Neurasthenie und Arbeitsunfähigkeit Wenn Neurasthenie zur Berufsunfähigkeit führt

Neurasthenie ist die medizinische Bezeichnung für das chronische Erschöpfungssyndrom. Dauerhafter beruflicher oder privater Stress können schon mal dazu führen, dass du eine Pause brauchst, um dich wieder zu erholen. Umso wichtiger ist, dass du dich rechtzeitig über eine Berufsunfähigkeitsversicherung informierst. Vorerkrankungen können im schlimmsten Fall Auswirkungen auf den Abschluss deiner Versicherung haben.

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Das solltest du wissen

Neurasthenie kurz und knapp erklärt

Jobwechsel, grundsätzlicher Stress oder zu hoher Ehrgeiz sind Faktoren, die dich dauerhaft unter Druck setzen können. Nicht immer gelingt der perfekte Umgang mit Stress. Bewältigungsmechanismen, um mit den Belastungen des Alltags zurechtzukommen, müssen manchmal erst erlernt werden. Das kann Auswirkungen auf deine körperliche und psychische Gesundheit haben.

Bei Anzeichen von dauerhafter Müdigkeit, Problemen einzuschlafen oder Erschöpftheit nach geringer körperlicher oder geistiger Anstrengung solltest du dir die Expertise von deinem Hausarzt einholen. Denn diese Symptome kommen bei Neurasthenie häufig vor. Falls du durch die Erkrankung deiner Arbeit nicht mehr nachgehen kannst, kann dich der Hausarzt für einen Zeitraum krankschreiben. Bei dauerhafter Erkrankung kann dir der Hausarzt auch eine Berufsunfähigkeit attestieren.

Drei Fakten über Neurasthenie und Berufsunfähigkeit

  1. Grundsätzlich kann jeder in seinem Leben von Neurasthenie betroffen sein. Dabei sind Frauen 4-mal häufiger von der Erkrankung betroffen als Männer.
  2. Meist macht sich Neurasthenie schlagartig bemerkbar.
  3. Die Rückfallquote nach einer überstandenen Erkrankung fällt relativ hoch aus. Deshalb ist es wichtig, so früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen.

Deep Dive

Krankgeschrieben aufgrund von Stress?

Das Leben kann manchmal unerwartet verlaufen. Eine Trennung vom Partner, ein schwerer Unfall in der Familie oder lange Arbeitszeiten und keine Work-Life-Balance – die Ursachen von Neurasthenie sind sehr vielfältig. Oft wurzelt die Erkrankung in der Psyche.

Diese schwierigen Lebensphasen können für dich eine anhaltende Belastung darstellen, die sich in unterschiedlichen Symptomen äußern kann. Dazu gehören:

  • Chronische Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen

Im Allgemeinen unterliegen Betroffene einer starken Leistungseinschränkung im Beruf. Neurasthenie zählt zu den durch die Weltgesundheitsorganisation anerkannten psychischen Erkrankungen.

Unterschätztes Risiko: berufsunfähig aufgrund seelischer Belastungen

Seelische Belastungen wie Neurasthenie oder Depressionen werden als Ursachen für eine Berufsunfähigkeit oft unterschätzt. Psychische Krankheiten machen aber 31 Prozent der Fälle aus. Überraschenderweise leidet laut Bundesgesundheitsministerium fast jeder dritte Mensch einmal in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung, die behandelt werden muss. Sie stellen also unglücklicherweise ein häufig unterschätztes Risiko für die Berufsunfähigkeit dar.

Genauer hingeschaut

Wann führt Neurasthenie zur Arbeitsunfähigkeit?

Wenn die Erschöpfung und Leistungsminderung anhält, reicht oft die reguläre Krankschreibung nicht mehr als Erholungszeitraum aus. Therapie und Regeneration können einiges an Zeit beanspruchen und sich über mehrere Jahre hinziehen. Bei psychischen Erkrankungen wie Neurasthenie werden zudem Medikamente verschrieben, die dazu führen, dass du vom Arzt zunächst als arbeitsunfähig eingestuft wirst. Wenn du als Angestellter tätig bist, zahlt dein Arbeitgeber für sechs Wochen weiterhin den regulären Lohn.

Ab der siebten Woche greift dann das Krankengeld, das von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wird. Dies beträgt jedoch nur noch 70 Prozent des Bruttoeinkommens. Das Krankengeld wird für höchstens 78 Wochen innerhalb von drei Jahren gezahlt. Du bist also nur für circa 1,5 Jahre über deine Krankenkasse abgesichert. Deswegen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung bei längerer Erkrankung ein zuverlässiger Schutz.

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Wenn es zum Versicherungsfall kommt

Was passiert, wenn du deinen Job nicht mehr ausüben kannst?

Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit werden als Begriffe gerne mal in einen Topf geworfen, sind aber drei ganz unterschiedliche Kategorien. Der springende Punkt ist hier der zeitliche Aspekt:

  • Bei einer Arbeitsunfähigkeit geht der Arzt von einem vorübergehenden Zustand aus.
  • Berufsunfähigkeit bedeutet hingegen, dass du nicht mehr in der Lage bist, deinen zuletzt ausgeübten Beruf zu einem bestimmten Prozentanteil (meistens 50 %) fortzuführen.
  • Wer als erwerbsunfähig gilt, ist nicht mehr in der Lage, irgendeinen Beruf auf dem Arbeitsmarkt wahrzunehmen.

Vor allem in den letzten beiden Fällen würde eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung zum Einsatz kommen, um dich vor finanziellen Einbußen zu schützen.

Wie läuft die Bescheinigung zur Berufsunfähigkeit ab?

Wenn dir dein behandelnder Arzt die Berufsunfähig attestiert hat, musst du anschließend deine Versicherung darüber informieren. Kontaktiere die Versicherung so zeitnah wie möglich, denn sie muss die Berufsunfähigkeit bestätigen. Im ersten Schritt musst du einen entsprechenden Antrag stellen. Du solltest außerdem sicherstellen, dass du alle nötigen Unterlagen vorweisen kannst. Dazu gehören ein Fragebogen des Versicherers zum Grund der Berufsunfähigkeit sowie medizinische Unterlagen des behandelnden Arztes.

Denk dran, dass dieser Antrag die Gründe für deine Berufsunfähigkeit überzeugend und plausibel darstellen sollte. Fehler in diesem Antrag können ansonsten dafür sorgen, dass die Berufsunfähigkeit nicht anerkannt wird. Am besten wendest du dich an einen kompetenten Berater, der dich im Leistungsfall zuverlässig begleiten kann.

 

Prüfungen durch die Versicherung: Sind deine Unterlagen plausibel?

Nach der Antragstellung prüft deine Versicherung zunächst die Vollständigkeit der Angaben. Hier kann es auch zu Nachforderungen kommen, so könnten weiterführende medizinische Dokumente von dir verlangt werden. Bedenke dabei, dass die Versicherung auch prüft, ob du in deinem damaligen Vertragsabschluss falsche Angaben bei den Gesundheitsfragen gemacht hast.

Anschließend gibt es drei mögliche Ergebnisse: Entweder wird die Berufsunfähigkeit festgestellt, es erfolgt eine zweite Prüfung seitens der Versicherung oder der Antrag wird abgelehnt.

Wann lässt die Versicherung ein Gutachten erstellen?

Ein Gutachten zur Prüfung der Berufsunfähigkeit aufgrund von Neurasthenie oder anderen psychischen Erkrankungen ist keine Seltenheit. Wenn nach einer detaillierteren Prüfung deines Antrags die Unterlagen grundsätzlich plausibel erscheinen, veranlasst die Versicherung das Gutachten.

Dies ist einerseits positiv zu werten. Denn wenn berechtigte Zweifel an der Berufsunfähigkeit bestünden, wäre der Antrag an dieser Stelle bereits abgelehnt worden. Allerdings bietet ein Gutachten auch die Chance, nachzuweisen, dass keine Berufsunfähigkeit vorliegt.

Zugegebenermaßen kann dieser Prozess für die Erkrankten unangenehm sein, denn er kostet Zeit und Energie. Dennoch muss der Versicherer eindeutig belegen, dass es sich um eine Berufsunfähigkeit handelt. Im Nachgang wird dann endgültig über deinen BU-Antrag entschieden. Der gesamte Prozess zur Prüfung des Antrags muss dabei aber nicht so lang ausfallen. Es gibt auch Fälle, bei denen bereits im ersten Schritt deine Berufsunfähigkeit vom Versicherer anerkannt wird.

Wenn dir die Versicherung bestätigt hat, dass du berufsunfähig bist, bekommst du zur finanziellen Sicherung deines Lebensunterhalts deine im Vorfeld festgelegte monatliche Rente ausgezahlt. Deine Berufsunfähigkeitsrente wird entweder befristet oder dauerhaft gezahlt.

Früh handeln lohnt sich

Wie du dich gut für die Zukunft absichern kannst

Fakt ist, dass psychische Erkrankungen wie Neurasthenie generell zunehmen. Nicht immer ist es möglich, sich davon vollständig zu erholen. Deswegen solltest du dir bereits heute Gedanken über eine ausreichende finanzielle Absicherung machen. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung bist du für alle Lebenslagen gut gewappnet.

FAQ

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Zuletzt aktualisiert am: 21.07.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen