Berufsunfähigkeit und psychische Erkrankungen Seelische Leiden sind die Hauptursachen.

Stetiger Wandel, der schnelle Anpassung erfordert, und eine hohe Komplexität, die zu Unübersichtlichkeit und Unsicherheit führt – das moderne Leben kann dir viel abfordern. Du magst damit klar kommen. Bei anderen leidet dagegen oft die Psyche. Dauerhafter Stress kann zu Arbeitsausfall bis hin zu Berufsunfähigkeit wegen psychischer Krankheiten führen.

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Das Wichtigste in aller Kürze

Berufsunfähigkeit bei psychischen Erkrankungen - Wie kannst du dich absichern?

Mal ehrlich: Kennst du jemanden, der vielleicht zu viel im Job gegeben hat und nun mit Burnout deutlich kürzer treten muss? Oder depressiv geworden ist? Fällt dir niemand ein? Dann liegt das vielleicht daran, dass über psychische Erkrankungen viel zu wenig gesprochen wird.

Dabei ist die Wahrscheinlichkeit hoch, wegen psychischer Probleme im Job nicht mehr performen zu können und berufsunfähig zu werden. Laut Angaben des GDV (Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft) gingen zuletzt rund 29 Prozent aller gemeldeten Fälle von Berufsunfähigkeit auf psychische Krankheiten zurück.

Drei Fakten rund um psychische Erkrankungen bei der BU

  1. Psychische Leiden wie Depression, Burnout oder Angst gehören zu den Hauptursachen von Berufsunfähigkeit.
  2. Kannst du nicht mehr arbeiten, erhältst du nur unter gewissen Umständen Geld vom Staat in Form der Erwerbsminderungsrente.
  3. Deinem Versicherer ist es eigentlich egal, wieso du berufsunfähig bist. Sobald du nur noch halb so viele Stunden wie bisher arbeiten kannst, bekommst du eine BU-Rente.

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Erkrankungen der Psyche sind die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Damit dann beispielsweise bei einer Depression die Endstation nicht viel zu geringe Erwerbsminderungsrente lautet, ist eine BU sinnvoll. Das und mehr erklärt Lisa im Video.

BU trotz Depression und psychischer Erkrankung - finanzen.de
Erkrankungen der Psyche sind die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Damit dann beispielsweise bei einer Depression die Endstation nicht viel zu geringe Erwerbsminderungsrente lautet, ist eine BU sinnvoll. Welche Vorerkrankungen sind für die BU relevant? Was sind die Voraussetzungen und kann ich nach einer Psychotherapie überhaupt noch versichert werden?

Deep Dive

01 Psychische Erkrankungen – die Hauptursache für Berufsunfähigkeit

Laut der Debeka-Versicherung steigt die Anzahl der Behandlungen von psychischen Krankheiten in einer Klinik oder im wahlärztlichen Bereich des Krankenhauses (bei einem Chefarzt oder Facharzt) langsam an. So lag der Anteil 2019 rund 3,2 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahr. Für 2020 errechnete der Lebensversicherer ein weiteres Plus von 1,7 Prozent.

Dieser Anstieg macht sich auch bei den Berufsunfähigkeitsfällen bemerkbar.
Psychische Krankheiten sind mit rund 33,5 Prozent der Spitzenreiter auf Platz 1. Zusammen mit Störungen im Skelett- und Bewegungsapparat (etwa 20 Prozent) machen sie etwas mehr als die Hälfte der Fälle aus. Erst danach folgen Neubildungen von bösartigen Geschwülsten (zum Beispiel Krebs), Unfälle oder Herz-Kreislauferkrankungen.

 

Häufige psychische Krankheiten, die zu einer Berufsunfähigkeit führen können:

Viele Menschen nehmen an, dass vor allem Berufe, die körperlich anstrengend oder mit einem hohen Unfallrisiko verbunden sind, zu einem gesundheitsbedingten vorzeitigen Ausstieg aus dem Beruf führen. Doch von Berufsunfähigkeit ist jeder Erwerbstätige betroffen. Gerade psychische Erkrankungen sind an keine Altersgruppe und keine Berufsgruppe geknüpft.

Eine frühzeitige Vorsorge wie die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU), die den Einkommensverlust wegen langer Erkrankung abfedert, ist daher dringend zu empfehlen.

Irgendwer muss doch zahlen…

02 Wer zahlt bei Berufsunfähigkeit wegen der Psyche?

Zunächst einmal: Hast du privat mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorgesorgt, hast du vieles richtig gemacht. Denn sie zahlt, sobald du berufsunfähig bist. Dies ist der Fall, wenn du nur noch 50 Prozent deiner Arbeitsleistung erbringen kannst – du also nur noch halb so viele Stunden performen kannst wie bisher – und das über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten.

Welche weiteren Absicherungen und staatliche Hilfen gibt es?

Ohne BU sieht es dagegen schon etwas schwieriger aus, deinen bisherigen Lebensstil trotz Einkommenswegfall zu halten. Diese Optionen hast du unter anderem:

  1. Private Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU): Sie deckt zwar auch psychische Erkrankungen mit ihrem Versicherungsschutz ab. Im Vergleich zu einer BU sind die Bedingungen für die Erwerbsunfähigkeitsrente viel strenger. Denn erwerbsunfähig bedeutet, dass du nur noch wenige Stunden arbeiten kannst, egal in welchem Job. Bei der Berufsunfähigkeit bezieht sich die Einschränkung dagegen nur auf die aktuelle Tätigkeit.
  2. Frührente: Stehst du kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter, kannst du auch eine Frührente in Betracht ziehen. Sie ermöglicht es, eher in den Ruhestand zu wechseln. Allerdings ist dies mit Abschlägen, also einer geringeren Rente verbunden.
  3. Erwerbsminderungsrente: Ohne private Absicherung kannst du als erwerbsunfähige Person nur noch die Erwerbsminderungsrente beantragen. Doch diese staatliche Hilfe ist so gering, dass sie kaum zum Leben ausreicht. Außerdem sind nur Erwerbstätige anspruchsberechtigt, die in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt haben. Selbstständige und Freiberufler halten diese staatliche Leistung in der Regel nicht. Sie müssen privat vorsorgen, damit sie – falls sie aus Krankheitsgründen kein Einkommen mehr erarbeiten können – nicht ohne Geld dastehen.

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03 BU-Versicherung abschließen trotz psychischer Krankheit: Geht das?

Da psychische Krankheiten der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit sind, ist es nicht leicht, eine BU abzuschließen, wenn eine dieser Krankheiten bereits diagnostiziert wurde. Bei Versicherern schrillen dann die Alarmglocken, wenn sie einen Aufnahmeantrag erhalten und Depression und Co. als Vorerkrankung erfasst ist. Der Weg bis zur Berufsunfähigkeit ist dann nicht mehr weit, fürchten sie. Daher lehnen die meisten Versicherer derartige Anträge von vornherein ab.

Vorab-Check über eine anonyme Risikovoranfrage

Trotz dieser Einschätzung sollten Interessierte selbst prüfen, ob nicht doch eine Berufsunfähigkeitsversicherung eine Zusage macht. Dies geht am besten, wenn sie die Hilfe eines Versicherungsexperten in Anspruch nehmen. Denn anders als der Otto-Normalverbraucher kann der Experte unverbindliche und anonyme Anfragen an die Versicherungsunternehmen stellen.

Versicherer prüfen jeweils den Einzelfall. Daher lohnt es sich, bei mehreren Gesellschaften anzufragen und die Angebote zu vergleichen. Aufgrund der möglichen Einschränkungen wegen Gesundheitsrisiken ist es zudem empfehlenswert, sich frühzeitig um den Versicherungsschutz zu kümmern. Dann kommen im Krankheitsfall und bei Berufsunfähigkeit Geldsorgen gar nicht erst auf.

Anja
Anja
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen

Jetzt mal ganz genau

04 Wie funktioniert die anonyme Risikoanfrage?

Zu jeder Berufsunfähigkeitsversicherung gehört eine Gesundheitsprüfung. Der Versicherer hat dazu eine Reihe von Fragen zur Krankengeschichte für den Interessenten zusammengestellt. Darin geht es um die Krankheiten, Therapien und Krankenhausaufenthalte aus den vergangenen fünf bis zehn Jahren. Die Gesundheitsfragen muss der Antragsteller sorgfältig und wahrheitsgemäß beantworten.

Tipp: Für die genaue Beantwortung können Versicherungsnehmer auch die Hilfe ihrer Ärzte oder Psychotherapeuten in Anspruch nehmen. Diese können Diagnosen erklären, Einblick in Unterlagen gewähren oder Gutachten zum Stand und zum Ausblick der Therapie erstellen. Diese Details helfen der Versicherungsgesellschaft, das Risiko der Vorerkrankung angemessen einzuschätzen.

Der Versicherungsexperte sendet diese Unterlagen ohne persönliche Daten an den Wunschversicherer. So erfährt er, wie der Anbieter eine vorhandene psychische Erkrankung bewertet. So kann der Versicherer:

  • einen Risikozuschlag berechnen. Dadurch wird die BU deutlich teurer.
  • psychische Erkrankungen aus dem Versicherungs­schutz ausschließen (Leistungs­ausschluss). Das verkleinert den Leistungsumfang.
  • den Vertrag komplett ablehnen, weil ihm das Risiko zu groß ist.

Ein uneingeschränkter Versicherungsschutz ist bei Vorerkrankungen unwahrscheinlich. Von diesem Wunsch müssen sich Interessierte verabschieden.

Und es gibt noch einen Vorteil der anonymen Anfrage: Sie verhindert, dass die Daten des Antragstellers in der sogenannten Hinweis- und Informationsdatenbank der Deutschen Versicherungswirtschaft gespeichert werden. Dort sammeln die Versicherer die Angaben von Personen, die – aus welchen Gründen auch immer – eine Ablehnung erhalten haben. Dadurch ist es für den normalen Verbraucher fast unmöglich, sich nach einer Absage einfach bei einem anderen Versicherer anzumelden.

Der Weg mit der anonymen Risikovoranfrage über einen Versicherungsexperten öffnet hingegen mehr Möglichkeiten, um ein BU-Angebot zu erhalten.

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Zuletzt aktualisiert am: 07.12.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen