Fahrerflucht ist ein ernstes Vergehen im Straßenverkehr mit schwerwiegenden Konsequenzen. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wissenswerte rund um das Thema und wie man im Ernstfall angemessen reagieren sollte.
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Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Alles was du über Fahrerflucht und Strafen wissen musst
Schneller als eine Flucht
Das Wichtigste über Fahrerflucht
Fahrerflucht ist ein schweres Vergehen im Straßenverkehr, bei dem der Unfallverursacher den Unfallort verlässt, ohne seine Personalien zu hinterlassen oder sich um den entstandenen Schaden zu kümmern. Häufig hört man auch den Begriff “Unfallflucht”. Und auch, wenn du an einem anderen Auto nur einen Kratzer hinterlassen hast, ist das unerlaubte Entfernen Fahrerflucht. Die Konsequenzen und Strafen werdem dadurch nur schlimmer.
Fahrerflucht und Strafen kurz und knapp:
- Fahrerflucht wird im Strafgesetzbuch geregelt und wird deswegen als Straftat behandelt, nicht als Ordnungswidrigkeit.
- Die Strafen für Fahrerflucht hängen von der Schwere des Schadens und dem Verschulden des Täters ab. Sie reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen und dem Entzug der Fahrerlaubnis.
- Im Falle eines Unfalls sollte man nicht den Unfallort verlassen, sondern die Polizei rufen und sich um die Unfallopfer kümmern. Es ist auch wichtig, sich selbst zu schützen und Beweise zu sichern.
- Die Versicherung spielt eine wichtige Rolle bei der Fahrerflucht. Wirst du erwischt, musst du den Schaden selbst bezahlen, auch wenn die Versicherungen die Kosten manchmal erstmal bezahlen, werden diese häufig zurückverlangt.
- Hast du Fahrerflucht begangen, hast du 24 Stunden Zeit, um dich bei der Polizei selbst zu stellen und weniger hohe Strafen zu bekommen.
- Die Fahrerflucht verjährt nach 5 Jahren.
Sei auf der sicheren Seite, wenn du mal nicht weiter weißt
Tarife vergleichenInhaltsverzeichnis
Strafen bei Fahrerflucht von Anfang bis Ende
Fahrerflucht & Strafen
Tarife vergleichen- Was ist Fahrerflucht
- Welche Strafen drohen bei Fahrerflucht
- Fahrerflucht während der Probezeit
- Verhalten & Strafen nach einem Unfall mit Fahrerflucht
- Beweisen und Anfechten von Fahrerflucht
- Ausnahmen und mildernden Umstände
- Welche Rolle spielt die Versicherung?
- Beispiele aus der Rechtsprechung
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Eine Definitionssache?
01 Was ist Fahrerflucht?
Fahrerflucht, auch bekannt als Unfallflucht, ist ein schweres Vergehen im Straßenverkehr. Sie tritt auf, wenn ein Fahrer nach einem Unfall den Unfallort verlässt, ohne sich um den Schaden zu kümmern oder seine Personalien zu hinterlassen. Dies ist gesetzlich verboten und kann schwerwiegende Konsequenzen haben.
Es ist wichtig zu verstehen, was Fahrerflucht bedeutet und welche Strafen drohen, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können und die Folgen zu minimieren. In diesem Ratgeber werden wir alles Wissenswerte rund um das Thema Fahrerflucht behandeln und dir wertvolle Tipps geben, wie du dich im Ernstfall verhalten sollte.
Auswirkungen auf deinen Führerschein
02 Welche Strafen drohen bei Fahrerflucht
Bei Fahrerflucht handelt es sich um ein schweres Vergehen im Straßenverkehr. Je nach Schadenshöhe kann das Strafmaß unterschiedlich ausfallen. Bei einem Bagatellschaden, wie zum Beispiel einem Kratzer am Auto, wird meist eine Geldstrafe verhängt. Ist jedoch ein Personenschaden zu verzeichnen, kann eine Freiheitsstrafe die Folge sein.
Eine Fahrerflucht kann auch dann vorliegen, wenn der Unfallbeteiligte nicht anwesend ist und der Unfallverursacher nicht versucht hat, ihn ausfindig zu machen. In jedem Fall sollte man sich bei einem Unfall mit Fahrerflucht unverzüglich bei der Polizei melden, um die Strafen möglichst gering zu halten.
Hast du dich aber der Fahrerflucht schuldig gemacht, musst du nicht nur mit strafrechtlichen Konsequenzen wie Geldstrafen und Freiheitsentzug rechnen, sondern auch mit einem Führerscheinentzug und dem Eintrag von Punkten in Flensburg:
- Punkte in Flensburg: Wird dir nach einer Fahrerflucht die Fahrerlaubnis nicht entzogen, bekommst du 2 Punkte in Flensburg. 3 Punkte sind es, wenn du deine Fahrerlaubnis verlierst.
- Führerscheinentzug: Ob und wie lange dein Führerschein entzogen wird, liegt im Ermessen des Richters und kann ein bis sechs Monate betragen.
In der folgenden Übersicht haben wir die die Sanktionen nach Höhe des Schadens aufgelistet:
| Schadenshöhe | Geldstrafe | Fahrverbot/Entzug Führerschein | Punkte in Flensburg |
| bis zu 600 Euro | gering | nein | nein |
| 600 bis 1.300 Euro | 30 Tagessätze (entspricht einem Monatsgehalt) | bis zu 3 Monate Fahrverbot | 2 |
| über 1.300 Euro | mehr als 30 Tagessätze | mind. 6 Monate Führerscheinentzug | 3 |
Wann gibt es Freiheitsstrafen
Da Fahrerflucht eine Straftat ist, musst du in besonderen Fällen auch mit Freiheitsstrafen rechnen. Dazu gehören:
- unterlassene Hilfeleistung nach einem Unfall
- fahrlässige Körperverletzung
- fahrlässige Tötung
Fahrerflucht nach Parkschaden
Fährst du nach einem Parkschaden einfach davon, ist auch das Fahrerflucht und wird mit bis zu 3 Punkten in Flensburg, Fahrverbot und je nach Schadenshöhe mit einer Geld- oder bis zu 3-jährigen Freiheitsstrafe sanktioniert.
Ist das leichte Anstoßen eines anderen Autos Fahrerflucht?
Das Kammergericht Berlin hat 2012 in einem Urteil darauf hingewiesen, dass sich Fahrerflucht nur auf Unfälle bezieht, wo mindestens ein “belangloser Schaden” entstanden ist, als ein Schaden zwischen 25 und 50 Euro. Wenn kein solcher Schaden, zum Beispiel beim Ein- oder Ausparken entsteht, begehst du auch keine Fahrerflucht.
Fahrerflucht ist kein Kavaliersdelikt und hat neben strafrechtlichen Konsequenzen auch massive Auswirkungen auf die Flexibilität und sogar die berufliche Existenz des Täters. Auch der Führerscheinentzug und die Punkte in Flensburg sind Folgen, die häufig unterschätzt werden. Deswegen solltest du dich immer rechtlich unterstützen lassen – am besten von einem spezialisierten Anwalt.
Anja
Rechtsschutzversicherungen
Besonders schwerer Verstoß
03 Fahrerflucht während der Probezeit
Fahrerflucht ist auch während der Probezeit kein kleiner Verstoß und wird hart bestraft. Neben den strafrechtlichen Konsequenzen wie Geldstrafen oder auch Freiheitsstrafen, wird die Probezeit um 2 Jahre verlängert. Auch kannst du Punkte in Flensburg erhalten und es kann ein Fahrverbot ausgesprochen werden.
Ruhe bewahren und besonnen handeln
04 Verhalten & Strafe nach einem Unfall mit Fahrerflucht
Unfälle können jederzeit passieren und oft gerät der betroffene Fahrer in Panik. In solch einem Moment können Betroffene den Drang verspüren, sich aus der Situation zu entfernen. Doch genau dies ist bei einem Unfall mit Fahrerflucht verboten und kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Daher ist es wichtig, dass du in einer solchen Situation Ruhe bewahrst und dich richtig zu verhältst.
Wenn du einen Unfall mit Sachschaden verursacht hast, der zu Schaden gekommene Fahrer aber nicht vor Ort ist, reicht es nicht einfach aus, deine Kontaktdaten hinterlassen. Am besten suchst du nach Zeugen und fotografierst die Unfallstelle sowie den Schaden. Ein entsprechendes Urteil findest du im Abschnitt “Beispiele aus der Rechtsprechung”.
Bei Personenschäden sind die Strafen, wi eoben erwähnt, erheblich höher und können auch eine Freiheitsstrafe für dich bedeuten, wenn der Verwurf der fahrlässigen Körperverletzung oder Tötung im Raum stehen. Bei Personenschäden ist es deine Pflicht Erste Hilfe zu leisten – ohne dich selbst zu gefährden.
Nicht ohne rechtlichen Beistand
05 Fahrerflucht: Beweise und Anfechten
Fahrerflucht ist eine Straftat, bei der der Täter versucht, sich der Verantwortung für einen Unfall zu entziehen. Doch wie kann eine Fahrerflucht nachgewiesen oder erfolgreich angefochten werden?
Hier sind einige mögliche Schritte:
- Sammle alle verfügbaren Beweise wie Zeugenaussagen, Überwachungsvideos, Fotos und Schäden am eigenen Fahrzeug.
- Melde den Vorfall unverzüglich bei der Polizei und teile alle Informationen mit, die du hast.
- Beauftrage einen Anwalt, der dich bei der rechtlichen Vertretung unterstützt.
- Beachte alle Fristen und Vorgaben des Gerichts, um deine Chancen auf eine erfolgreiche Anfechtung zu erhöhen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Anfechtung einer Fahrerflucht ein komplexes Verfahren ist und von vielen Faktoren abhängt. Es ist daher ratsam, dass du dir professionelle Unterstützung (Anwalt) suchst und eng mit den zuständigen Behörden zusammenzuarbeitest.
Ausnahmen bestätigen die Regel
06 Ausnahmen und mildernde Umstände
Fahrerflucht kann in manchen Fällen auch als Versehen gewertet werden oder das Gericht kann mildernde Umstände anerkennen, zum Beispiel wenn
- der Unfallverursacher aufgrund eines plötzlichen medizinischen Notfalls die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat;
- der Verursacher wegen eines Schocks oder emotionaler Belastung nicht in der Lage war, am Unfallort zu bleiben;
- der Unfallverursacher selbst körperlich verletzt wurde und in ein Krankenhaus musste.
Es gibt auch Fälle, in denen das Verlassen des Unfallortes durchaus gerechtfertigt sein kann. So ist es zum Beispiel erlaubt, den Unfallort zu verlassen, um sofortige Hilfe zu leisten, wenn andere Verkehrsteilnehmer verletzt wurden und man selbst kein Handy zur Hand hat. Auch wenn das eigene Leben akut in Gefahr ist, kann das Verlassen des Unfallortes gerechtfertigt sein.
Wichtig ist in jedem Fall, dass der Verursacher sich unverzüglich bei der nächsten Polizeidienststelle meldet (innerhalb von 24 Stunden) und den Unfall meldet. Auch hier kann ein Anwalt helfen und mögliche Konsequenzen mildern.
Freund und Helfer?
07 Welche Rolle spielt die Versicherung?
Fahrerflucht kann auch Auswirkungen auf die Versicherung haben. In der Regel greift die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers, um den Schaden des Geschädigten zu begleichen. Bei Fahrerflucht ist das jedoch nicht der Fall, da der Täter nicht ermittelt werden kann. Dies bedeutet, dass der Geschädigte auf den Kosten sitzen bleibt und selbst für den Schaden aufkommen muss.
Allerdings gibt es in einigen Fällen Ausnahmen, in denen die Versicherung den Schaden trotz Fahrerflucht übernehmen muss, beispielsweise wenn der Täter den Schaden innerhalb von 24 Stunden nach dem Unfall bei der Polizei meldet. Es empfiehlt sich, in jedem Fall die eigene Versicherung zu kontaktieren und sich beraten zu lassen.
Direkt aus der Praxis
08 Beispiele aus der Rechtsprechung über Fahrerflucht
Die Rechtsprechung hat in der Vergangenheit zahlreiche Fälle von Fahrerflucht behandelt, die je nach Sachlage zu unterschiedlichen Urteilen geführt haben. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt, die verdeutlichen, wie die Gerichte in verschiedenen Fällen entschieden haben.
Fall 1: Späte Einsicht und eigenen Verletzungen
Ein Fahrer hat sich vom Unfallort entfernt und Fahrerflucht begangen, und hat dabei eine Verletzung an seiner Hand registriert und ist ins Krankenhaus gefahren. Danach hat er sich binnen der 24-Stunden-Frist selbstständig bei der Polizei gemeldet. Eine Zuordnung der zeitlichen und räumlichen Entfernung war nicht mehr möglich (Entfernung des Fahrers zum Unfallort bei Feststellung der Verletzung), sodass laut Gericht keine Fahrerflucht nachgewiesen werden konnte.
BGH Urteil 4 STR 259/14, 27.08.2014
Fall 2:Fahrerflucht – oder doch nicht?
Eine Frau hat bei einem Wendemanöver ein anderes Auto gerammt, dessen Fahrer nicht vor Ort war. Sie hinterließ ihre Kontaktdaten, eingepackt in Plastikfolie, am geschädigten Auto. Zusätzlich ließ sie ihren Ehemann Bilder vom Unfallort und den Schaden machen.
Das Landgericht Hamburg entschied, dass die Frau nicht vorsätzlich gegen ihre Aufklärungspflicht verstoßen hat, weil sie zahlreiche Maßnahmen unternahm. Mehr hätte ein Polizist vor Ort zur Feststellung nicht machen können.
Landgericht Hamburg, Urteil 331 S 71/10, vom 18.07.2011
Die genannten Fälle zeigen, dass die Entscheidungen der Gerichte bei Fahrerflucht sehr unterschiedlich ausfallen können und stark von den jeweiligen Umständen abhängen – vor allem aber von der Aufklärungsverpflichtung. Es ist daher wichtig, dass du bei einem Vorwurf der Fahrerflucht unverzüglich einen Anwalt hinzuziehst, um eine individuelle Beratung zu erhalten und die bestmögliche Verteidigung vor Gericht zu gewährleisten.
Wie schwerwiegend die Konsequenzen bei Fahrerflucht sein können, verdeutlicht auch das folgende Zitat eines Gerichts:
“Fahrerflucht ist ein schwerwiegendes Delikt, da sie die Rechtsordnung durchbricht, das Opfer in seinen Rechten verletzt und das Vertrauen in die Solidarität im Straßenverkehr beeinträchtigt.” (OLG Hamm, Beschluss vom 15.11.2004 – 4 Ss 482/04)
Es ist also unbedingt zu empfehlen, dass du dich an die geltenden Regeln im Straßenverkehr hältst und im Falle eines Unfalls unverzüglich anhältst und dich um die Schadensregulierung kümmerst, um einer Anklage wegen Fahrerflucht zu entgehen.
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Wir behalten deine Daten für uns, versprochen.
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