Berufsunfähigkeit wegen Psoriasis Arthritis Ist eine Versicherung bei Schuppenflechte-Arthritis möglich?

Psoriasis Arthritis (kurz PsA) – oder auch die Schuppenflechten-Arthritis – ist eine entzündliche Gelenkerkrankung. Für Patienten mit dieser Diagnose ist es schwer, alltägliche Aufgaben zu erledigen. Auch das Risiko, irgendwann nicht mehr arbeiten zu können, ist bei ihnen relativ groß. Bekommen sie noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

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Intro

Das Wichtigste zur Psoriasis Arthritis & Berufsunfähigkeit kurz & knapp

Wenn Schuppenflechte und Rheuma zusammentreffen, entsteht die Gelenkerkrankung Psoriasis Arthritis, oder einfacher gesagt, die Schuppenflechten-Arthritis. Sie verursacht Schmerzen und schränkt die Bewegung der betroffenen Gelenke ein. Für einige kann die Erkrankung ein Grund sein, weshalb sie den Beruf frühzeitig aufgeben müssen.

Dazu solltest du drei Dinge wissen:

  1. Bist du wegen Psoriasis Arthritis nicht mehr erwerbsfähig, solltest du deinen Anspruch auf Frührente prüfen.
  2. Die Erwerbsminderungsrente wird nur an Personen gezahlt, die in der Rentenversicherung pflichtversichert sind.
  3. Oft braucht es mehrere Anläufe und Widerspruchsklagen, ehe die Rente an Betroffene mit Psoriasis-Arthritis gezahlt wird.

Weil die staatliche Hilfe meist nur schwer zu bekommen ist, ist es fatal, sich allein auf sie zu verlassen. Die erste Wahl, um finanzielle Engpässe durch einen Ausfall des Einkommens zu umgehen, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Hast du jedoch schon eine Vorerkrankung, musst du beim Abschluss mit Einschränkungen rechnen. Wir zeigen dir eine Möglichkeit, wie es dennoch klappen kann.

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Los geht‘s

01 Berufsunfähig wegen Psoriasis Arthritis – Symptome der Krankheit

Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist eine weit verbreitete Hautkrankheit. Wusstest du, dass diese Erkrankung auch unter der Haut auftreten kann? Die Folge sind schmerzende Gelenke, entzündete Sehnen und heftige Rückenschmerzen.

Als Schuppenflechtenrheuma, oder besser Psoriasis Arthritis (kurz PsA), führt die rheumatische Krankheit zu Symptomen wie:

  • Schwellung oder Versteifung von Finger- und Zehengelenken
  • Bewegungseinschränkungen der Hand
  • Entzündung von Kniegelenken
  • Versteifung der Wirbelsäule

Mediziner sprechen bei Psoriasis-Arthritis auch von Psoriasis arthropatica oder Arthritis psoriatica. Diese Fachbegriffe meinen dasselbe Krankheitsbild der chronischen, entzündlichen Gelenkerkrankung.

Ehe Betroffene die Psoriasis Arthritis als Diagnose gestellt bekommen, vergeht oft viel Zeit. Die Krankheit ist dann meist schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Denn die Symptome an den Gelenken deuten oft zunächst auf andere Erkrankungen wie Arthrose, Gicht oder Rheuma hin.

Psoriasis Arthritis als Berufskrankheit

Durch die Gelenkentzündung fällt das Greifen und Halten von Gegenständen immer schwerer. So kann die Krankheit auch die Arbeitsfähigkeit verringern, sodass Betroffene nicht mehr alle Tätigkeiten erledigen können.

Die Schuppenflechte wird als Berufskrankheit anerkannt, wenn die Krankheit an Hautstellen ausbricht, die im Beruf eine Rolle spielen, zum Beispiel an den Händen. Dies kann für Personen in Pflegeberufen, Friseure oder Handwerker dazu führen, dass sie in ihrem Beruf eingeschränkt sind.

Leistungsanspruch

02 Was bekommst du bei Erwerbsunfähigkeit wegen PsA?

Kannst du aus gesundheitlichen Gründen nur noch in Teilzeit oder gar nicht mehr arbeiten, besteht die Option, bei der Deutschen Rentenversicherung die Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) zu beantragen. Um diese staatliche Hilfe bei Erwerbsunfähigkeit zu erhalten, musst du jedoch mehrere Voraussetzungen erfüllen. Diese Hürden liegen recht hoch. Viele Antragsteller, auch mit Psoriasis Arthritis, berichten, dass sie zunächst eine Ablehnung erhielten und einen Widerspruch einlegen mussten.

Erwerbsminderungsrente – die staatliche Hilfe bei Erwerbsunfähigkeit

Der Anspruch auf die Rente bei Erwerbsminderung ist zwar nicht an ein bestimmtes Alter gebunden. Es kommt jedoch darauf an, wie stark die krankheitsbedingte Beeinträchtigung ist. Wie viele Stunden kannst du bei fortgeschrittener Psoriasis Arthritis noch arbeiten? Dabei zählt nicht der zuletzt ausgeübte Beruf, sondern jede mögliche Erwerbstätigkeit auf dem Arbeitsmarkt.

Es wird zwischen zwei Formen der Erwerbsminderung unterschieden:

Teilweise Erwerbs­minderungVolle Erwerbs­minderung
Arbeits­fähigkeit: Du kannst mehr als drei, aber weniger als sechs Stunden pro Tag arbeiten

Rente: Sie entspricht etwa 50 Prozent der Rente, die du bei voller Erwerbs­minderung erhalten würdest.

Arbeits­fähigkeit: Du kannst maximal drei Stunden täglich arbeiten

Rente: Die volle EM-Rente wird bis zum Erreichen der Regel­altersrente (je nach Geburts­jahrgang liegt diese bei 65 bis 67 Jahren) ausgezahlt.

Bedenke: Es gilt der Grundsatz Reha vor Rente. Bevor du eine Rente wegen Erwerbsminderung bekommst, müssen alle Reha-Möglichkeiten ausgeschöpft worden sein.

Um eine EM-Rente zu bekommen, musst du außerdem folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Fünf Jahre Wartezeit (du warst mindestens fünf Jahre in der Rentenversicherung versichert)
  • Mindestens drei Jahre Zahlung in die Rentenkasse innerhalb der letzten fünf Jahren
  • Kein Rentenalter erreicht

Vorsorgen und Arbeitskraft versichern

Die EM-Rente steht dir nur zu, wenn du in der Deutschen Rentenversicherung pflichtversichert bist. Selbstständige oder Freiberufler, die wegen einer Erkrankung wie der Psoriasis Arthritis erwerbsunfähig werden, müssen auf anderem Weg für den Fall einer Berufsunfähigkeit für sich vorsorgen, etwa mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung.

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Rheumatologische Erkrankungen wie Psoriasis Arthritis können auch zu einer Schwerbehinderung führen, insbesondere wenn Wirbelsäule, Hüft- oder Kniegelenke davon betroffen sind. Schwerbehinderte können vorzeitig in Rente. Gehörst du zum Jahrgang 1964 und bist in einen Schwerbehinderungsgrad von mindestens 50 eingestuft, kannst du ab 65 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen.

Anja
Anja
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen

Deep Dive

03 Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen trotz Psoriasis Arthritis?

Wegen ihrer Auswirkung auf die Gesundheit der Gelenke zählt Psoriasis Arthritis mit zu den Erkrankungen, die eine Hauptursache für eine Berufsunfähigkeit sind. Immerhin gehen aktuellen Statistiken zufolge rund 20 Prozent der gemeldeten BU-Fälle auf das Konto von Beschwerden des Muskel- und Bewegungsapparates.

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung wird mit dieser Vorerkrankung etwas schwieriger. Denn der Gesundheitszustand ist für den Versicherer ein wesentlicher Faktor, der sich auf die BU-Kosten und den Leistungsumfang auswirkt. Es kann auch passieren, dass der Anbieter den Vertrag ablehnt, weil ihm das Risiko zu groß ist, eine Berufsunfähigkeitsrente zahlen zu müssen.

Vorab für Klarheit sorgen mit einer anonymen Risikovoranfrage

Jeder Versicherer macht sich über die Gesundheitsprüfung ein Bild über die Gesundheit des Antragstellers. Bei diesem Check musst du eine Reihe von Fragen rund um Erkrankungen und Therapien aus den vergangenen fünf bis zehn Jahren beantworten.

Beantworte die Gesundheitsfragen sorgfältig und wahrheitsgemäß, am besten mit Blick in medizinische Unterlagen und gern auch mithilfe des Hausarztes. Kommt später heraus, dass deine Angaben falsch waren, wird die Versicherung die Leistung verweigern.

Hast du bereits Vorerkrankungen, ist es klug, dich von einem Versicherungsexperten unterstützen zu lassen. Denn nur dieser kann eine anonyme Risikovoranfrage stellen. Personendaten werden dabei nicht weitergegeben. Es ist eine unverbindliche Anfrage, bei dem der Versicherer seine Einschätzung abgibt, zu welchen Konditionen die Absicherung möglich ist.

 

Der Vorteil für dich: Du erhältst eine Einschätzung, wie die Versicherungen deine Vorerkrankung bewerten.

Würdest du auf eigene Faust vorgehen, landen deine persönlichen Daten nicht nur beim Versicherer. Er hinterlegt das Ergebnis der Antragsprüfung zudem in einem gemeinsamen Informationssystem, auf die die Versicherer zugreifen. Stellst du bei einem anderen Anbieter einen neuen Antrag, wird zuerst dort ein Blick hineingeworfen. Sieht dein neuer Wunschversicherer, dass du bereits einmal erfolglos eine Berufsunfähigkeitsversicherung beantragt hast, könnte es auch bei ihm schwierig werden.

Neben der Ablehnung deines Antrags gibt es noch Möglichkeiten:

  • Risikozuschlag: Die Krankheit erhöht das Berufsunfähigkeitsrisiko, dies schlägt sich in einem höheren Beitrag nieder.
  • Ausschluss: Der Versicherer macht ein Angebot, bei dem rheumatische Erkrankungen als Ursache für eine BU ausgeschlossen sind. Der Schutz wird also eingeschränkt.

Du siehst: Wegen einer Vorerkrankung wie der Schuppenflechten-Arthritis kann es sich schwierig gestalten, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu erhalten. Deshalb raten Experten dazu, so frühzeitig wie möglich um einen Versicherungsvertrag zu kümmern.

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Zuletzt aktualisiert am: 21.12.2023

Autor des Beitrags

Anja
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen