Tibiakopffraktur und Arbeitsunfähigkeit Wann kommst du wieder auf die Beine?

Eine Tibiakopffraktur klingt kompliziert, ist aber nichts anderes als ein Bruch des Schienbeinkopfes. Diese schmerzhafte Knieverletzung kann dich einige Wochen am Stück außer Gefecht setzen. Als Vorerkrankung ist sie ein Risiko für eine Berufsunfähigkeit. Sichere deine Arbeitskraft besser rechtzeitig ab. Hier erfährst du, wie das geht.

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Kurzer Überblick gefällig?

Was bedeutet eine Schienbeinkopffraktur für den Abschluss einer BU?

Ein Knochenbruch am Kniegelenk ist eine heikle Sache. Das Knie ist das größte Gelenk unseres Körpers und es ist ohnehin vielen Belastungen ausgesetzt. Eine Tibiakopffraktur schwächt diese Stabilität. Kleine Komplikationen bei der Heilung können ausreichen, dass Folgeerkrankungen wie Arthrose entstehen, die wiederum zu den typischen Ursachen für eine Berufsunfähigkeit zählen.

Vier Fakten zu Tibiakopffraktur & Berufsunfähigkeitsversicherung

  1. Es dauert mindestens sechs Wochen, ehe du das Knie nach der Verletzung wieder normal belasten kannst. Bei komplizierten Brüchen braucht es mehr Zeit.
  2. Wie lange du bei Tibiakopfbruch insgesamt arbeitsunfähig bist, hängt davon ab, wie kompliziert der Bruch ist und wie sehr du das Knie in deinem Job belasten musst.
  3. Für den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) musst du Gesundheitsfragen beantworten. Selbstverständlich musst du dort die Tibiakopffraktur angeben, auch wenn der Bruch schon längst verheilt ist.
  4. Über einen Versicherungsexperten stellst du bei mehreren BU-Anbietern eine anonyme Risikovoranfrage und erfährst, ob du eine BU erhältst und was sie kostet.

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Die wichtigste Frage zuerst

01 Tibiakopffraktur: Wie lange ist man krankgeschrieben?

Stechende Schmerzen im Knie sowie Schwellungen und Blutergüsse am Knie deuten darauf hin, dass die Knochen des Kniegelenks verletzt sind. Möglicherweise ist der obere Teil des Schienbeinknochens gebrochen. Der Arzt stellt dann fachmännisch eine Tibiakopffraktur fest.

Tibia ist der lateinische Fachbegriff für das Schienbein. Eine Tibiakopffraktur ist ein Knochenbruch am oberen Ende des Schienbeins, dort, wo der Unterschenkelknochen mit dem Kniegelenk verbunden ist. Bei einer solchen Knieverletzung ist oft nicht nur der Schienbeinknochen verletzt. Auch die Bänder, Sehnen und die Gelenkkapsel des Knies können betroffen sein.

Der Bruch des Schienbeinkopfes gehört damit zur Kategorie der komplizierten Frakturen. Du wirst also einige Wochen oder Monate geduldig sein müssen, ehe du die Gehstützen weglegen und dein Bein wieder normal belasten kannst.

Ärzte gehen von mindestens sechs Wochen aus, in denen das Knie nicht belastet werden darf. Je nach Alter, Gesundheitszustand, Art des Bruches und begleitende Verletzungen kann sich dieser Zeitraum deutlich verlängern

Wie lange du arbeitsunfähig bist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab, zum Beispiel davon, wie einfach oder kompliziert der Bruch ist (glatter Spaltbruch, Eindrückung oder viele Bruchstücke) oder ob das Gelenk in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Kleiner Exkurs in die Wissenschaft: Tibiakopffraktur und Dauer der Arbeitsunfähigkeit

Interessanterweise stellten Mediziner vor einigen Jahren eine Studie zur Dauer der Arbeitsunfähigkeit und Minderung der Erwerbsfähigkeit nach einer Tibiakopffraktur zusammen. Sie wurde 2016 beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vorgestellt. Die Fachärzte verglichen dazu verschiedene Brucharten und Knochenfehlstellungen. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit lag zwischen 77 und 150 Tagen, also 2,5 bis 5 Monate. (Quelle: Abele, Ateschrang u.a., Arbeitsunfähigkeit nach Tibiakopffraktur, 2016)

Folgen der Verletzung

02 Kann ich durch eine Tibiakopffraktur berufsunfähig werden?

Wenn du wegen einer Schienbeinkopffraktur bereits arbeitsunfähig bist, muss dies nicht zwingend zu einer Berufsunfähigkeit führen. Die Verletzung zählt dennoch zu den Vorerkrankungen, die im Verlauf der Zeit eine Folgeerkrankung verursachen können. Diese kann wiederum ein Grund für eine Berufsunfähigkeit sein, etwa eine Kniegelenksarthrose.

Statistiken zufolge sind Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates mit rund 20 Prozent die zweithäufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Dazu zählen auch die Schienbeinkopffraktur sowie Folgebeschwerden.

Risiko Berufsunfähigkeit

Bei einer Tibiakopffraktur müssen Fachärzte und Orthopäden sehr sorgfältig arbeiten. Sie dürfen nicht nur die Heilung des Skeletts im Blick haben, sondern müssen auch auf alle anderen Teile des Knies achten, wie etwa Knorpelschicht, Bänder oder die Menisken, die das Kniegelenk stabilisieren. Bleibende Veränderungen in diesen Teilen des Bewegungsapparates können zu Komplikationen führen, die erst Jahre später offen zutage treten. Eine Unebenheit beim Zusammenwachsen der Gelenkfläche kann eine Arthrose verursachen.

Was die Zukunft für gesundheitliche Herausforderungen bereithält, weißt du nicht. Aber du kannst dafür sorgen, dass du finanziell keine Einbußen hast, falls du später wegen Krankheit oder Verletzung nicht mehr in der Lage bist, deinen Job hundertprozentig zu erledigen. Ab einer Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent für eine Dauer von mindestens sechs Monaten hast du Anspruch auf die BU-Rente – wenn du deine Arbeitskraft rechtzeitig versichert hast.

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BU trotz Vorerkrankung

03 Einen BU-Antrag stellen trotz Vorerkrankung – wie geht das?

Wenn es um den Abschluss einer BU geht, gilt im Allgemeinen die Regel: Jede Vorerkrankung ist eine Hürde, die den Weg zur Berufsunfähigkeitsversicherung etwas komplizierter macht. Allerdings ist auch nicht jeder Versicherungsnehmer, der eine BU abschließt, hundertprozentig gesund.

Das heißt: Es ist nicht unmöglich, eine Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Vorerkrankung zu bekommen.

Wir haben drei Tipps für dich, die du beachten solltest, wenn du loslegen und dein Einkommen absichern willst:

  1. Du hast bessere Chancen, ein BU-Vertragsangebot zu bekommen, wenn du mit einer anonymen Risikoanfrage bei den Versicherern vorfühlst, wie sie deine Vorerkrankung einschätzen.
  2. Beachte aber: Diese Voranfragen kannst du als Verbraucher nicht in Eigenregie stellen. Dies erledigt ein Experte im Versicherungsbereich, sprich (d)ein Versicherungsexperten.
  3. Die Gesundheitsfragen, die zu jedem BU-Versicherungsantrag gehören, solltest du gründlich und gerne mit detaillierten ärztlichen Gutachten und Einschätzungen und auch eigenen Beschreibungen beantworten.

Warum ist eine anonyme Risikovoranfrage sinnvoll?

Um sich vor Versicherungsbetrügern zu schützen, haben die deutschen Versicherer ein Informationssystem aufgebaut, auf das alle Anbieter zugreifen können. Dort erfassen sie unter anderem Infos zu abgelehnten Anträgen. Wenn du also bei einem Wunschversicherer eine BU abschließen willst, aber dein Antrag abgelehnt wird, wirst du in der Info-Datenbank eingetragen. Eine Liste einiger Testsieger für Berufsunfähigkeitsversicherungen findest du hier.

Versuchst du es nun bei einem anderen Anbieter, sieht er die Ablehnung und richtet sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nach dieser Entscheidung. Die Folge: Es wird schwer für dich als Einzelkämpfer einen BU-Vertrag zu erhalten.

