Radikulopathie und Berufsunfähigkeit Berufsunfähigkeit wegen Radikulopathie?

Hinter dem sperrigen Mediziner-Begriff Radikulopathie steckt eine Rückenerkrankung, die von den Nervenwurzeln (Radix: lateinisch für „Wurzel“) ausgeht. Geschädigte Nerven können starke Rückenschmerzen verursachen, so weit, dass du deinen Job nicht mehr ausüben kannst. Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung kannst du dein Einkommen für einen solchen Fall absichern.

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Kurz & Knapp

Rückenschmerzen wegen Radikulopathie: Bekommst du trotzdem eine BU?

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz BU) sicherst du deine Arbeitskraft ab. Falls du – aus welchen Gründen auch immer – aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage bist, in deinem Job hundertprozentig alles zu geben, zahlt dir der Versicherer eine BU-Rente, mit der du deinen gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten kannst.

Für den Vertragsabschluss musst du Gesundheitsfragen beantworten. Hast du zu dem Zeitpunkt bereits eine Vorerkrankung wie Radikulopathie, wird der Abschluss einer BU nicht ganz leicht, aber auch nicht ganz unmöglich.

4 Fakten über Radikulopathie und BU

  1. Erkrankungen am Skelett- und Bewegungsapparat gehören zu den häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit. Radikulopathie gehört zu diesen Krankheiten.
  2. Wenn du eine BU abschließen willst und bereits die Diagnose Radikulopathie hast, solltest du über einen Versicherungsexperten eine anonyme Risikovoranfrage stellen.
  3. Es lohnt sich, wenn du diese Probeanfrage sorgfältig vorbereitest und viele Details zu deiner Krankengeschichte liefern kannst. Das erhöht die Chancen auf ein Vertragsangebot.
  4. Ein Versicherungsexperte hilft dir dabei, ein Angebot zu finden, das dir einen breiten Versicherungsschutz bietet.

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Das Wichtigste zuerst

Rückenschmerzen wegen Radikulopathie: Zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Wirbelsäule ist nicht nur eine wichtige Stütze für den Körper, sie schützt auch das Rückenmark, einen Nervenstrang, der vom Gehirn in den restlichen Körper führt. Werden die Nervenwurzeln in der Wirbelsäule geschädigt oder gereizt, sprechen Ärzte von Radikulopathie. Auslöser dafür können verschiedene Erkrankungen an der Wirbelsäule sein, etwa ein Bandscheibenvorfall oder eine Arthrose in den Wirbelgelenken (Spondylarthrose).

Kann eine Radikulopathie zu einer Berufsunfähigkeit führen?

Die Reizung der Nervenwurzeln kann zu unerträglichen Rückenschmerzen führen. Wenn diese nicht mehr abklingen und damit chronisch werden, kann sich dies auf deine Leistungsfähigkeit im Job auswirken. Ein 8-Stunden-Tag im Bürojob mit Sitzen vor dem Computer wird dann möglicherweise zur Qual.

Beschwerden wie eine schwere Nervenwurzelentzündung können eine Ursache für Berufsunfähigkeit sein. Ob dies auf dich zutrifft, lässt sich jedoch nicht allgemeingültig sagen. Denn dies kommt auf verschiedene individuelle Faktoren an – zum Beispiel auf dein Tätigkeitsfeld. Inwiefern schränken dich die chronischen Rückenbeschwerden ein? Welche Aufgaben kannst du aufgrund der Erkrankung nur eingeschränkt ausführen?

 

Von diesen Umständen hängt es ab, ob dich dein Arzt in seinem Gutachten als berufsunfähig einstuft. Liegt eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent vor, kannst du die BU-Rente in Anspruch nehmen.

Wer zahlt bei Berufsunfähigkeit?

Berufsunfähig wegen Nervenwurzelsyndrom: Wie steht es um dein Einkommen?

Wenn du aus Krankheitsgründen nicht mehr in der Lage bist, deinen Job auszuführen, wirst du dies auch in deinem finanziellen Budget merken. Denn woher soll das Geld kommen, wenn du dich wegen einer schmerzhaften Nervenwurzelentzündung kaum noch drehen kannst? Folgende Möglichkeiten gibt es:

Mit BU

Du hast bereits vor Jahren bei bester Gesundheit eine BU abgeschlossen. Wenn du nun wegen der starken Rückenschmerzen von deinem Arzt als berufsunfähig eingestuft wirst, bist du durch die Police finanziell abgesichert. Um die BU-Rente zu erhalten, musst du selbstverständlich die Voraussetzungen erfüllen. Das sind in erster Linie ein Berufsunfähigkeitsgrad von mindestens 50 Prozent, wahrheitsgemäß beantwortete Gesundheitsfragen sowie ein vollumfänglicher Versicherungsschutz, der diese Diagnose abdeckt.

Ohne BU

Wenn du keine BU hast, aber gesetzlich krankenversichert bist, hast du zunächst Anspruch auf Krankengeld, wenn du lange Zeit arbeitsunfähig bist. Tritt jedoch keine Besserung ein, bleibt als Einkommen nur die gesetzliche Erwerbsminderungsrente (EM-Rente). Damit erhältst du jeden Monat etwas Geld. Trotzdem musst du sehr große Abstriche machen. Denn mehr als 1.000 Euro pro Monat ist bei dieser Rente oft nicht drin. Außerdem hat nicht jeder automatisch Anspruch auf diese Rente. Hinzu kommen die hohen Hürden, die du nehmen musst, um eine volle EM-Rente zu erhalten.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dich mit einer BU privat gegen den Verlust deiner Arbeitskraft absicherst.

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Berufsunfähigkeitsversicherung trotz Vorerkrankung Radikulopathie: Geht das?

Weil eine Berufsunfähigkeit viel mit der Gesundheit zu tun hat, schauen die Versicherer besonders auf die Krankengeschichte und den Gesundheitszustand der Personen, die sich versichern wollen. Die Gesundheitsfragen sind daher ein unverzichtbarer Bestandteil bei der Antragstellung einer BU.

Eine Vorerkrankung im Rückenbereich kann jedoch eine Hürde darstellen. Immerhin zählen Erkrankungen am Skelett- oder Muskelsystem zu den häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit. Viele Versicherer wollen dieses Risiko nicht eingehen.

Wie reagieren Versicherer auf Vorerkrankungen?

Im Allgemeinen haben die Anbieter drei Möglichkeiten:

  • Sie erhöhen den Preis der Police, indem sie Risikozuschläge für die Vorerkrankungen berechnen.
  • Sie schließen Erkrankungen, die im Zusammenhang mit bestimmten Körperteilen stehen, aus dem Versicherungsschutz aus.
  • Sie wollen dich gar nicht versichern und lehnen deinen BU-Antrag ab.

Wenn du eine Vorerkrankung mitbringst, wird deine BU also entweder teurer oder der Versicherungsschutz wird kleiner oder du bekommst gar keine Absicherung.

Zwei Dinge solltest du dazu wissen:

  • Die Versicherer entscheiden nicht alle gleich. Was für den einen Anbieter ein Leistungsausschluss ist, ist für einen anderen unerheblich und er gewährt einen vollen Versicherungsschutz. Daher lohnt es sich, bei mehreren Anbietern anzufragen.
  • Die Angaben von abgelehnten Antragstellern erfassen die Versicherer in einer Datenbank, die sie gemeinsam nutzen, genannt HIS – Hinweis und Informationssystem. Wenn du einmal in dieser Liste landest, wird es schwer für dich, einen Versicherungsvertrag zu bekommen, etwa bei einem anderen Anbieter. Denn die meisten Versicherer folgen dieser Einschätzung.

Aus diesem Grund hast du wesentlich bessere Chancen, wenn du für den Abschluss deiner BU-Versicherung mit einem Versicherungsexperten zusammenarbeitest.

Dieser hat die Möglichkeit, anonyme Risikovoranfragen an die BU-Versicherer zu stellen. Damit checkt er noch vor dem verbindlichen Vertrag, wie ein Versicherer die Vorerkrankung einschätzt. Da diese Art der Risikoanfrage keine persönlichen Daten enthält, landet dein Profil nicht in der Datenbank der Versicherer. Das verschafft dir Vorteile auf der Suche nach der passenden BU.

 

Gute Vorbereitung ist das A und O für die anonyme Risikovoranfrage

Damit du trotz einer Vorerkrankung wie Radikulopathie einen möglichst umfassenden Versicherungsschutz bekommst, solltest du die anonyme Risikovoranfrage mit Sorgfalt und Genauigkeit angehen. Bei groben Angaben entscheiden sich die Anbieter recht schnell für eine Ablehnung. Aber genau das willst du ja nicht.

Gerade bei einer Diagnose wie Rückenschmerzen hilft es, wenn du dem Versicherer etwas mehr Kontext bietest. Dazu zählen deine eigene Erklärung zum Krankheitsverlauf, die Dauer und Stärke der Schmerzen sowie ein Abriss zu den Therapien, die du bereits erhalten hast. Ergänzend dazu sollte auch der behandelnde Arzt ein Gutachten zur Diagnose, zur Behandlung sowie zum Behandlungserfolg schreiben.

