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Jenny Gebel

Online-Redakteurin

Rentenerhöhung 2024: Bundesregierung schätzt Rentenplus auf 3,5 Prozent

Der Entwurf des Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung gibt erste Einblicke in die Rentenerhöhung 2024. So werden die Altersbezüge im Juli nächstes Jahr bundesweit voraussichtlich um 3,5 Prozent steigen. Die Vorausberechnungen für Rentenniveau & Co. sehen nicht ganz so positiv aus. Offiziell ist der Bericht jedoch noch nicht.

  • Die ersten Schätzungen zur Rentenerhöhung 2024 liegen vor: Nach ersten Annahmen könnte die Rente im Juli um 3,5 Prozent steigen.
  • Damit fällt die Rentenerhöhung geringer aus als in diesem Jahr.
  • Die Zahlen sind jedoch noch nicht in Stein gemeißelt. Die offizielle Rentenerhöhung bestimmt das Bundeskabinett im Frühjahr 2024.

 

In den kommenden Wochen wird die Bundesregierung ihren jährlichen Rentenversicherungsbericht 2023 offiziell vorstellen. Einen Entwurf gibt es bereits. Die BILD-Zeitung und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erhielten Einblick in die Dokumente.

Rentenerhöhung 2024 erstmals bundesweit einheitlich

Den Medienberichten zufolge könnten die Renten im nächsten Jahr um 3,5 Prozent steigen. Ein Rentner mit einer Bruttorente von 1.400 Euro würde mit dieser Anhebung ab Juli 2024 49 Euro mehr erhalten.

Weitere Beispiele zeigt die folgende Übersicht:

Bruttorente 2023Bruttorente ab Juli 2024Rentenanstieg
1.000 Euro1.035 Euro35 Euro
1.200 Euro1.242 Euro42 Euro
1.400 Euro1.449 Euro49 Euro
1.600 Euro1.656 Euro56 Euro
1.800 Euro1.863 Euro63 Euro

Im Vergleich zu diesem Jahr fällt die Rentenerhöhung 2024 laut der Schätzung aus dem Berichtsentwurf jedoch nicht ganz so hoch aus. Im Juli 2023 stiegen die Renten in den alten Bundesländern um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern sogar um 5,86 Prozent. Damit liegt das Rentenplus für 2024 unter dem Niveau der Vorjahre.

Dafür erfolgt die Rentenanpassung 2024 erstmals bundesweit einheitlich. Der Unterschied zwischen den Rentenanhebungen in Ost und West gehört damit der Vergangenheit an. Nachdem im letzten Jahr bereits die Rentenpunkte einen einheitlichen Wert von 37,60 Euro erzielten, wächst die Rente nun auch bei der Entwicklung der Rentenhöhe zusammen.

Die Rentenerhöhung 2024 ist jedoch bisher nur eine Schätzung und noch nicht endgültig. Den verbindlichen Wert bestimmt das Bundeskabinett im Frühjahr 2024. Dabei spielt insbesondere die Lohnentwicklung 2023 eine Rolle, denn daran orientiert sich die Erhöhung der Renten.

Weitere Schätzungen: Rentenniveau sinkt, Beitragssatz steigt

Der Rentenversicherungsbericht des Bundesarbeitsministeriums umfasst weitere Vorausberechnungen zur Rente und zur Rentenversicherung in den kommenden Jahren.

Laut Berichtsentwurf werde sich das Rentenniveau von derzeit 48,15 Prozent auf 45 Prozent im Jahr 2037 verringern. Das bedeutet – vereinfacht gesagt – dass die Rente im Verhältnis zum Arbeitslohn geringer wird. Die Rentenlücke vergrößert sich. Bis 2025 ist die Haltelinie, wonach das Rentenniveau mindestens 48 Prozent betragen muss, noch gesetzlich festgelegt. Für die Zeit danach ist noch nichts verbindlich geplant. Die angedachten Rentenreformen der Ampel-Koalition sind noch nicht gesetzlich verankert.

Auch zu den Beitragssätzen zur Rentenversicherung berichten die Medien von möglichen Änderungen. Bisher liegt der Beitrag zur Rentenversicherung recht stabil bei 18,6 Prozent. So könnte es bis 2027 weitergehen. Ab 2028 rechnen die Experten mit einer leichten Steigerung. Ab 2030 würde der Beitragssatz nach dieser ersten Schätzung die 20-Prozentmarke überschreiten.

Eine Rentenerhöhung bedeutet nicht, dass der Ruhestand finanziell gesichert ist. Eine private Altersvorsorge ist die bessere Empfehlung für alle, die im Ruhestand ihren erarbeiteten Lebensstandard sichern wollen. Wer schon früh anfängt, ein bisschen Geld zurückzulegen, ist weniger abhängig von Schwankungen bei Rentenniveau & Co.