung hervor. Die Debeka verteidigt zum wiederholten Mal die Spitzenposition und kann sich in diesem Jahr mit Blick auf die Punktanzahl verbessern. Im letzten Jahr erreichte der Versicherer von 100 möglichen 82,90 Punkte, 2022 sind es 86,40 Punkte.
Im Februar 2022 blickte auch das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) auf die Unternehmensqualität der PKV-Versicherer. Kernbereiche der Analyse waren Stabilität, Sicherheit, Markterfolg beziehungsweise Kundenzufriedenheit und Ertragskraft. Sechs Mal vergeben die Experten die Bestnote.
Beim PKV-Vergleich vom Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) im Oktober 2022, ebenfalls zur Qualität der Unternehmen, erreicht nur die Allianz die Top-Bewertung Exzellent. Zehn Versicherer erhalten nach Analyse der Teilbereiche Substanzkraft, Service und Produktqualität ein sehr gutes Resultat – einer weniger als im Vorjahr.
Private Krankenversicherung: Top-Tarife für Beamte
Welche private Krankenversicherung für Staatsdiener eine gute Wahl darstellt, hat die Ratingagentur Franke und Bornberg einerseits für das Handelsblatt ermittelt, andererseits für Focus-Money (Ausgabe 44 2022).
In der Untersuchung des Handelsblattes im Mai 2022 wurden die privaten Krankenversicherungen anhand ihrer Leistungen (50 Prozent der Gesamtnote), ihrer Kosten (30 Prozent) und ihrer Finanzstärke (20 Prozent) beurteilt. Neun Tarife überzeugen dabei und sind aus Sicht der Tester sehr gut, darunter:
Versicherer | Tarifname |
---|---|
HanseMerkur | A30, A20Z, P3B30, P3Z, P2EB30, P2EZ, ZA 50, BET |
Signal Iduna | Exklusiv-B30, Exklusiv-B 20V , Exklusiv-B-ES50, Exklusiv-B-W30, Exklusiv-B-W20V, Exklusiv-B-E1-50 |
R+V | BB30, BB20E, W230, W320E, EB1, PVB |
Debeka | B30, B20K, WL30, WL20K, BC |
Nürnberger | BK30, BK21, BS230, BS221, BE |
Im Vorjahr vergab das Handelsblatt zwölf Mal die Bestnote. Damals bereits mit dabei waren unter anderem Nürnberger, Signal Iduna, Allianz und Debeka.
Testsieger für Beamte von Stiftung Warentest
Beim PKV-Test der Stiftung Warentest im Oktober 2019 erreichen zwei private Krankenversicherungen ein sehr gutes Ergebnis:
- Concordia „BV20, BV30“
- LVM „AB 20E, AB 30, SB 2/20E, SB 2/30, ZB 20E, ZB 30“
Das Angebot der Concordia gehörte auch beim letzten Test der Verbraucherorganisation zu den Testsiegern. Beide Tarife stehen für ein hohes Leistungsniveau. Wer sich einen sehr hohen Leistungsumfang wünscht, findet bei Alte Oldenburger eine mit gut bewertete private Krankenversicherung („A 30, AA20, K 330, K 530, KK 32, KK 52, Z 30, ZZ 20“).
Die Kosten für die Testsieger liegen zwischen 209 Euro und 232 Euro im Monat. Bei Alte Oldenburger werden 252 Euro fällig.
Da Beamte von der Beihilfe des Dienstherrn profitieren, finden sie in der privaten Krankenversicherung einen guten und günstigen Versicherungsschutz. Allerdings sollten auch sie vor Versicherungsabschluss ein individuelles Angebot berücksichtigen.
Welcher PKV-Anbieter ist aus Sicht der Kunden besonders fair?
Bei der Wahl der privaten Krankenversicherung spielen für viele Interessierte die Erfahrungen, die andere Versicherte mit dem Anbieter gemacht haben, eine wichtige Rolle. Das Magazin Focus-Money prüfte daher im Januar 2023 mit dem Analysehaus Service Value, welcher Krankenversicherer beim Produktangebot, Leistungsabwicklung, Preis-Leistungs-Verhältnis und Co. am fairsten ist.
Dazu wurden über 3.000 Kundenurteile gesammelt. Die Versicherten beurteilten beispielsweise, ob sich ihr Anbieter an Leistungszusagen gehalten hat. Von den 25 untersuchten Anbietern sind neun den Erfahrungen der Kunden zufolge sehr gut, etwa:
✓ Allianz
✓ Debeka
✓ DKV
✓ Generali
✓ Inter
✓ SDK
✓ LVM
✓ Signal iduna
Im Vergleich zum Vorjahr sind Generali, Inter und Signal Iduna neu in der Spitzengruppe dabei, während sich DEVK und R+V nun mit einer guter statt sehr guten Fairness begnügen müssen.
Auf 5-Jahres-Sicht betrachtet erbringen sechs private Krankenversicherer konstant die fairsten Leistungen. Zu ihnen gehören Allianz, Debeka, HanseMerkur, LVM und SDK.
Individuell sinnvolle private Krankenversicherung finden
Im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung bietet die private Krankenversicherung ein Maximum an Flexibilität. Statt Einheitsleistungen zu bekommen, legen Versicherte ihren Leistungsrahmen selbst fest. Diese Freiheit führt jedoch dazu, dass sich die Krankenversicherungen nur schwer vergleichen lassen. Darüber hinaus tragen individuelle Faktoren dazu bei, dass die meisten Tests zur privaten Krankenversicherung eine Momentaufnahme für einen bestimmten Musterkunden darstellen.
Um eine passende private Krankenversicherung zu finden, ist es daher sinnvoll, sich auf ein persönliches Angebot zu verlassen. Mit der Unterstützung eines Fachmannes haben Interessierte einen Experten an ihrer Seite, der sich auf dem Markt und mit Stolperfallen auskennt.