Diese Details helfen dem Versicherer, das Risiko für eine BU besser einzuschätzen und dir ein gutes Angebot zu machen. Unser Versicherungsexperte steht dir bei der Auswahl eines passenden Angebotes zur Seite. Er kann dir auch helfen, dass du nicht unwissentlich Angaben machst, die sich später als Nachteil erweisen.

Hintergrund zur Erkrankung

Radikulopathie: Ursachen, Symptome und Behandlung

Radikulopathie ist eine Reizung oder eine Schädigung der Nervenwurzeln, die sich an der Wirbelsäule befinden. Daher zählt die Nervenentzündung ebenfalls zu den Rückenerkrankungen. Andere Bezeichnungen sind Radikulitis, Wurzelsyndrom oder Wurzelneuritis.

Rückenschmerzen sind das Hauptsymptom bei Radikulopathie. Diese können so stark werden, dass sie deine Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Außerdem können folgende Symptome auftreten:

  • Unangenehmes Gefühl von Taubheit oder Kribbeln
  • Starke Schmerzen, die in Schultern, Arme oder Beine ausstrahlen
  • Verhärtete Rückenmuskulatur
  • Schmerzen bei Husten oder Niesen

Gereizte Nerven können noch andere Symptome im Organismus auslösen, die nicht sofort auf die Rückenbeschwerden schließen lassen, etwa Inkontinenz, Fieber oder Atmungsbeschwerden.

Weitere sogenannte Red Flags bei Radikulopathie sind Lähmungserscheinungen oder eine Verstärkung der Schmerzen in der Nacht. Bei diesen Anzeichen handelt es sich um einen Notfall und du solltest umgehend zum Arzt gehen! Die Spannbreite der Beschwerden bei einer Radikulopathie ist also recht weit.

 

Wie entsteht eine Radikulopathie?

Eine Reizung der Nervenwurzeln kann zwei Ursachen haben:

  • Mechanische Ursachen, die einen Druck auf die Nervenwurzel ausüben, wie ein Bandscheibenvorfall, eine Osteochondrose oder eine Veränderung an den Wirbelknochen und den Nervenaustrittskanälen, zum Beispiel eine Spondylarthrose
  • Entzündungen, die auf die Nervenwurzel übergehen, etwa durch das Herpes-Zoster-Virus (Erreger von Windpocken oder Gürtelrose), Borrelien (Erreger bei Borreliose) oder Entzündungen des Knochengewebes

Wen kann eine Nervenwurzelentzündung treffen?

Im Allgemeinen kann die Krankheit jeden treffen und in jedem Alter entstehen. Einige Ursachen treten jedoch häufiger bei Erwachsenen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Dazu gehört unter anderem der Bandscheibenvorfall. Daraus kann beispielsweise eine Verletzung der Nervenwurzeln im Rückenmark folgen.

Die Beschwerden einer Nervenwurzelkompression klingen normalerweise nach etwa sechs bis acht Wochen von selbst ab. Bei einer chronischen Nervenwurzelentzündung beläuft sich der Zeitraum der Entzündung auf zwölf Wochen oder länger. Rückenschmerzen über diesen langen Zeitraum können eine echte Belastung sein.

Was tun bei Radikulopathie?

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, um die Beschwerden einer Radikulopathie zu lindern. Sie reichen von der Einnahme von Schmerzmitteln bis hin zu Physiotherapie und Wärmebehandlungen. Bei den leichteren Fällen tritt nach kurzer Zeit bereits eine Verbesserung ein.

Nur bei den schweren Red-Flag-Fällen kommt ein chirurgischer Eingriff in Betracht. Ansonsten versuchen Ärzte OPs für diese Erkrankung wenn möglich zu vermeiden.

Was Ärzte nicht empfehlen, ist Bettruhe – auch, wenn dies aufgrund der Schmerzen die naheliegendste Heilmethode zu sein scheint. Stattdessen soll ein wenig Bewegung helfen.

Was kannst du selbst tun, um eine Radikulopathie zu vermeiden oder um die Beschwerden gering zu halten? Sorge für eine starke Rückenmuskulatur. Diese ist eine wichtige Stütze für die Wirbelsäule. Sind sie stabil und gut trainiert, kannst du Verschleißerscheinungen gering halten und andere Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden.

Hast du noch Fragen? Melde dich gerne bei uns

Zuletzt aktualisiert am: 08.12.2023

Autor des Beitrags

Jenny
Expertin für Berufsunfähigkeitsversicherungen