Mit einer anonymen Risikovoranfrage kommst du um diese Stolperfalle herum. Das lässt dir die Freiheit, dir von mehreren Versicherern Angebote einzuholen. Dann entscheidest du dich für die beste Option und schließt die BU über einen verbindlichen Vertrag ab.

 

Wie schätzen die BU-Anbieter eine Vorerkrankung ein?

Eine Vorerkrankung vergrößert aus Sicht der Versicherer das Risiko, dass eine Berufsunfähigkeit auftritt. Dennoch nehmen die Anbieter auch einen großen Teil der Anträge von Versicherungsnehmern mit Vorerkrankungen an.

Über die Gesundheitsfragen schätzt der Versicherer das Berufsunfähigkeitsrisiko ein. Daher ist es so wichtig, dass du dort genaue Angaben machst und belegen kannst, falls eine Verletzung einwandfrei und folgenlos verheilt ist.

Die Versicherer lehnen also nicht grundsätzlich ab, sondern passen die Versicherungsbedingungen an, zum Beispiel durch

  • Leistungsausschluss: Sie würden beispielsweise die Knie oder die Beine aus dem Versicherungsschutz ausschließen. Dann ist deine BU nicht mehr vollumfänglich.
  • Risikozuschläge: Sie berechnen höhere Kosten aufgrund der Krankengeschichte.
  • Ausschluss und Zuschlag: Je nach Erkrankung können auch beide Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Bei diesen Angeboten berät dich dein Versicherungsexperte. Manchmal gibt es Möglichkeiten, diese Einschränkungen nach ein oder zwei Jahren noch einmal neu zu prüfen.

Deep Dive zur Krankheit

04 Wie kommt es zu einer Schienbeinfraktur?

Zu einer Unterschenkelfraktur kommt es nur durch eine starke Gewalteinwirkung auf das Knie. Als Ursachen kommen Sportunfälle, Verletzungen durch einen Verkehrsunfall oder auch Stürze infrage. Ein Sprung von einer sehr hohen Mauer, bei dem du mit gestreckten Beinen hart landest, hätte beispielsweise die Kraft, um die Knochen des Kniegelenks von oben zusammenzustauchen und auf den Tibiakopf zu wirken.

Im Alter besteht ein höheres Risiko für einen solchen Knochenbruch, unter anderem weil die Stabilität der Knochen nachlässt.

Ist ein Tibiakopffraktur eine schwere Verletzung?

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk im menschlichen Körper. Es ist zudem vielen Belastungen ausgesetzt. Eine Verletzung wie der Bruch des Schienbeinkopfes schwächt sofort die Stabilität des Knies. Daher ist die Tibiakopffraktur eine Knochenverletzung, die durchaus schwierig verlaufen kann. Wird die eigentlich glatte Gelenkkapsel uneben, kommt es zu Knieschmerzen und eine Entzündung des Gelenks wird wahrscheinlich. Du kannst das Knie dann nicht mehr wie gewohnt belasten.

Wie lange braucht ein Patient nach einem Schienbeinkopfbruch die Krücken?

Bei einfachen Tibiakopfbrüchen kann eine konservative Behandlung erfolgen mit Ruhigstellung des Knies durch eine Orthese und Gehstützen. Es kann aber bis zu drei Monate dauern, ehe du das verletzte Knie normal im Alltag belasten kannst.

Ist der Bruch nur durch einen chirurgischen Eingriff zu behandeln, kann es sein, dass du das Knie schneller wieder belasten kannst, weil die Knochen stabil zusammengefügt werden. Doch diesen Behandlungserfolg erzielst du nur bei konsequenter Physiotherapie nach der OP und Muskelaufbau, der das Knie schützt.

 

Experten berichten, dass Patienten nach einfachen Eingriffen ihr Knie bereits nach sechs Wochen voll belasten können. Bei komplizierten Formen kann es aber ebenfalls bis zu zwölf Wochen dauern, ehe du die Krücken beiseitelegen kannst.

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns

Zuletzt aktualisiert am: 08.12.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen